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Lehrbuch der Pharmakognosie

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Digitale Bibliothek Braunschweig<br />

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00038692<br />

262 Dicotyledoneae. Myrtiflorae. iVlyrtaceae.<br />

Zentrum ein dichterer, vereinzelte Bündel führen<strong>der</strong> Parenchymstrang<br />

anschließt.<br />

Merkmale des Pulvers. Charakteristisch für das Pulver sind folgende<br />

EIernente : Collenchymfetzen, <strong>der</strong>en Zellen häufig Oxalatdrusen in Kristallkammerfasern<br />

führen (Abb. 260 K); dünnwandige Parenchymfetzen, die<br />

große Intercellularen erkennen lassen; Stücke <strong>der</strong> dickwandigen, kleinzelligen<br />

Epi<strong>der</strong>mis mit vereinzelten Spaltöffnungen; zahlreiche, kugeligtetraedrische,<br />

ldeine Pollenkörner; reichlich Gefäßbündelbruchstücke, in<br />

denen beson<strong>der</strong>s die sehr zarten Ring- und Spiralgefäße auffallen (sp);<br />

endlich spärliche langgestreckte und noch spärlicher mehr o<strong>der</strong> weniger<br />

knorrige bis fast steinzellartige Fasern (b). - Das Öl gibt, bei Beobachtung<br />

von trockenem Nelkenpulver in 50 %iger Kalilauge rasch nadelförmige<br />

Kristalle von Eugenolkalium.<br />

Bestandteile. Der wertvolle Bestandteil<br />

<strong>der</strong> Gewürznelken ist ätherisches<br />

Öl (16-20, selten bis 25 %),<br />

sp Oleum Caryophyllorum, welches<br />

__ K zum größten Teil aus Eugenol besteht.<br />

Prüfung. Min<strong>der</strong>wertige Nelken,<br />

sp _<br />

denen durch Maceration o<strong>der</strong> Destillation<br />

betrügerischerweise ein Teil ihres<br />

b.<br />

Ölgehaltes entzogen ist, lassen kein<br />

ätherisches Öl austreten, was sich am<br />

leichtesten erkennen läßt, wenn man<br />

eine durchschnittene Nelke mit <strong>der</strong><br />

Schnittfläche auf Fließpapier drückt.<br />

Abb. 2GO. IJangsschllltt durch den unterstan·<br />

digen Fruchtknoten <strong>der</strong> Ge\yurznelke, \vober eIn<br />

Gefaßbundel getroffen wurde. sp Spiralgefaße,<br />

beine \veitlumige Bastfaser, K Kristallclrl1sen<br />

in Gruppen und in Kristallkannnerfasenl.<br />

Vergr. "'/1 (Molle!'.) Das ätherische Öl muß auf diesem<br />

einen später wie<strong>der</strong> verschv-rindenden<br />

Fleck hinterlassen. Wenn die Nelken betrügerischerweise mit fettem Öl<br />

eingerieben sind, so ist <strong>der</strong> Ölfleck ein bleiben<strong>der</strong>. Entölte und geringwertige,<br />

alte Nelken erkennt man auch leicht daran, daß sie, mit destilliertem<br />

~W asser von 15 - 20° durchgeschüttelt, in wagerechter o<strong>der</strong> schiefer Lage<br />

auf <strong>der</strong> Oberfläche schwimmen, während gute Ware untersinkt o<strong>der</strong> in<br />

senkrechter Lage (mit den Köpfchen nach oben) schwimmt. Es ist dies<br />

in erster Linie auf das hohe spezifische Gewicht (1,05--1,07) des im Fruchtknoten<br />

sehr reichlich enthaltenen ätherischen Öls zurückzuführen, doch<br />

ist diese Probe nicht absolut beweisend, da es auch in zweifellos guter 'Vare<br />

häufig einige die Probe nicht aushaltende Nelken gibt. Es ist daher vorgeschlagen<br />

worden, 8 % horizontal schwimmen<strong>der</strong> Nelken als höchst zulässige<br />

Grenze zu bezeichnen. Sehr gute Ware kennzeichnet sich außerdem<br />

durch die Kräftigkeit ihres eigentümlichen Geruches und Geschmackes. Auf<br />

Beimischung entölter o<strong>der</strong> alter, verlegener vVare kann auch durch Bestimmung<br />

des Extraktgehaltes geprüft werden. Gute Nelken geben bis<br />

über 30 % alkoholisches Extrakt, ab destillierte nur höchstens 5 %. Zahlen<br />

unter 20 % sind unzulässig. Teile des Blütenstandes dürfen nicht vorhanden<br />

sein bzw. sind von <strong>der</strong> Vermahlung zu Pulver zu entfernen. Im Pulver<br />

sind diese "Nelkenstiele" durch die in ihnen enthaltenen Steinzellen, die<br />

reichlichen Fasern und die etwa 25 ,u weiten, kurzgliedrigen Netzgefäße<br />

nachweisbar, etwa beigemischte Nelkenfrüchte (Anthophylli, s. diese) verraten<br />

sich ebenfalls durch Steinzellen und groBkörnige Stärke. Mehl wird

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