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Lehrbuch der Pharmakognosie

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Digitale Bibliothek Braunschweig<br />

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00038692<br />

Semen strophanthi. Semen strophanthi grati. Cortex Condurango. 309<br />

Verfälschungen unterliegen wie die behaarten Strophanthussamen, und beson<strong>der</strong>s<br />

auch deshalb, weil sie - im Gegensatz zu den an<strong>der</strong>en Strophanthusarten - ein<br />

leicht zu gewinnendes, kristallisicrendes Glykosid liefern. Dieses gestattet eine genaue<br />

Dosierung des Mittels, welches, wie eingehende physiologische Versuche ergeben haben,<br />

in ganz hervorragen<strong>der</strong> \Veise auf das Herz einwirkt.<br />

Beschaffenheit. Die kahl erscheinenden Samen von Strophanthus gratus besitzen<br />

eine breitspindeIförmige Gestalt; sie sind an <strong>der</strong> Basis mehr o<strong>der</strong> weniger abgerundet,<br />

manchmal fast abgeschnitten, seltener sehr schwach zugespitzt; am Rande sind sie<br />

scharfkantig, manchmal fast geflügelt, seltener mehr o<strong>der</strong> weniger abgerundet o<strong>der</strong><br />

etwas unregelmäßig gedrückt; <strong>der</strong> Spitze zu laufen sie ganz allmählich aus in den<br />

ziemlich kurzen Stiel des Haarschopfes. Die Farbe <strong>der</strong> Samen ist ein charakteristisches<br />

leuchtendes Gelb bis Gelbbraun; nur verdorbene Samen, die langere Zeit durch Feuchtigkeit<br />

gelitten haben, zeigen eine mehr dunkler braune Farbe. Die Maße sind die folgenden:<br />

Länge des eigentlichen Samens 11-19 mm, Breite 3-5 mm, Dicke 1-1,3 mm,<br />

Länge <strong>der</strong> Granne (des unbehaarten Schopftragers, <strong>der</strong> an <strong>der</strong> Droge des Handels<br />

cntfernt ist) 1-2 cm, Länge des behaarten Teils des Schopfes 4-5 cm. Der Geschmack<br />

ist ganz außerordentlich und lange anhaltend bitter. Sie lasscn sich leicht und scharf<br />

rechtwinklig brechen.<br />

Anatomie. Unter dem Mikroskop zeigen die Samen folgenden Bau (vgl. Abb. 305):<br />

J)ie Epi<strong>der</strong>mis <strong>der</strong> Samenschale (ep) besteht (im Querschnitt) aus tafelförmigcn Zellen,<br />

'fIie etwas längsgestreckt sind (A), und <strong>der</strong>en Radialwände in <strong>der</strong> für die Strophanthussamen<br />

ganz allgemein charakteristischen Weise in <strong>der</strong> Mitte sehr stark verdickt sind.<br />

Die Cuticula ist deutlich rauh, feinkörnig-warzig. Einzelne <strong>der</strong> Epi<strong>der</strong>miszellen laufcn<br />

in kurze, kegel- o<strong>der</strong> eekzahnförmige Papillen (h) aus, die mit bloßem Auge nicht erkannt<br />

werden, dagegen schon bei Lupenbenutzung auffallen. Unter <strong>der</strong> Epi<strong>der</strong>mis<br />

folgt die aus obliterierten Zellen bestehende Kährschicht (ri) <strong>der</strong> Samenschale. Nährgewebe<br />

(end) und Embryo (emb) zeigen den normalen Bau <strong>der</strong> Gattung. - l'\ach Zusatz<br />

von 80 % iger Schwefelsaure färbt sich <strong>der</strong> Querschnitt sohr bald rötlich bis rosa,<br />

um rasch ein sattos Rot bis Violett anzunehmen.<br />

Familie Asclepia{laeeae.<br />

Alle Arten <strong>der</strong> Familie besitzen ungegli0<strong>der</strong>te Milchröhren.<br />

Cortex Condurango. Kondurangorinde.<br />

Abstammung. SIe stammt ab von ITlarsdenia cundurango Rbch. I.,<br />

einem in Südamerika an den Westabhängen <strong>der</strong> Kordilleren von Ecuador<br />

und Peru heimischen Kletterstrauch.<br />

Be,'lchaffenheit. Die Rinde bildet 5-10 cm lange, röhren- o<strong>der</strong> rinnenförmige,<br />

oft den \Vindungen<br />

des kletternden Stengels entsprechend<br />

verbogene Stücke<br />

von 2-7 mrn Dicke. Die Außenfläche<br />

ist bräunlichgrau,<br />

sdnvach längsrunzelig und von<br />

großen rundlichen o<strong>der</strong> etwas<br />

quergestreckten Lenticellen<br />

höckerig; die Innenfläche ist<br />

hellgrau, <strong>der</strong>b und unregelmäßig<br />

längsfurchig. Der hellgelbliche<br />

Querbruch (Abb. 306)<br />

ist körnig und durch das Hervorragen<br />

vereinzelter Bastfasern<br />

(ba) aus den äußeren Teimare<br />

Rmcle, sec.r~ seknndare RInde, ko Kork ba Dast­<br />

Abb. 306. Garte,,;; Gondurango,. Querschnitt. pr.ri pdfasernng,<br />

sie St,einzellnester, pr.rna primäre l\Ia.;lü;trahlen<br />

len schwach faserig. Der Quer-<br />

sec.ma sekundaro ~Iark8trahlen. (Gl!g) ,

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