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Lehrbuch der Pharmakognosie

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Digitale Bibliothek Braunschweig<br />

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00038692<br />

286 Dicotyledolleae. Umbelliflorae. UmbelliferaE'.<br />

dem vollkommenen Ersehöpfen von 100 Teilen Galbanum mit "iedendom<br />

vVeingeist hinterbleibende ltückstand soll nach dcm Troeknen höchstens<br />

50 Teile <strong>der</strong> ursprüngliehen Masse, und <strong>der</strong> Asehegehalt von 100 Teilen<br />

Galbanum nicht mehr als 10 Teile betragen. Salzsäure, eine Stunde lang<br />

mit Galbanum mazeriert, nimmt eine schön rote Farbe an, welche bei<br />

allmähliehem Zusatze von Weingeist und Erwärmen auf 60° vorübergehend<br />

dunkelviolett wird. Asa foetida und Ammoniacum<br />

geben diese Färbung nicht. Jedoch gibt es au eh<br />

(nichtoffizinelle) Galbanumsorten, bei welehen die<br />

Reaktion ausbleibt.<br />

Geschichte. Das Gummiharz war sehon den alten<br />

Griechen und Römern bekannt und war während<br />

des ganzen Mittelalters in Gebrauch.<br />

Anwendung. Galbanum wird gepulvert, indem<br />

man es über gebranntem Kalk trocknet und dann<br />

bei mögliehst niedriger Temperatur zerreibt. Es<br />

fand früher innerlieh als Menstruationsmittel Verwendung,<br />

gelangt jetzt aber meist nur noch zu<br />

äußerlicher Anwendung als Bestandteil einiger<br />

Pflaster, z. B. Empl. LithargyTi comp.<br />

Ammoniacum. Ammoniak- Gummiharz.<br />

Gummiresina Ammoniacum.<br />

Abstammung. Das Gummiharz mehrerer, in den<br />

persischen Steppen heimiseher, über mannshoher<br />

Arten<strong>der</strong> Gattung Dorema, z.B.D. ammoniacum<br />

D. Don (Abb. 287). Der Milch saft dieser Pflanze<br />

tritt wohl meist infolge von Insektenstiehen aus den<br />

schizogenen Sekretbehältern <strong>der</strong> Stengel aus und<br />

erhärtet allmählich an <strong>der</strong> Luft. Von Ispah1Hl und<br />

dem Hafen von Busehir, wo die Ausbeute verhandelt<br />

wird, gelangt die Droge über Bombay zur<br />

Versehiffung nach Europa.<br />

Beschaffenheit. Ammoniakgummi bildet geson<strong>der</strong>te<br />

o<strong>der</strong> zusammengeklebte Körner o<strong>der</strong> Klumpen<br />

von bräunlicher, auf frischen Bruchflächen trübweißer<br />

Farbe. Der Brueh ist muschelig, opalartig<br />

und wachsglänzend. In <strong>der</strong> Kälte ist das Gummiharz<br />

spröde, erweicht aber in <strong>der</strong> Wärme, ohne<br />

klar zu schmelzen.<br />

Bestandteile. Ammoniakgummi besitzt einen<br />

Abb. 287. Dorema ammonia· eigenartigen Geruch und einen bitter -scharfen,<br />

enJll. Bluhende Staude, sehr<br />

stark verkleinert. unangenehm aromatischen Geschmaek. Es enthält<br />

Harz, Gummi und ätherisches Öl; im Harz findet<br />

sich das Ammoresinotannol, sowie <strong>der</strong> Salicylsäureester dieses Harzalkohols.<br />

Prüfung. Von an<strong>der</strong>en Gummiharzen unterseheidet es sich dadurch,<br />

daß die beim Kochen mit 10 Teilen Wasser entstehende trübe Flüssigkeit<br />

durch Eisenchloridlösung schmutzigrotviolett gefärbt wird und daß die<br />

mit <strong>der</strong> dreifachen Menge Wasser bereitete, weiße Emulsion durch Natron-

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