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Lehrbuch der Pharmakognosie

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Digitale Bibliothek Braunschweig<br />

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00038692<br />

Fructus Pimpincllac. Fructus Foeniculi. 275<br />

zeln von Pimp. magna (beson<strong>der</strong>s aus älteren) hergestellt wurde, zeigt<br />

zahlreiehe, diekwandige Fasern, die sonst den Wurzelpulvern <strong>der</strong> offizinellen<br />

Umbelliferen nicht zukommen.<br />

Bestandteile. Geruch und Geschmack <strong>der</strong> Pimpinellwurzel sind eigentümlich<br />

und scharf aromatisch, hel'l'ührend von einem geringen Prozentgehalt<br />

ätherischen Öles und Pimpinellin; ferner sind Harz und Zueker darin<br />

enthalten.<br />

Prüfung. Dureh Unachtsamkeit beim Sammeln können die weit heller<br />

gefärbten und an<strong>der</strong>s riechenden Wurzeln von Hemeleum sphondylium L.<br />

(Umbelliferae) in die Droge gelangen. Sie besitzen sehr viel weniger Balsamgänge<br />

in <strong>der</strong> Rinde, ihre Holzzellen sind <strong>der</strong>bwandig und porös. Die Wurzeln<br />

von Pastinaea sativa L. und Peucedanum oreoselinum Moench (Umbellifeme)<br />

unterscheiden sich, wenn sie untergeschoben werden sollten, durch<br />

den Mangel an Aroma deutlich von <strong>der</strong> Pimpinellwurzel, sind als Beimengung<br />

aber wohl kaum auffindbar. Die Wurzeln <strong>der</strong> ebenfalls als Bibernelle<br />

bezeichneten Sanguisorba minor Scop. (Rosaceae), <strong>der</strong>en untere Blätter<br />

zudem denen <strong>der</strong> Pimpinella entfernt ähneln, können an ihren größeren<br />

Stärkekörnern, ihren Oxalatdrusen und ihrem Gerbstoffgehalt von <strong>der</strong><br />

eehten Droge auch in Bearbeitungsformen unterschieden und als Beimischung<br />

ihres Pulvers aufgefunden werden.<br />

Geschichte. Die Droge wurde seit dem friihen Mittelalter vielfach als<br />

Heilmittel gebraucht.<br />

Anwend~ng. Die Wurzel dient als Volksheilmittel gegen Heiserkeit.<br />

Fructus Foeniculi. Fenchel.<br />

Abstammung. Fenchel besteht aus den Früchten des im Mittelmeergebiet<br />

einheimischen Foeniculum vulgare Miller (= F. capillaceum<br />

Gilibert), welche in Deutschland<br />

(Sachsen, Württem berg und<br />

Nordbayern), sowie in Italien,<br />

Frankreich, Galizien, den Bal­<br />

Imnstaaten und im südlichen<br />

Asien kultiviert wird.<br />

Beschaffenheit. Die beiden !J<br />

Teilfrüchtchen <strong>der</strong> Fenchelfrüchte<br />

hängen in <strong>der</strong> getrockneten<br />

iL<br />

Ware teilweise noch zusammen,<br />

teilweise sind sie auseinan<strong>der</strong> Abb. 275-277. ]'l'uctns Foeniculi. a in naturlicher<br />

Große, b vergr6ßert, c Q,uerschnitt) stark vergrößert)<br />

gefallen. Die ganzen Früchte<br />

d Teilfrncht, l' Rippen, t Talehen.<br />

(Abb. 275-277 a, b) sind 3-4mm<br />

dick und 7 -9 mm lang, oft noch mit dem bis 1 cm langen Stiele versehen.<br />

Sie sind bräunlichgriin, annähernd zylindrisch, oben und unten etwas zugespitzt<br />

und häufig leicht gekrümmt; an <strong>der</strong> Spitze tragen sie die zwei Griffelpolster.<br />

Die Früchtchen besitzen im ganzen Umkreis zehn hellfarbige,<br />

kräftige Rippen, von denen die aneinan<strong>der</strong>stoßenden Randrippen etwas<br />

stärker hervortreten. Zwischen je zwei Rippen liegt eine dunkle, breite,<br />

das Tälchen ausfüllende Ölstrieme. Auf den flachen Fugenseiten, an welchen<br />

die beiden Teilfriichtchen sich berühren, befindet sich in <strong>der</strong> Mitte <strong>der</strong> helle,<br />

fadenförmige Fruchtträger, nach seiner Entfernung ein hellerer Streifen und<br />

zu beiden Seiten von diesem je eine dunkle Ölstrieme (Abb. 275~~277 cu. 278).<br />

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