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Lehrbuch der Pharmakognosie

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Digitale Bibliothek Braunschweig<br />

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00038692<br />

Caryopyhlli. Anthophylli. Cortex Syzygii Jambolani. 263<br />

durch die Stärke, Holzpulver durch Fasern und Gefäße, Eichelkaffee durch<br />

Stärke, Piment durch Steinzellen und Stärke, Reisschalen durch die<br />

harmonikaartig gefalteten Epi<strong>der</strong>misseitenwände nachgewiesen. Asche soll<br />

nicht über 8 % vorhanden sein.<br />

Geschichte. Etwa im 4. Jahrhun<strong>der</strong>t unserer Zeitrechnung wurden<br />

dic Nelken in Europa bekannt und gewannen im Mittelalter eine immer<br />

größere Bedeutung. 1504 wurden die Gewürzinseln von den Portugiesen<br />

entdeckt, 1505 von den Hollän<strong>der</strong>n erobert, worauf diese für längere Zeit<br />

den Handel monopolisierten. Erst gegen Ende des 18. Jahrhun<strong>der</strong>ts ge·<br />

langen Anpflanzungen des Baumes auf Reunion und Zanzibar.<br />

Anwendung. Die Nelken dienen als Gewürz und werden auch in <strong>der</strong><br />

Pharmazie meist nur zum Aromatisieren benutzt.<br />

Anthophylli.<br />

Mutternelken.<br />

Mutternelken sind die nicht völlig ausgereiften Früchte (Beeren)<br />

von .J am bosa caryophy Ilus (Sprengel) Niedenzu (Abb. 261).<br />

Sie sind 2,5 cm lang, 8 mm dick, schwarzbraun, einfächerig und einsamig.<br />

An <strong>der</strong> Spitze ist die Frucht von den vier eingekrümmten<br />

Kelchblattern gekrönt, zwischen denen man den Griffelrest erkennt. Die<br />

Fruchtwand birgt reichliche Steinzellgruppen. Der Samen enthalt einen<br />

dunkelbraunen Embryo mit dicken, harten, ineinan<strong>der</strong> gefaltenen Kotyledonen,<br />

<strong>der</strong>en Zellen Stärke führen.<br />

Abb. 261.<br />

Anthophylli.<br />

Cortex Syzygii Jambolani.<br />

Syzygiumrinde.<br />

Sie ist die Rinde des in Indien heimischen Baumes S y z y g i um ja m b 0 -<br />

lana De Oandolle und bildet flache o<strong>der</strong> rinnige bis über 1/2 m lange, bis über<br />

5 cm breite, bis 1,5 cm dicke Stücke von schön rotbrauner Farbe, geringem<br />

spezifischen Gowioht und außen lookerem, schwammigem, innen grobstreifigem<br />

Gefüge. Sie ist häufig nicht mehr von dem weißen o<strong>der</strong> hellgrauen<br />

Korke bedeckt. Der Bruch ist außen eben, im inneren Teil faserig<br />

bis splitterig. Der Kork besteht aus abwechselnden Lagen dünnwandiger,<br />

hoher und flacher Zellen. Die primäre Rinde besteht aus isodiametrischem<br />

Parenchym, die sekundäre Rinde enthält sehr zahlreiche ein- bis dreireihige,<br />

meist mit braunem Inhalt erfüllte Markstrahlen, schmale Rindenstrahlen<br />

in denen tangentiale Lagen von Parenchym- und Siebelementen und bis<br />

zum VerRchwinden des Lumens verdiokten Fasern miteinan<strong>der</strong> abweohselnd<br />

Die Fasern sind von Kristallkammerzügen mit Oxalatdrusen in großer<br />

Zahl begleitet. Hier und da finden sich auch Einzelkristalle. In den äußeren<br />

Teilen <strong>der</strong> sekundären Rinde, in denen die Fasern wesentlich weniger zahlreich<br />

sind, finden sich sehr zahlreiche Komplexe sehr großer, verschieden,<br />

jedoch allermeist zylindrisch, seltener ellipsoidisch o<strong>der</strong> tonnenförmig gestalteter,<br />

gruppenweise in radialer o<strong>der</strong> tangentialer Richtung angeordneter,<br />

mit dicker, reich getüpfelter "Wand, aber doch sehr großem Lumen versehener<br />

farbloser Steinzellen, die, infolge ihrer Anordnung und indem sie<br />

häufig eine bald radiale, bald tangentiale Dehnung <strong>der</strong> an sie angrenzenden<br />

dünnwandigen Zellen bedingen, diesen Rindenpartien ein sehr eigenartiges<br />

anatomisches Aussehen verleihen. Im Parenchym findet sich neben braunem<br />

Farbstoff meist einfache Stärke in ellipsoidischen, etwa 10-20 fl großen<br />

Körnern. Die Rinde ist geruchlos, schmeckt etwas zusammenziehend und<br />

enthält Gerbstoff.

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