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Lehrbuch der Pharmakognosie

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Digitale Bibliothek Braunschweig<br />

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00038692<br />

Fructus Petroselini. Radix Petroselini. Fructus Carvi. 269<br />

Anatomie. In <strong>der</strong> Mitte je<strong>der</strong> Rippe zieht sich ein winziger Sekretgang<br />

hin, unterwdchem das kleine, durch einen starken Bastfaserbelag geschützte<br />

Gebßbündel verläuft. In den Tälchen liegt je ein großer, elliptischer<br />

Sekretgang, ferner zwei auf <strong>der</strong> Fugenfläche, im ganzen also sechs auf dem<br />

Querschnitt durch eine Teilfrucht. Das Gewebe <strong>der</strong> Fruchtwandung besteht<br />

fast ausschließlich aus dünnwandigem Parenchym (nur am oberen<br />

Ende <strong>der</strong> Rippen ist das Parenchym schwach und gleichmäßig sklerotisiert),<br />

das des Carpophors aus Bastfasern. Das Nährgewebe enthält in dünnwandigem<br />

Parenchym fettes Öl und Aleuronkörner, in denen nach erfolgter<br />

Aufhellung kleine Oxalatdrusen erkannt werden können.<br />

lUerkmale des Pulvers. Das gelblich-braune, feine (Sieb VI) o<strong>der</strong> mittelfeine (Sieb V)<br />

Pulver besteht in <strong>der</strong> Hauptmasse aus fein zerriebenen, farblosen o<strong>der</strong> gelblichen,<br />

kräftig-wandigen Endospermfetzchen, in denen o<strong>der</strong> an denen meist noch Aleuronkörner<br />

enthalten sind, massenhaften farblosen Protoplasmakörnchen, spärlichen<br />

farblosen Sklerenchymfaserbruchstückchen und farblosen Fruchtwandepi<strong>der</strong>misfetzchen.<br />

Dazwischen sind in großer Menge größere o<strong>der</strong> kleinere Gewebebruchstücke<br />

zu beobachten. Beson<strong>der</strong>s reichlich treten solche aus dem Endosperm auf; diese bestehen<br />

aus kraftig-wandigen (Wandung farblos, in Chloralhydratlösung sehr stark<br />

quellend), polygonalen o<strong>der</strong> seltener mehr o<strong>der</strong> weniger quadratischen, manchmal<br />

reihenförmig angeordneten, kleineren o<strong>der</strong> größeren Zellen; diese sind erfüllt mit<br />

dichtem, farblosem bis gelbbraunlichem Ölplasma und enthalten zahlreiche kleine<br />

(8-12 f' große) Aleuronkörner, in denen sich undeutlich Globoide und Kristalloide,<br />

deutlich aber stets sehr kleine (2-5 fl große) Oxalatrosetten von kugeliger Gestalt<br />

und zentralem, luftführendem (dunkeIm) Hohlraum feststellen lassen (die Oxalatrosetten<br />

treten beson<strong>der</strong>s im Chloralhydratpräparat bei Betrachtung mit dem Polarisationsapparat<br />

deutlich hervor !). Spärlicher, aber regelmäßig werden ferner beobachtet:<br />

lange, schmale, kraftig-wandige, aber stets ein ansehnliches Lumen zeigende (10-15/'<br />

breite), sparlich undeutlich schief getüpfelte, meist in Bündeln auftretende, farblose<br />

Sklerenchymfasern o<strong>der</strong> <strong>der</strong>en Bruchstücke; Fetzen von dem Epithelbelag <strong>der</strong> stets<br />

vollständig zertrümmerten Sekretbehälter, aus dünnwandigen, polygonalen, gelbbraunen<br />

bis braunen Zellen aufgebaut; mit den Epithelfetzen zusammenhangend,<br />

seltener freiliegcnd o<strong>der</strong> mit Gefäßstrangen kombiniert und zu diesen im rechten<br />

\Vinkel verlaufend, finden sich Bruchstücke <strong>der</strong> sog. QucrzclIenschicht, die aus mehr<br />

o<strong>der</strong> weniger langgestreckten, schmalen, dünnwandigen, farblosen o<strong>der</strong> gelblichen<br />

Zellen bestehen; schmale, ringförmig o<strong>der</strong> spiralig verdickte o<strong>der</strong> haufig poröse Gefäße<br />

und Tracheiden, meist in Bündeln und oft umgeben von Sklerenchymfasern, sowie<br />

großen Mengen von Steinzellen o<strong>der</strong> steinzellartigem Parenchym; die Steinzellen (aus<br />

<strong>der</strong> Fruchtwand in <strong>der</strong> Nähe <strong>der</strong> Gefaßbündel) sind farblos bis gelblich, ziemlich klein,<br />

isodiametrisch o<strong>der</strong> mehr o<strong>der</strong> weniger stark gestreckt, ziemlich dünnwandig, stark<br />

und grob getüpfelt; dünnwandige o<strong>der</strong> selten <strong>der</strong>bwandige, polygonale o<strong>der</strong> etwas<br />

gestreckte, farblose Epi<strong>der</strong>miszellon <strong>der</strong> Fruchtwand mit deutlicher Kutikularstreifung.<br />

Nur sehr selten werden Spuren <strong>der</strong> meist vollständig zerriebenen, dünnwandig-parenchymatischen,<br />

farblosen bis gelben Fruchtwand, sowie <strong>der</strong> aus gelbbraunen bis braunen<br />

Parenchvmzellen bestehenden Innenschicht <strong>der</strong> Samenschale beobachtet.<br />

Cha;akteristisch für das Pulver sind beson<strong>der</strong>s die Endospermbruchstücke mit<br />

ihren eigenartigen Aleuronkörnern, die gelbbrannen bis braunen Epithelfetzen, die<br />

Querzellenschicht, die dünnwandigen Sklerenchymfasern, die dünnwandigen Steinzellen,<br />

die deutlich gestreiften Epi<strong>der</strong>misfetzen <strong>der</strong> Fruchtwand.<br />

Das Pulver wird untersucht in Glycerinwasser (Studium <strong>der</strong> Farben), in Chloralhydratlösung<br />

(Aufhellung, eventuell Präparat mehrmals unter dem Deckgläschen<br />

stark erwarmen!), in Wasser nach Zusatz von etwas Jodjodkaliumlösung (Färbung<br />

<strong>der</strong> Aleuronkörner, Abwesenheit von Stärke!), in einem Gemisch von 1/2 Wasser und<br />

1/2 alkoholischer Alkanninlösung (Nachweis des· fetten und ätherischen O1s).<br />

Bestandteile. Geruch und Geschmack des Kümmels sind charakteristisch<br />

aromatisch, herrührend von einem Gehalt an 3-7 % ätherischem Öl (Oleum<br />

Carvi), dessen aromatischer Bestandteil das Carvon ist.<br />

Prüfung. Das Pulver darf reichlich dickwandige Fasern, weitlumige<br />

Gefäße (aus den Doldenstrahlen), Stärke nicht enthalten. Mehr als 8 %

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