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Lehrbuch der Pharmakognosie

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Digitale Bibliothek Braunschweig<br />

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00038692<br />

XXXII<br />

Einleitung.<br />

meist sehr lange dauere o<strong>der</strong> gar nicht gcht. Hier hilft Zusatz von Glyzerin.<br />

Beruht die Undurchsichtigkeit auf Einschluß von Luft, so hilft kurzes<br />

Kochen unter Deckglas o<strong>der</strong> Anfertigung eines Präparates mit Alkohol<br />

und später Zusatz von Wasser bzw. Glyzerinwasser. Es ist aber zu beachten,<br />

daß beim Kochen Stärke gelöst wird und aus dem mikroskopischen Bilde<br />

verschwindet und daß Alkohol allerlei charakteristische organische Inhaltsbestandteile<br />

(gilwisse Kristalle, äther. Öle) entfernt. Kalilauge hellt meist sehr<br />

gut auf, es verschwindet aber auch die Stärke, ferner ein Teil <strong>der</strong> organischen<br />

Substanzen und endlich werden die Zellmembranen oft so stark zum Quellen<br />

gebracht, daß wesentlich verän<strong>der</strong>te Bil<strong>der</strong> entstehen. Chloralhydrat<br />

bewirkt auch eine Quellung, aber in sehr viel geringerem Grade, die aufhellende<br />

Wirkung ist enorm.<br />

17. Ist man sich über die Form und den Bau <strong>der</strong> charakteristischen Zellen<br />

klar geworden, so schreitet man, wenn nötig, zur Größenbestimmung.<br />

:Man bedient sich dazu des Okularmikrometers. Es gibt solche mit eingravierter<br />

und solche mit aufphotographierter Skala. Wir empfehlen die<br />

ersteren. Es sind runde Glasplättchen, welche in das Okular auf die in<br />

demselben befindliche Blende gelegt werden. Da <strong>der</strong> Wert ihrer Teilstriche<br />

je nach <strong>der</strong> Vergrößerung schwankt, die Vergrößerung des Mikroskops<br />

aber von dem Objektiv, dem Okular und dem Tubusauszug abhängig ist,<br />

muß man 1. die Mikrometer auswerten, bevor man sie gebrauchen kann,<br />

und 2. sich gewöhnen, stets mit <strong>der</strong>selben Tubuslänge zu arbeiten. Es<br />

empfiehlt sich bei Mikroskopen ohne Revolver 16 cm, bei solchen mit<br />

Revolver 14,5 cm Tabuslänge ein für allemal festzusetzen. Für die Auswertung<br />

<strong>der</strong> Mikrometer ist ein Objektmikrometer erfor<strong>der</strong>lich. Hat man<br />

ein Okularmikrometer mit photographierter Skala, so muß ein Objektmikrometer<br />

dazu angeschafft werden, ist die Skala auf dem Okularmikrometer<br />

eingeritzt, so kann man sich selbst ein Objektmikrometer herstellen,<br />

indem man ein Kollodiumtröpfchen auf die Skala bringt, die<br />

Flüssigkeit eintrocknen läßt, vorsichtig das Häutchen abhebt und es auf<br />

einem Objektträger unter das Mikroskop legt. Bringt man nun das Okularmikrometer<br />

ins Okular, so sieht man im Mikroskop zwei Skalen, die man<br />

durch Drehen des Okulars zur D::;ckung bringen kann. Durch Vergleich<br />

findet man, wieviel Tailstriche des Okularmikrometers einer bestimmten<br />

Anzahl von Teilstrichen des Objekts entsprechen. Angenommen bei Betrachtung<br />

durch Objektiv 6 und Okular 1 und beim Tubusauszug 14,5 cm<br />

mit Revolver würden 2 Teilstriche des Objektes von genau 45 Teilstrichen<br />

des Okularmikrometers bedeckt. Da nun die Mikrometerteilstriche 50 p.<br />

voneinan<strong>der</strong> entfernt ins Glas eingeritzt sind, so sind 2 Teilstriche des<br />

Objektmikrometers = 100 p.. Die Entfernung von 100 p. wird mithin von<br />

45 Teilstrichen des Okularmikrometers überdeckt. Ein Teilstrich des letz-<br />

. h" 100 2 22 1 h W d f<br />

teren zeigt mIt 111 45 p. = , p. an. In g eic er eise wer en ür sämtliche<br />

Linsenkombinationen die Mikrometerwerte festgestellt und auf einem<br />

im Mikroskopkasten aufzubewahrenden Zettel notiert. w·m man später den<br />

Durchmesser eines Stärkekorns beispielsweise messen, so legt man das<br />

Mikrometer ins Okular und zählt die Zahl <strong>der</strong> Teilstriche ab, die das Korn<br />

gerade bedecken. Diese Zahl, mit dem für die betr. Linsenkombination<br />

geltenden Mikrometerwert multipliziert, ergibt die Größe des Kornes in p..

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