28.02.2014 Aufrufe

Lehrbuch der Pharmakognosie

Lehrbuch der Pharmakognosie

Lehrbuch der Pharmakognosie

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Digitale Bibliothek Braunschweig<br />

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00038692<br />

XXVIII<br />

Einleitung.<br />

freien als auch die glykosidisch gebunden gewesenen Oxymethylanthrachinone<br />

<strong>der</strong> Droge enthalten, werden im Scheidetrichter mit einer Mischung<br />

gleicher Teile Liq. Ammon. caust. und Wasser ausgeschüttelt. Nach kräftigem<br />

Schütteln, bei welchem Emulsionsbildung einzutreten pflegt, kann<br />

man noch Wasser hinzufügen und nochmals durchschütteln. Nach einiger<br />

Zeit tritt Trennung <strong>der</strong> Schichten so weit ein, daß man die am oberen Rande<br />

zwar noch nicht klare wässerige Schicht vom überstehenden, klaren Benzol<br />

ganz gut trennen kann. Man wie<strong>der</strong>holt das Ausschütteln noch einmal in<br />

<strong>der</strong>seIhen Weise, filtriert die vereinigten wässerigen Flüssigkeiten durch ein<br />

zuvor angefeuchtetes Filter, wäscht nach und verdünnt durch weiteren<br />

Wasserzusatz auf ein bestimmtes Volumen (200-500 ccm). Man vergleicht<br />

die erhaltene Flüssigkeit nun im Kolorimeter mit einer Serie verschieden<br />

konzentrierter Lösungen von Aloe-Emodin in verdünntem Ammoniak.<br />

Der Drogen auszug enthält die gleiche Menge Oxymethylanthrachinon<br />

in <strong>der</strong> Volumeneinheit wie die - in ihrer Konzentration ja bekannte -<br />

Aloe-Emodinlösung, die die gleiche Farbtiefe besitzt. Hieraus läßt sich<br />

die im gesamten Drogenauszug vorhandene, d. h. die aus 1 g Droge stammende<br />

Menge Emcdin berechnen. Multiplikation mit 100 ergibt den Prozentgehalt.<br />

Aloe-Emodin wird gewonnen, indem man Kap-Aloe mit <strong>der</strong> zwanzigfachen<br />

Menge Wasser aufkocht, die Flüssigkeit nach eintägigem Stehen<br />

vom Harz abfiltriert und mit Äther ausschüttelt. Der nach Abdestillieren<br />

des Äthers verbleibende Rückstand wird aus wenig Alkohol zweimal umkristallisiert.<br />

Aus 100 g Aloe wird nur ein kleiner Bruchteil eines Gramms<br />

gewonnen, doch leicht diese Menge für viele Bestimmungen aus. In ammoniakalischer<br />

LÖSUlJg ist das Emcdin, beEOn<strong>der</strong>s im Licht, zersetzlieh.<br />

10. Die Hämolyse wird ebenfalls zur Wertbestimmung gewisser Drogen<br />

herangezogen. Sie beruht darauf, daß bestimmte Drogenbestandteile<br />

(Saponine z. B.) die roten Blutkörperchen <strong>der</strong>art beeinflussen, daß sie ihren<br />

roten Farbstoff nicht mehr festzuhalten vermögen, son<strong>der</strong>n an die Flüssigkeit<br />

abgeben. Die undurchsichtige Blutlösung wird dadurch durchsichtig rot<br />

o<strong>der</strong>, an<strong>der</strong>s ausgedrückt, das Blut wird aus einer Deckfarbe zu einer Lackfarbe.<br />

Man verwendet zu diesen Untersuchungen Blut (Rin<strong>der</strong>- o<strong>der</strong> Hammelblut<br />

o<strong>der</strong> Plazentarblut, das aus jedem Krankenhaus zu beziehen ist), welches<br />

durch Schlagen mit einem Hölzchen o<strong>der</strong> durch Schütteln mit kleinen Glasperlen<br />

defibriniert wurde. Dann koliert man und wäscht man das Fibrin<br />

mit 0,90J0iger steriler Kochsalzlösung nach, bis die Kolatur 1: 10 verdünnt<br />

ist. Diese wird zentrifugiert, bis sich die roten Blutkörperchen gut abgesetzt<br />

haben; man dekantiert, schüttelt mit <strong>der</strong>selben Kochsalzlösung bis zum<br />

gleichen Volumen wie<strong>der</strong> auf, zentrifugiert wie<strong>der</strong> und wie<strong>der</strong>holt das<br />

Waschen <strong>der</strong> Blutkörperchen noch mehrere Male. Zuletzt verdünnt man<br />

mit <strong>der</strong> Kochsalzlösung so, daß die Mischung das fünfzigfache Volumen<br />

<strong>der</strong> ursprünglich angewandten Blutmenge hat.<br />

Die zu untersuchenden Drogen \Verden mit 0,9°/oiger (sog. physiologischer)<br />

Kochsalzlösung in testimmtem Verhältnis (z. B. 1 g : 100 ccm)<br />

extrahiert. Eine Anzahl von Reagenzgläschen wird mit fortschreitend<br />

kleineren Mengen des Filtrates beschickt, z. B. mit 3,0-2,5-2,0-1,5 ....<br />

0,2-0,1-0,05 ccm. Nötigenfalls verdünnt man einen Teil des Filtrates mit

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!