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Lehrbuch der Pharmakognosie

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Digitale Bibliothek Braunschweig<br />

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00038692<br />

Radix Levistici. Radix Angelicae. 281<br />

lieh 50-100 1', ;,leiten weiter (bei Rad. Angelica hingegen sind sie bedeutend<br />

weiter). Dic Stärkekörner sind meist 6-16, gelegentlich bis 20 fl groß.<br />

Merkmale des Pulvers. Das Pulver gleicht vollständig dem Angelikapulver<br />

und nur sehr schwer dürfte es möglich sein, durch Auffindung <strong>der</strong><br />

angegebenen unterscheidenden Merkmale die beiden Pulver zu trennen.<br />

Bestandteile. Der Geruch <strong>der</strong> Wurzel ist stark und eigentümlich aromatisch,<br />

<strong>der</strong> Geschmack süßlich und gewürzhaft, später bitter. Bestandteile<br />

sind 0,6-1 % ätherisches Öl und Harz, ferner Gummi, Zucker und Angelicasaure.<br />

Die Droge zieht begierig Feuchtigkeit aus <strong>der</strong> Luft an und muß<br />

deshalb sorgfältig aufbewahrt werden.<br />

Geschichte. Liebstöckel war bei den alten Römern als Küchengewürz<br />

geschatzt, wurde auch im Mittelalter zu diesem Zwecke und als Heilmittel<br />

angewendet.<br />

Anwendung. Die Droge wirkt harntreibend und ist ein Bestandteil<br />

<strong>der</strong> Species diureticae.<br />

Radix Angelicae. Angelikaw;tIrzel. Engelwurz.<br />

Abstammung. Engelwurz ist <strong>der</strong> unterirdische Teil <strong>der</strong> im nördlichen<br />

Europa verb,reiteten Archangelica officinalis Hof/mann. EI' besteht<br />

A<br />

Abb. 283. Radix Angelicae. Lnpenbild. A Querschnitt dmch ein frisches Rhizom, B Querschnitt<br />

durch eine tusche Wurzel, C durch ein trockenes Rhizom. ko Kork, I Luftlucken, baI Sekretgange,<br />

(Je HolzpartIen, ma MarkstIahlen, m Mark, ca Cambmm. (Gilg.)<br />

aus dem kurzen, bis 5 cm dicken, geringelten und von Blattresten gekrönten<br />

Wurzelstocke (Rhizom) (Abb. 283 A u. C), welcher eine bci den kultivierten<br />

Exemplaren im Wachstum meist zurückgebliebenen Hauptwurzel und zahlreiche,<br />

reich verzweigte, bis 30 cm lange und an ihrem Ursprunge bis 1 cm<br />

dicke Nebenwurzein (Abb. 283 B) trägt. Die von wildwachsenden Pflanzen<br />

gesammelten Wurzeln zeigen eine kräftige und wenig o<strong>der</strong> gar nicht verzweigte<br />

Hauptwurzel. Die Wurzelstöcke <strong>der</strong> hauptsächlich in <strong>der</strong> Umgegend<br />

von Cölleda (Prov. Sachsen), ferner bei Jenalöbnitz in Thüringen,<br />

bei Schweinfurt in Nordbayern, sowie im Erzgebirge und im Riesengebirge<br />

kultivierten Pflanze werden im Herbste ausgegraben, gewaschen, sodann,<br />

nachdem die zahlreichen Nebenwurzein bei den kräftigen Exemplaren zu<br />

einem Zopfe verflochten wurden, auf Bindfäden gereiht und an <strong>der</strong> Luft<br />

getrocknet; seltener kommt die Droge <strong>der</strong> Länge nach durchschnitten in<br />

den Handel.<br />

Beschaffenheit. Die Nebenwurzein, welche die Hauptmasse <strong>der</strong> Droge<br />

hilden, Rind grauhraun biR rötlichbraun, unregelmäßig längsfllrchig und leicht<br />

c

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