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Lehrbuch der Pharmakognosie

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Digitale Bibliothek Braunschweig<br />

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00038692<br />

Cortex Condurango. Radix Scammoniae. Tubera Jalapae. 313<br />

wie<strong>der</strong> erkalteten Dekokt (1 : 5) erzeugten Nie<strong>der</strong>schlages zu (siehe Apoth.­<br />

Ztg. 1915, S. 330), was ebenfalls zur Wertbestimmung herangezogen werden<br />

kann.<br />

Geschichte. Die Wirksamkeit <strong>der</strong> Rinde, welche anfangs sehr überschätzt<br />

vilurde, ist erst seit 1871 bekannt.<br />

Anwendung. Anwendung findet Kondurangorinde in Dekokten o<strong>der</strong><br />

als Vinum und Extr. fluid. Condurango gegen }IIagenkrebs und an<strong>der</strong>e<br />

Magenleiden.<br />

!teihe Tubifiorae.<br />

Familie (Jonvolvulaceae.<br />

Alle Arten <strong>der</strong> Familie enthalten Milchsaftsehläuehe.<br />

Radix Scammoniae. Scammoniawurzel.<br />

Die Droge stammt von Convolvulus scammonia L., welche im östlichen Mittelmeergebiet<br />

bis zum Kaukasus verbreitet und beson<strong>der</strong>s in Kleinasien stellenweise<br />

häufig ist. Die einfache, zylindrische, am oberen Ende Stengelreste tragende Haupt.<br />

wurzel wird bis 1 m lang und oben bis 10 cm dick. Sie besteht aus weißem o<strong>der</strong> bräunlichem<br />

Parenchym, in dem zahlreiche unregelmäßig gelagerte (nicht strahlig angeordnete)<br />

faserige Holzstränge verlaufen; die Rinde ist hellbraun, stark runzelig, sehr<br />

dünn und enthält Steinzellen; sie läßt, wie das Parenchym des Hohkörpers, zahlreiche<br />

Milchsaftschläuche und Oxalateinzelkristalle erkennen. Die Wurzel ist sehr reich an<br />

Harz und enthält Stärke.<br />

Scammonium o<strong>der</strong> Resina Scammoniae ist das Harz, das durch Einschnitte<br />

in die frische Wurzel gewonnen wird. Es ist, wie die Droge selbst, ein schon den alten<br />

Grieehen beka,nntes Purgiermittel.<br />

Tubera Jalapae. Radix J ala pae. J ala penknollen.<br />

Abstammung. Sie sind die knollig verdickten Nebemvurzeln des in<br />

feuehten \Väl<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Mexikanischen Anden gedeihenden Exogonium<br />

(Ipomoea) purga (Wen<strong>der</strong>.) Benth. (Abb. 310). Sie werden das ganze Jahr<br />

hindurch, hauptsächlich aber im }Iai, von wildwachsenden Exemplaren<br />

gesammelt. Auf Ceylon und Jamaika ist die Pflanze jetzt in Kultur genommen.<br />

Das Trocknen geschieht, nachdem \Vurzelzweige und die dünnere<br />

Wurzelspitze entfernt sind, zuerst an <strong>der</strong> Sonne, dann in heißer Asche<br />

o<strong>der</strong> in Netzen über freiem Feuer, zu welehem Zweeke größere Knollen<br />

häufig gespalten o<strong>der</strong> angeschnitten werden.<br />

Beschaffenheit. Die Jalapenknollen sind sehr verschieden groß, oft<br />

bis hühnereigroß und darüber, von kugeliger, birnförmiger, eiförmiger<br />

o<strong>der</strong> länglieh-spindelförmiger Gestalt (Abb. 311), zuweilen mit Einschnitten<br />

versehen, selten zerschnitten, außen dunkel-graubraun, t.ief längsfurchig<br />

und netzig gerunzelt, in den Vertiefungen harzglänzend, durch kurze,'<br />

quer gestreckt.e, hellere Lent.ieellen gezeichnet, am oberen Ende Narben von<br />

abgeschnittenen Stengelteilcn, am unteren solche von \Vurzelzweigen<br />

und <strong>der</strong> schlanken \Vurzelspitze tragend. Die Stücke sind schwer und dicht.,<br />

meist hornartig hart, zuweilen etwas mehlig. Die Querbruchfläehe ist<br />

glatt, nicht faserig o<strong>der</strong> holzig, matt und weißlich, wenn die Stärke <strong>der</strong><br />

Droge nicht verquollen ist, dagegen harzig und dunkelbraun, wenn die<br />

Droge bei höherer Temperatur getrocknet wurde. Auf dem Querschnitt<br />

zeigt sieh eine sehr dünne, dunkle, hornig-hart,e, harzglänzende Rinde und<br />

ein mächtiger, hellerer, ,veieher und matter Holzkörper ; dieser ist. durch

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