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Lehrbuch der Pharmakognosie

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Digitale Bibliothek Braunschweig<br />

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00038692<br />

Folia Uvae Ursi. Folia Myrtilli . Fructus Myrtilli. Gutta Pereha. 291<br />

warziger Cuticula und meist <strong>der</strong> Nervunterseite und den Zahnen des Randes ansitzenden,<br />

keuligen, braunen Drüsenzotten, mit mehrreihigem, vielzelligem Stiel und vielzelligem<br />

Köpfchen. Die Blätter enthalten Arbutin und sind neuerdings als Mittel gegen Diabetes<br />

in Aufnahme gekommen.<br />

Fructus ]Uyrtilli.<br />

Heidelbeeren. Blaubeeren.<br />

Heidelbeeren (Abb. 293) sind die getrockneten Früchte von Vaccinium myrtill 11S<br />

L. Sie sind blauschwarz, gerunzelt, von Pfefferkorngröße, von dem ein vertieftes<br />

Scheibchen eimchließenden Kelchrand gekrönt, haben rötliches .Fleisch und zahlreiche<br />

Samen in 4-5 Fachern. Die etwa 1 mm großen, schief eiförmigen Samen sind glanzend<br />

braunrot, sehr feinrunzelig. Die Fruchtepi<strong>der</strong>mis besteht aus polygonalen,<br />

<strong>der</strong>bwandigen, wie das Parenchym <strong>der</strong> Fruchtwand mit @~<br />

blauem Farbstoff erfüllten Zellen. In. de.r Fruch.twand finden sich<br />

kleine Oxalatdrusen und kleine Gruppen von großlumigen, grob<br />

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getüpfelten Steinzellen , auch die Wande <strong>der</strong> Fruchtfächer sind -<br />

z. T. aus dickwandigen Steinzellen aufgebaut. Die Samenepi<strong>der</strong>mis<br />

besteht aus rechteckigen, im Querschnitt u-förmig ver- Abb. 293. Frlldus<br />

dickten Zellen, das Endosperm enthält reichlich Fett und Eiweiß, Myrtilli.<br />

aber keine Stärke. Die FrüchtJ enthalten Gerbstoff und Äp,felsäure,<br />

schmecken süßsäuerJich und zugleich etwas herbe und finden gegen Diarrhöe Anwendung.<br />

Sie werden, wenn nicht sehr scharf getrocknet, leicht schimmelig o<strong>der</strong> von<br />

Insekten angefallen, sollen aber nicht zu stark getrocknet, son<strong>der</strong>n noch ziemlich<br />

weich sein.<br />

Heihe Ebenales.<br />

Familie Sapotaeeae.<br />

Alle Arten <strong>der</strong> Familie führen in Rinde, Mark und Blättern reichlich<br />

Milchsaftschläuche.<br />

Gutta Percha. Guttapercha.<br />

Abstammung. Guttapercha ist <strong>der</strong> eingetrocknete Milchsaft verschiedener<br />

Bäume aus <strong>der</strong> Familie <strong>der</strong> Sapotaceae, welche sämtlich im indischmalayischen<br />

Gebiet, namentlich auf <strong>der</strong> Malayischen Halbinsel und den<br />

Sundainseln, im Innern von Borneo und Sumatra, sowie auf Neu-Guinea<br />

heimifleh sind. Die hauptsächlich zur Gewinnung benutzten Bäume sind<br />

Palaquium gutta Burck (Dichopsis gutta Bentharn et Ilooker, Isonandra<br />

gutta Ilooker), ferner Pala q ui u mo blong if oli um Burck, P. bor neense<br />

Burck, P. Supfian um Schlechter u. a.<br />

Gewinnung. Die Gewinnung des ::\1:ilchsaftes geschieht noch jetzt<br />

durch schonungsloses Fällen <strong>der</strong> Bäume, weshalb diese auch st,ellenweise<br />

vollständig ausgerottet sind. Der schnell erstarrende Milchsaft wird unter<br />

Wasser zu Blöcken von 10-20 Kilo Gewicht zusammengeknetet, welche<br />

meist von Singapore über London in den europäischen Handel kommen.<br />

In Singapore pflegen die oft sehr verschieden ausfallenden Sorten durch<br />

Zusammenkneten gemischt zu werden.<br />

Beschaffenheit. Die Masse dieser Blöcke ist rötlichweiß bis dunkelbraun,<br />

hart, oft marmoriert und fühlt sich fettig an. Sie wird in Europa<br />

dureh Auskneten und ·Walzen <strong>der</strong> in Wasser erwärmten Stücke o<strong>der</strong> durch<br />

Auflösen in Schwefelkohlenstoff gereinigt und bildet dann eine meist gleichmäßig<br />

dunkelbraune, in Wasser von über 50° C erweichende und später<br />

knetbare, nach dem Erkalten aber wie<strong>der</strong> erhärtende Masse, welchf' m<br />

erwärmtem Chloroform biß auf einen geringen Rückstand löslich iRt.<br />

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