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Lehrbuch der Pharmakognosie

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Digitale Bibliothek Braunschweig<br />

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00038692<br />

260 Dicotyledoneae. Myrtiflorae. Myrtaceac.<br />

Piment Echmeckt und riecht eigentümlich, jedoch den Nelken ähnlich; er enthalt<br />

bis 4 % ätherisches Öl.<br />

Fol. Djambu. Djambublätter.<br />

Die Blatter von Psidium guajava L., einem im tropischen Amerika heimischen,<br />

überall in <strong>der</strong> heißen Zone kultivierten Baume von etwa 8 m Höhe. Die Blätter sind<br />

kurzgestielt, oval, zugespitzt, bis gegen 15 cm lang, bis 6 em breit, ganzrandig, steifle<strong>der</strong>ig,<br />

brüchig, oberseits weißlichgrau. unterseits mehr grünlich bis bräunlich, durchscheinend<br />

punktiert. l'\ervatul' fie<strong>der</strong>ig, Hauptnerv und Nebennerven erster Ordnung<br />

oberseits etwas eingesenkt, unterseits stark hervortretend. Beide Epi<strong>der</strong>men bestehen<br />

aus relativ kleinen geradlinig-polygonalen Zellen, nur die untere enthält außerordentlich<br />

zahlreiche Spaltöffnungen mit 2 zum Spalt parallelen Nebenzellen. Auf die obere<br />

Epi<strong>der</strong>mis folgt ein meist zweischichtiges Hypo<strong>der</strong>m aus farblosen, großen polygonalen.<br />

im Querschnitt rechteckigen Zellen, darunter das Assimilationsgewebe. Dieses umfaßt<br />

ein einschichtiges, nur hie und da zweischichtiges Palisadengewebe ans zylindrischen,<br />

dicht beieinan<strong>der</strong> stehenden Zellen, <strong>der</strong>en Lange ein Vielfaches ihrer Breite<br />

betragt und ein bis zu 5 Schichten machtiges Schwammgewebe, das insofern vom<br />

Typns abweicht, als es aus kurzzylindrischen, etwa 1 1/ 2 mal so langen, wie breiten<br />

o<strong>der</strong> gar noch kürzeren, locker gefügten Zellen besteht, <strong>der</strong>en unterste aus geradezu<br />

kubischen Zellen bestehende Schicht wie<strong>der</strong> palisadenartig dicht ist. Im Assimilationsgewebe<br />

verstrent, selten im Hypo<strong>der</strong>m, liegen Oxalatdrusen, selten kommen<br />

Einzelkristalle und Oxalatsand vor.<br />

Im Mesophyll, vornehmlich <strong>der</strong> Unterseite<br />

gemihert liegen sehr zahlreiche, große, kugelige Sekretranme mit gelbem Öl. Die Behaarung<br />

besteht aus einzelligen, dickwandigen, hanfig mehrfach gebogenen Haaren, die<br />

auf beiden Blattseit,en reichlich vorhanden sind. Sehr charakteristischer 'Weise ist<br />

ein großer Teil von ihnen ein wesentliches Stück über <strong>der</strong> Blattfläche abgebrochen,<br />

so daß bei Flachenbetrachtung <strong>der</strong> Epi<strong>der</strong>mis diese stark erhabenen Haarnarben ein<br />

eigenartiges Bild ergeben. Die Kerven, auch die kleinen A<strong>der</strong>n, sind von Faserbündeln<br />

begleitet.<br />

Die Blätter riechen und schmecken aromatisch und enthalten über o,a % ätherisches<br />

Öl (mit Eugenol), Harz, etwa 9 % Gerbstoff.<br />

Caryophylli. Gewürznelken. Nagelein.<br />

Flores Caryophylli.<br />

Abstammung. Es sind dies die getrockneten, ungeöffneten Blüten des<br />

Baumes Jambosa caryophyllus (Sprengel) Niedenztt (Syn.: Caryophyllus<br />

aromaticus L., Eugenia caryophyllat.a Thunberg, Eugenia aromaüca Baill.).<br />

Ursprünglich a:iifden }!Iolukken heimisch, vvird <strong>der</strong> Gewürznelkenbaum<br />

jetzt in vielen Troperigegenden, hauptsächlich auf Ambolna und an<strong>der</strong>en<br />

ßüdasiatischen Inseln, im großen auch auf Zanzibar und Pemba, sowie auf<br />

Reunion und in Franz. Guyana kultiviert (Abb. 257). •<br />

Gewinnung. Die Knospen des im Juni und im Dezember blühenden<br />

Baumes werden kurz vor dem völligen Aufblühen gepflückt o<strong>der</strong> abgeschlagen,<br />

auf Tüchern gesammelt und an <strong>der</strong> Sonne getrocknet. Im frischen<br />

Zustande sind die Fruchtknoten und die Kelchblätter schön rot, die Blumenblätter<br />

milchweiß bis rötlichweiß gefärbt.<br />

Handel. Als feinste Sorte gelten die hellbraunen Ambolna-Nelken; die<br />

Hauptmenge des Handels bilden dagegen die braunschwarzen Zanzibarund<br />

Pemba-Sorten.<br />

Beschaffenheit. Der im trockenen Zustande gerundet-vierkantige, stielartige<br />

(unterständige) Fruchtknoten (vgl. Abb. 258) ist fein gerunzelt,<br />

von brauner Farbe, 10-15 mm lang und 3-4 mm dick; in seinem oberen<br />

Teile befinden sich zwei sehr kleine Fächer, welche die Samenanlagen enthalten.<br />

Der Fruchtknoten breitet sich oben in die vier abstehenden, <strong>der</strong>ben,<br />

stumpf dreieckigen Kelchzipfel aus. Diese letzteren umgeben die vier<br />

heller (gelbbraun) gefärbten, fast kreisrunden. sich dachziegclartig deckenden

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