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Lehrbuch der Pharmakognosie

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Digitale Bibliothek Braunschweig<br />

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00038692<br />

Herba Conii. Fructus Conii. Fruetus Cnmini. 267<br />

Prüfung. Manchmal wird statt dieser Droge von den Sammlern das Kraut von<br />

Chaerophyllum bulbosum L., Ch. aureum L. und Ch. temulum L. untergeschoben,<br />

welche sich durch das Vorhandensein einer mehr o<strong>der</strong> weniger rauhen Behaarung<br />

auszeichnen. Auch bei den Blättern von Anthriscus silvestris Hottmann sind die<br />

Blätter unterseits zerstreut behaart. Aethusa Cynapium L.: Blatter zwar auch kahl,<br />

aber mit papillösen Ausstülpungen <strong>der</strong> Epi<strong>der</strong>mis. Palisaden auch unterseits. An<strong>der</strong>e<br />

Umbelliferenblätter sind nicht so fein gefie<strong>der</strong>t. Cicuta virosa z. B. höchstens doppelt<br />

gefie<strong>der</strong>t mit scharf gesagten, schmallanzettlichen Blattabschnitten., "<br />

Geschichte. Die Droge fand schon bei den alten Griechen und Römern Verwendung,<br />

wurde auch im Mittelalter standig gebraucht.<br />

Anwendung. Sie ist ein starkes, hauptsachJich in <strong>der</strong> Tierarzneikunde gebrauchtes,<br />

narkotisches Mittel.<br />

Fructus Conii. Schierlingsfrüchte.<br />

Die reifen Früchte von Conium maeulatum L. Graugrün, etwa 3 mm lang, fast.<br />

ebenso dick, leicht in die Teilfrüchte zerfallend, mit je 5 blassen, meist, aber keines·<br />

wegs immer, beson<strong>der</strong>s oberwärts gekerbten Rippen. Endosperm mit einer tiefen<br />

Langsfurche auf <strong>der</strong> Fugenfläche. Die Fruchtwand hat eine mit sehr kräftiger Außenwand<br />

versehene Epi<strong>der</strong>mis, ein zusammengefallenes Parenchym und zu innerst zwei<br />

großzellige Schichten, von welchen die größere, innere die Innenepi<strong>der</strong>mis des Karpells<br />

darstellt. Sie besteht aus im Längsschnitt sehr schmalen Zellen. In den Rippen starke<br />

Faserzüge in Begleitung <strong>der</strong> kleinen Gefäßbündel. In den Talehen keine Ölstriemen,<br />

son<strong>der</strong>n nur hie und da in großer Nahe <strong>der</strong> Hippengefäßbündel ganz kleine vereinzelte<br />

Olgängc. Samenepi<strong>der</strong>mis deutlich, minimale Heste von völlig zerdrücktem Nucellusgewebe<br />

und das große Endosperm umgebend. Dieses aus farblosen, <strong>der</strong>bwandigen,<br />

radial gestreckten, Öl und Aleuron enthaltenden Zellen bestehend. Im Aleuron kleine,<br />

aber sehr deutliche Oxalatdrusen. Samenepi<strong>der</strong>mis und die beiden innersten Karpell<br />

schichten sind die "Coniinschichten".<br />

Embryo klein, im obersten Endospermteil.<br />

(V gl. auch Fruct. Anisi.)<br />

Fructus Cumini. Mutterkümmel. Kreuzkümmel. Römischer<br />

Kümmel.<br />

Er besteht aus den getrockneten Spaltfrüchten des in den Mittelmeerlan<strong>der</strong>n<br />

heimischen und kultivierten Cuminum cyminum L. (Abb. 268). Die beiden Spaltfrüchte<br />

hangen sehr oft noch zusammen, sind<br />

5-6 mm lang, bis 1,5 mm breit, gelb-bräunlich,<br />

oben vom Kelchrest und den beiden Griffeln gekrönt,<br />

von kleinen Borsten rauh. Jede Spaltfrucht<br />

hat 5 hellgelbe Haupt- und 4 dunkle Nebenrippen.<br />

Die Borsten sitzen den Rippen auf. Sie sind bis<br />

500,tt lang, oft verzweigt und bestehen aus mehreren<br />

Reihen starkwandiger langlicher Zellen. An<br />

<strong>der</strong> Spitze sind sie stumpf, abgerundet. Neben<br />

den großen finden sich kleine, im Prinzip ahnlieh<br />

gebaute, ferner einzellige kurze Haare mit<br />

o<br />

<strong>der</strong>ber Wand und rundem Ende, endlich selten<br />

mehrzellige dünnwandige Haare.<br />

In <strong>der</strong> Fruchtwand verlaufen unter den Nebenrippen<br />

je ein großer im Querschnitt flach dreieckiger<br />

Ölgang, auf <strong>der</strong> Fugenfläche zwei im Quer­<br />

Größe, b vorn Rucken gesehen, c von <strong>der</strong><br />

Abb. 2G8. Fructus CUluini. a naturhche<br />

schnitt ovale; in den Hauptrippen Gefäßbündel Bauchseite gesehen, d Querschnitt, letztere<br />

samtIich vergrbßert (nNebenrippen).<br />

mit einem wenia machtigen, ihrer Innenseite angelagertem<br />

Fase~'strang und einem kleinen, ihrer<br />

etwas vertieften Außenseite angelagerten Ölgang. Zwischen Haupt- und Nebenrippen<br />

in <strong>der</strong> Fruchtwand gelegentlich kleine Gruppen gelbgefärbter erheblich verdickter<br />

kurzer Fasern. Innere Epi<strong>der</strong>mis <strong>der</strong> Fruchtwand und die Schichten <strong>der</strong> Samenschale<br />

stark kollabiert. Im Endosperm Fett und Aleuronkörner,.in diesem je 1 bis<br />

30xalatdrusen, diese bis 8 f1, groß. Die Droge enthalt ätherisches 01 und findet gegen<br />

Unterleibsleiden in <strong>der</strong> Volksmedizin Anwendung. Sie ist mit Fruct. Conii und mit<br />

den Früchten von Setaria glauca (:msammen bis zu 50%) gemengt vorgekommen.

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