28.02.2014 Aufrufe

Lehrbuch der Pharmakognosie

Lehrbuch der Pharmakognosie

Lehrbuch der Pharmakognosie

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Digitale Bibliothek Braunschweig<br />

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00038692<br />

258 Dicotyledoneae. Myrtiflorae. Punicaceae. Myrtaceae.<br />

Sie wird mit Salpetersäure stark rot gefärbt. Berberis hat eine außen<br />

und innen graubräunliche, von abblätterndem Kork öfters schülferige, auf<br />

dem Querbruch glatte, grünlichgelbe, dünne Rinde. Ihr Kork ist <strong>der</strong>bwandig,<br />

ziemlich mächtig. Die primäre Rinde besteht aus isodiametrischem<br />

Parenchym, die sekundäre enthält relativ wenige, 3-5 Zellen breite Markstrahlen<br />

und ziemlich breite Rindenstrahlen, in denen tangentiale, einschichtige<br />

Reihen kurzer, spindeIförmiger, gelber, stark verdickter, grob<br />

getüpfelter Fasern mit ziemlich großzelligen, mehrsehichtigen Lagen von<br />

Siebelementen und Parenchym abwechseln. Stärke ist in sehr kleinen<br />

Körneru, nicht eben beson<strong>der</strong>s reichlich, vorhanden. Kristalle fehlen.<br />

Wasser wird durch die Rinde sehr rasch gelbgefärbt, und mit Salpetersäure<br />

gibt sie unter dem Mikroskop zahllose Nädelchen von Berberinnitrat. Die<br />

außen schwarze, innen hellbraune Rinde von Buxus besitzt einen aus abwechselnden,<br />

mehrschichtigen Lagen brauner, normaler und meist inhaltsleerer,<br />

dickwandiger Zellen gebildeten Kork. Die dickwandigen Zellen<br />

sind z. T. flach, wie gewöhnliche Korkzellen tafelförmig, z. T. aber auch<br />

radial gestreckt, so daß kubische o<strong>der</strong> gar prismatische Steinzellen entstehen.<br />

Die primären Markstrahlen sind nach außen sehr stark verbreitert,<br />

ihre Zellen dünnwandig, tangential gedehnt, die Elemente <strong>der</strong> Rindenstrahlen<br />

fast kollenchymatisch <strong>der</strong>bwandig, getüpfelt. Die Rinde enthält<br />

we<strong>der</strong> Kristalle noch Stärke. Die Rinde von Morus ist ebenfalls außen<br />

dunkelbraun bis fast schwarz, innen weißlich und sie enthält unter normalem<br />

Kork eine parenchymatische, primäre Rinde, an <strong>der</strong>en Innengrenze ein<br />

unterbrochener Ring von Steinzellgruppen liegt. Die Steinzellen sind mit<br />

relativ großem Lumen versehen, in <strong>der</strong> Regel isodiametrisch. In ihrer<br />

Begleitung befinden sich viele ziemlich große Oxalateinzelkristalle. Die<br />

sekundäre Rinde enthält meist einzelne, selten in kleinen Gruppen liegende,<br />

lange, meist bis zu punktförmigem Lumen verdickte Fasern, große Zellen<br />

mit farblosem Sekret, Oxalat meist in Einzelkristallen, selten in Drusen.<br />

Stärke findet sich nur in geringer Menge und in sehr kleinen Körnern.<br />

Das Pulver <strong>der</strong> Granatwurzelrinde darf demzufolge Fasern irgendwelcher<br />

Form, irgendwie ansehnlichere Mengen von Steinzellen und Einzelkristallen,<br />

normalen Kork, Holzelemente und großkörnige Stärke nicht enthalten. Das<br />

Arzneibuch schreibt eine Alkaloidbestimmung vor und verlangt 0,4% Gesamtkaloid.<br />

Der Aschegehalt wird in <strong>der</strong> Literatur zu 2,7 -19% schwankend<br />

angegeben. Erstere Zahl ist bei dem Oxalatreichtum <strong>der</strong> Droge wohl sicher<br />

nicht zutreffend. Das Pulver sollte jedenfalls höchstens 1 % Si0 2 enthalten.<br />

Geschichte. Der Granatbaum war infolge <strong>der</strong> Schönheit seiner Blüten<br />

und des angenehmen, erfrischenden Geschmacks seiner Samen (in den<br />

"Granatäpfeln") schon den alten Assyrern, Ägyptern und Hebräern bekannt.<br />

Auch die Fruchtschalen wurden damals schon beim Gerben und<br />

zu Färbezwecken benutzt. Von den alten Römern wissen wir mit Bestimmtheit,<br />

daß sie schon die Wurzeln gegen Bandwürmer anwendeten. Erst anfangs<br />

des 19. Jahrhun<strong>der</strong>ts kam aber die Granatrinde richtig in Aufnahme.<br />

Anwendung. Granatrinde ist ein geschätztes Bandwurmmittel.<br />

Flores Granati. Flores Balaustiorum.· Granatblüten.<br />

Sie stammen von Punica grana tum L. (vgl. Abb. 255 u. 256). Sie sind scharlachrot<br />

gefärbt. Ihre Blütenachse ist krugförmig vertieft und tragt auf dem Rande 5<br />

bis 8 kappige, dreieckige, dicke Kelchblätter, ebensoviele verkehrteiförmige, hinfällige

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!