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Lehrbuch der Pharmakognosie

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Digitale Bibliothek Braunschweig<br />

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00038692<br />

Folia Trifolii fibrini. Cautchuc. Cortex Quebracho. 305<br />

gonalen, die <strong>der</strong> Unterseite aus stark wellig-buchtigen Zellen, stellenweise<br />

mit sehr feiner Cuticularstreifung. Auf bei den Seiten liegen Spaltöffnungen.<br />

Die Gefäßbündel sind bikollateral gebaut, zeigen aber in dem <strong>der</strong> Oberseite<br />

zugekehrten Leptom keine Siebröhren. Sie sind von einer Scheide umhüllt.<br />

Im Blatt selbst finden sich 2-3 Schichten kurzer Palisadenzellen<br />

(pal), welche allmählich in ein sehr lockeres, mächtige Intercellularen (int)<br />

umschließendes Schwammparenchym (schw) übergehen. Spärlich kommen<br />

vor lange, dünne, mehrzellige, vertrocknete Haare. Kristalle fehlen vollständig.<br />

Merkmale des Pulvers. Das Pulver zeigt sehr wenige charakteristische<br />

Elemente. Es ist gclblichgrün und stark bitter. Man findet in ihm Epi<strong>der</strong>misfetzen<br />

mit den (eingesenkten) Spaltöffnungen, hier und da anhängende<br />

Partien des sehr lockeren Schwammparenchyms, sehr spärlich Bruchstücke<br />

<strong>der</strong> Haare, aber keine Kristalle.<br />

Prüfung. Verweehselungen und Fälschungen wurden bisher nicht beobachtet.<br />

Bestandteile. Der Geschmack ist stark bitter, von dem Gehalt a,n<br />

Menyanthin, einem glykosidischen Bitterstoff, herrührend.<br />

Geschichte. Unter dem Namen Bitterklee war die Pflanze den Botanikern<br />

des 16. Jahrhun<strong>der</strong>ts schon bekannt. Doch scheint sie erst gegen<br />

Ende des 17. Jahrhun<strong>der</strong>ts medizinisch verwendet worden zu sein.<br />

Anwendung. Die Blätter dienen als Magenmittel und zur Anregung des<br />

Appetits; aus ihnen wird Extr. Trifolii fibrini bereitet.<br />

Familie ApoeYllaeeae.<br />

Alle Arten <strong>der</strong> Familie sind mit Milchsaftschläuchen versehen.<br />

Cautchuc. Kautschuk.<br />

(Vgl. den Gesamtartikel unter Moraceae, Seite 92.)<br />

Cortex Quebracho. Quebrachorinde.<br />

Die Stammrinde von Aspidosperma quebracho blanco 8chlechtendal, eines<br />

in Argentinien heimischen Baumes. Sie bildet starke, schwere, halbflache o<strong>der</strong> rinnenförmige,<br />

mit starker, meist zerklüfteter, gelbbrauner Borke bedeckte Stücke, <strong>der</strong>en<br />

Innenfläche hellrötlich o<strong>der</strong> gelblichbraun und langsstreifig ist. Der Bruch ist kurzsplitterig,<br />

<strong>der</strong> Querschnitt zeigt eine sehr große, gelblich- bis ziegelrote, etwa % des<br />

ganzen Gewebes ausmachende Borke und hellbraune innere Rinde. Sowohl in <strong>der</strong><br />

Borke, wie in <strong>der</strong> Innenrinde sieht man zahlreiche weißliche Punkte (Fasern und<br />

Steinzellen).<br />

Die Borke wird von zahlreichen Korklamellen aus kleinen farblosen Zellen durchzogen.<br />

Die primäre Rinde ist längst abgeworfen und so besteht das Gewebe zwischen<br />

den Korklamellen aus sekundärer Rinde und zeigt daher dieselbe Zusammensetzung<br />

wie die inneren Rindenschichten. Diese sind charakterisiert durch 2-5reihige Markstrahlen,<br />

<strong>der</strong>en Zellen in Berührung mit Stereom dickwandigsind, durch dünnwandiges<br />

Parenchym, meist kollabiertes Siebgewebe mit kräftigen Wanden und Siebplatten,<br />

welche durch dickere Streifen leitersprossenartig versteift sind, und endlich durch<br />

das reichliche Stereom. Dieses tritt in 2 Formen auf: als enorm dicke, relativ kurze.<br />

spindelförmige, von einem Kristallkammermantel vollständig umgebene, bis zum<br />

punktförmigen Lumen verdickte, meist isoliert liegende Fasern und als manchmal mit<br />

Fasern vergesellschaftete, ebenfalls sehr weitgehend verdickte, in große K ester zusammengestellte<br />

Steinzellen, <strong>der</strong>en Durchmesser kleiner ist, als <strong>der</strong> <strong>der</strong> Fasern. Die Kester<br />

sind ebenfalls von Kristallkammern umhüllt. Das Parenchym enthält kleinkörnige<br />

Stärke.<br />

Gilg u. Brandt, <strong>Pharmakognosie</strong>. :1. Aufl. 20

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