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Lehrbuch der Pharmakognosie

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Digitale Bibliothek Braunschweig<br />

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00038692<br />

Einleitung.<br />

XXIX<br />

0,9%iger Kochsalzlösung I : 10 und beschickt eine weitere Zahl von Gläsern<br />

mit 0,4-0,3-0,2-0,1 ccm <strong>der</strong> Verdünnung, was 0,04-0,03-0,02-0,01 ccm<br />

des ursprünglichen Drogenauszuges entspricht. In allen Gläsern wird<br />

nun <strong>der</strong> Drogenauszug durch O,9%ige Kochsalzlösung auf 3 ccm aufgefüllt.<br />

Dann wird in sämtliche Gläschen je 5 ccm <strong>der</strong> Blutkörperchenaufschwemmung<br />

= 0,1 ccm ursprüngliches Blut hinzugegeben. Nach<br />

24 Stunden haben sich in den Verdünnungen, in denen Hämolyse nicht erfolgt<br />

ist, die Blutkörperchen am Boden abgesetzt, die überstehende Flüssigkeit<br />

ist farblos o<strong>der</strong> durch die Droge schwach bräunlich gefärbt. In den<br />

übrigen sind die Blutkörperchen gelöst, die Flüssiglwit ist ganz o<strong>der</strong> teilweise<br />

rot. Man bestimmt nun die höchste Verdünnung, in <strong>der</strong> eine Hämolyse<br />

nachweisbar ist. Angenommen, es sei dies dasjenige Gläschen, welches<br />

0,2 Drogenauszug enthält. Diese Menge entspricht 0,002 g Droge. Das<br />

Gesamtvolumen <strong>der</strong> Flüssigkeit im Glaschen beträgt 8 ccm. Die Verdünnung<br />

ist demnach 0,002 : 8,0 = 1 : 4000. Man sagt, die Droge hämolysiert<br />

im Verhältnis 1 : 4000. Verschiedene Drogen o<strong>der</strong> verschiedene<br />

Qualitäten <strong>der</strong>selben Droge hämolysieren bei Verwendung des gleichen<br />

Blutes in verschiedenen Verhältnissen, so daß man sich ein Bild vom relativen<br />

1Virkungswert <strong>der</strong> Saponindrogen machen kann.<br />

11. Die Wertbestimmung <strong>der</strong> Gerbstoffdrogen kann nach dem<br />

in <strong>der</strong> Gerbereitechnik üblichen Hautpulverfahren erfolgen. (Vergl. Paessler,<br />

Die Verfahren zur Untersuchung <strong>der</strong> pflanzlichen Gerbemittel und<br />

Gerhstoffauszüge. Freiberg 1912.)<br />

Ncuerdings ist cine sehr viel einfachere, approximative und vergleichbare<br />

Werte liefemde Methode mehrfach empfohlen worden, die uns <strong>der</strong><br />

Beachtung wert zu sein scheint. Man benutzt dabei die Eigenschaft<br />

<strong>der</strong> Gerbstoffe, die roten Blutkörperchen in bestimmtem Verhältnis zu<br />

binden.<br />

Man stellt aus den Drogen mit physiologischer Kochsalzlösung Auszüge<br />

her (in <strong>der</strong> Regel 2 g Droge: 100 ccm Lösung). Zum Vergleich fertigt<br />

man eine Lösung von 0,2 g Ac. tannic. in 100 ccm physiologischer Kochsalzlösung<br />

an. Man beschickt nun eine Serie von Reagenzgläsern mit fortschreitend<br />

abnehmenden Mengen des Drogenauszuges (3,0-0,05 o<strong>der</strong> noch<br />

weniger Dem, wie oben bei <strong>der</strong> Hämolyse angegeben), füllt auf je 3 ccm<br />

mit physiologischer Kochsalzlösung auf und gibt je 5 ccm Blutkörperchenaufschwemmung<br />

(= 0,1 ccm Blut) hinzu, dann beschickt man eine zweite<br />

Serie von Reagenzgläsern in ganz genau gleicher Weise mit <strong>der</strong> Tanninlösung<br />

und Blut. Schon nach kurzer Zeit macht sich in beiden Serien<br />

in den die höheren Gerbstoffmengen enthaltenden Gläsern eine Zusammenballung<br />

und Ausflockung <strong>der</strong> Blutkörperchen bemerkbar, während in den<br />

Gläsern mit den geringsten Gerb stoff mengen die Blutkörperchen lange in<br />

<strong>der</strong> Schwebe bleiben. Nach 24 Stunden haben sie sich aber in allen Gläsern<br />

abgesetzt. Gießt man nun aus allen Gläsern von den klaren Flüssigkeiten<br />

je I ccm in 2 neue Gläserserien ab und fügt dem Abgegossenen eine kleine<br />

Menge einer sehr verdünnten Eisenchloridlösung zu (5 Tropfen Liq. Ferri<br />

sesquichlor. auf 100--200 g Wasser), so tritt in beiden Serien in einem Teil<br />

<strong>der</strong> Gläser Blaufärbung, im an<strong>der</strong>en Teil keine Blaufärbung ein. Wo die

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