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Lehrbuch der Pharmakognosie

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Digitale Bibliothek Braunschweig<br />

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00038692<br />

Fructus Foeniculi. Fructus Phellandri. 279<br />

nische Beimengungen, seien es Sand o<strong>der</strong> Schönungsmittel für extrahierten<br />

Fenchel, werden bei <strong>der</strong> Aschenbestimmung gefunden. Maximalzahlen<br />

sind 10 % Asche und 0,5 % SiOz' Vom Öl durch Extraktion mit Alkohol<br />

o<strong>der</strong> durch Destillation befreiter Fenchel gibt nur ganz minimale Zahlen<br />

für wässeriges Trockenextrakt, während guter Fenchel über 20 % enthält.<br />

Doldenstrahlen verraten sich im Pulver durch größere Gefäße, fremde<br />

Samen durch Stärke o<strong>der</strong> abweichende Zellformen, insbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong><br />

Samenschale, so z. B. Hyoscyamus durch die großen in Flächenansicht<br />

gewellten, stark u-förmig verdickten Zellen. Von Fenchelsorten sind zu<br />

erwähnen vor allem <strong>der</strong> von Foeniculum dulce De. abstammende römische,<br />

kretische o<strong>der</strong> süße ~~enchel. Er ist bis 12 mm lang, von hellerer Farbe.<br />

Pugliser Fenchel aus Apulien hat dunklere Farbe und wenig hervortretende<br />

Rippen, mazedonischer ist braun, galizischer graugrün, kleiner als deutscher,<br />

japanischer noch kleiner. Alle diese Sorten sind deswegen vom Arzneibuch<br />

ausgeschlossen, weil alle kleinere Ölgänge, daher durchschnittlich weniger<br />

Öl enthalten. Der Ausschluß dieser Sorten erfolgt durch die Größenangaben<br />

des Arzneibuches, die nur auf deutschen und besten französischen Fenchel<br />

stimmen. Zu erwähnen ist noch, daß als wil<strong>der</strong> Fenchel, Bärenfenchel auch<br />

die Früchte von }Ieum athamanticum Jacqu angeboten worden sind. Sie<br />

sind etwa von <strong>der</strong> vorgeschriebenen Größe, aber braun und haben in jedem<br />

Tälchen 2-3 Sekretgänge. Ihr Geruch erinnert auffallend an Sem. Foenugraeci.<br />

Geschichte. Bereits den alten Ägyptern war <strong>der</strong> Fenchel bekannt.<br />

Durch Karl den Großen kam er nach Deutschland, wo er im Mittelalter<br />

sehr beliebt ,yurde.<br />

Anwendung. Fenchel ist ein schwach krampfstillendes und den Appetit<br />

anregendes Mittel. Aus ihm wird Aq. Foeniculi und Sirupus ~'oeniculi bereitet.<br />

In Teemischungen dient er als Geschmackskorrigens.<br />

Fructus Pheliandrii. Wasserfenchel. Roßfenchel.<br />

Die getrockneten Spaltfrüchte <strong>der</strong> in Sümpfen wildwachsenden OenantllC phetlandri<br />

um Lamarck. Sie sind 4-5 mm lang, eiförmig, fast st.ielrund, oft in ihre Teilfrüchtchen<br />

zerfallen, <strong>der</strong>en jedes fünf breite, wenig hervortretende Rippen mit rötlichen<br />

einstriemigen Tälchen tragt; die zwei randständigen Rippen sind gekielt (Abb. 281).<br />

Das Gewebe <strong>der</strong> Fruchtwand besteht großenteils aus <strong>der</strong>bwandigem,<br />

großen, deutlich getüpfelten Zellen, nur untcr dcr Rippenepidcrmis<br />

sind einige Zellen kleiner und dÜIIDwandig. In<br />

den Rippen liegen kleine Gefaßbündel mit ihrer Innenseite an<br />

das Stereom <strong>der</strong> Fruchtwand angelehnt. Dieses Stereom besteht<br />

aus einem ein- bis drei- o<strong>der</strong> vierreihigen Faserstreifen,<br />

<strong>der</strong> sich, höchstens an <strong>der</strong> Außenseite <strong>der</strong> Ölstriemen auf ganz<br />

kurze Strecken unterbrochen, unter den Rippenbündeln und<br />

außen um die Olstriemen herum in einem Bogen durch die<br />

Rückenwand <strong>der</strong> Frucht zieht. Auf <strong>der</strong> Fugenflache liegt zwischen<br />

den beiden dort befindlichen Ölsträngen ein isoliertes Abt. 281. Fructn, PIlCll-<br />

Faserbiindel. Die Ölg1nge sind groß, im Querschnitt elliptisch andrii. QuerselUlltt,<br />

und mit orangegelbem Inhalt erfüllt. Die inneren Schichten vergroßert.<br />

<strong>der</strong> Fruchtwand und die Samonschale sind stark kollabiert.<br />

Das Endosperm enthält Fett und Aleuronkörner , die sehr klein sind und Einschlüsse<br />

nicht erkennen lassen. Außerdem findet man Oxalatdrusen von einem<br />

DurchmessDr bis 20 ,Il, die nicht in Aleuron, son<strong>der</strong>n frei in dcn Zellen zu liegen scheinen.<br />

Die I

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