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Lehrbuch der Pharmakognosie

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Digitale Bibliothek Braunschweig<br />

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00038692<br />

290 Dicotyledoneae. Ericales. Ericaceae. - Ebenales. Sapotaceae.<br />

Arctm;taphylos alpina hat hellgrüne, gesägte Blätter, bei Yaceinium<br />

vitis Idaea sind die Blätter unterseit;.; braun punktiert, am Rande UIllgerollt,<br />

nicht vertieft netzadrig, bei y. uliginosum nicht le<strong>der</strong>ig, unten<br />

graugrün, bei<strong>der</strong>seits matt, grobnetzadrig, bei V. Myrtillus sehr dünn,<br />

gesägt. Die Blätter <strong>der</strong> Gaultheria-Arten sind bis 5 cm lang und 2,5 cm<br />

breit, deutlich gesägt, am Rande umgerollt, die von Arbutus Unedo bis<br />

8 cm lang, bis 3 cm breit, mit dickem Hauptnerv, elliptisch, in den Stiel<br />

verschmälert. Buxus endlich hat. oben ausgerandete, in <strong>der</strong> Fläche leicht<br />

spaltb8xe o<strong>der</strong> schon gespaltene, mit sehr feinfie<strong>der</strong>igcr Nervatur versehene<br />

Blätter. In <strong>der</strong> meist gebräuchlichen Schnittform sind die falschen Blätter<br />

nur anatomisch nachweisbar. Die Vaccinien und Gaulthcrien haben Spaltöffnungen<br />

mit 2 zum Spalt parallelen Nebenzellen (Flächenschnitte in<br />

Chloralhydrat), Arctostaphylos alpina hat eine große, Arbutus Unedo zwei<br />

schmal- und ziemlich kurzzellige Palisadenschichten. Buxusblätter sind<br />

bis auf die Randpartien gespalten. Der obere Teil umfaßt obere Epi<strong>der</strong>mis,<br />

die Palisadenschichten mit einigen Drusen und die Gefäßbündel mit Fasern<br />

und Kristallkammerzügen, <strong>der</strong> untere Teil das flacharmige Schwammgewebe<br />

und die untere Epi<strong>der</strong>mis. Im Schwammgewebe hier und da<br />

grober Kristallsand. Pulver kommen wenig vor. Man achte beson<strong>der</strong>s<br />

auf die Spaltöffnungen (Nebenzellen) und auf Drüsenhaare <strong>der</strong> Vaccinien.<br />

Buxus kann durch 1: 3 verdünnten Liq. Ferr. sesquichlor. sicher nachgewiesen<br />

werden, da sich seine Pulverpartikelehen im Gegensatz zur echten Droge<br />

damit nicht schwarz färben, son<strong>der</strong>n schön grün bleiben. Die übrigen<br />

mikrochemischen Methoden, die angegeben sind, haben differenzialdiagnostischen<br />

Wert nicht, reichen vielmehr noch nicht einmal zur Identifizierung<br />

<strong>der</strong> Droge aus, da sie auch mit den übrigen Ericaceenblättern mehr ()(ler<br />

weniger deutlich eintreten (Microsublimation des durch Spaltung dm;<br />

Arbutins entstehenden Hydrochinons, Gelbfärbung mit Salpetersäure, Rotfärbung<br />

mit Vanillin- Salzsäure).<br />

Geschichte. Seit Mitte des 18 .• Jahrhun<strong>der</strong>ts<br />

sind die Blätter in medizinischem Gebrauch.<br />

Zweifellos waren sie jedoch schon längst als<br />

Volksheilmittel <strong>der</strong> nordischen Völker verwendet.<br />

Anwendung. Bärentraubenblätter finden<br />

gegen Leiden <strong>der</strong> Harnorgane Anwendung.<br />

Abb.202. Folia lUyrtilli am Stock,<br />

nebst Bluten IIrH] Fruchten, stark<br />

verkleinert.<br />

Folia l\'Iyrtilli. Heidelbeerblätter.<br />

Die Blätter des niedrigen, in deutschen Wäl<strong>der</strong>n<br />

häufigen Heidelbeerstrauches, Vaccinium myrtillus<br />

L. (Abb. 292). Sie sind 1-2 cm lang, oval, zugespitzt,<br />

fiedcrnervig, gesagt, sehr dünn, hell- bis saftiggriin.<br />

Die obere Epi<strong>der</strong>mis tragt nur ganz wenige, die untere<br />

zahlreiche Spaltöffnungen, welche von 2 zum Spalt<br />

parallelen Zellen umgeben sind. Die Epi<strong>der</strong>misz!'llen<br />

sind flach, sehr groß, oberseits mäßig, unterseits stärker<br />

wellig begrenzt. Das 11esophyll besteht aus einer<br />

Reihe hreitzylindrischer Palisaden, einer Sch~cht .mehr o<strong>der</strong> weniger de lltlich aus~eprägt~I'<br />

Hammelzellen und einem schmalen, mehrschlChtlgen Schwammgewebe aus deutlIch armlgen<br />

Zellen. Die Gefäßbündel <strong>der</strong> Nerven werden von Faserbelägen begleitet, <strong>der</strong>en untere<br />

bei den kleineren Nebennerven nur durch eine aus Kristallkammern gebildete Schieh t<br />

von <strong>der</strong> unteren Epi<strong>der</strong>mis getrennt ist. pie ~ehaaru~g beste~t aus wenigen, mei~t<br />

dC'r Nervoberseite ansitzenden kurzen, emzellIgen, dICkwandigen Decklmaren lmt

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