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Lehrbuch der Pharmakognosie

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Digitale Bibliothek Braunschweig<br />

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00038692<br />

Herba Violae tl'icoloris. Flores Cacti. Cortex Mezel'ei. Cortex Granati. 253<br />

Bestandteile und Anwendung. Stiefmütterchenkraut dient als blutreinigendes<br />

und harntreibendes Mittel in <strong>der</strong> Volksheilkunde. Es enthält<br />

das Glykosid Violaquercitrin, das Alkaloid Violin, Gerbstoffe, sowie auch<br />

wenig Salicylsäure.<br />

Reihe Opuntiales.<br />

Familie Cactaceae.<br />

Blüten <strong>der</strong> Königin <strong>der</strong> Kacht.<br />

Flores Cacti.<br />

Die Blüten von Cereus grandiflorus Miller, eines in Mexiko und auf den An·<br />

tillen heimischen. sukkulenten Gewächses mit säulenförmigem, geripptem, fast astlosem<br />

Stamm. Die Blüten haben einen unterständigen, aus vielen Karpellen gebildeten<br />

Fruchtknoten mit parietaler Plazentation und vielen Samenanlagen, eine lange, aus<br />

vielen Kelchblattern gebildete Kelchröhre, eine weiße. aus einer Reihe länglicher,<br />

oben breiterer, fast aufrechter Blätter gebildete Krone von etwa gleicher Lange wie<br />

<strong>der</strong> Kelch, zahlreiche Staubgefäße mit langen, fadigen :Filamenten und einen Griffel<br />

mit viel strahliger l'Iarbe. Die grünen Kelchblatter decken sieh dachziegelig und tragen<br />

lange Borsten, ihre innersten, obersten Reihen sind lang, mit bräunlichgelben, strahlig<br />

auseinan<strong>der</strong> gebogenen Zipfeln versehen.<br />

Die Droge enthält Spuren eines Alkaloids, und ('in wahrscheinlich glykosidisches<br />

Herzgift.<br />

Reihe lUyrti11orae.<br />

Familie TbYlllclacaccae.<br />

Cortex lIezerei. Seidelbastrinde. Kellerhalsrinde.<br />

Sie ist die zu Beginn des Frühjahrs in bandförmigen Stücken abgelöste Stammrinde<br />

des in Vorgebirgswal<strong>der</strong>n Deutschlands stellenweise sehr häufigen Stranches<br />

Daphne mezereum L. Die Rinde bildet 1~2 em breite, sehr dünne, zähe und biegsame<br />

Bän<strong>der</strong>, die gewöhnlich zu Bündeln vereinigt in den Handel kommen. Die Rinde<br />

ist außen rotbraun o<strong>der</strong> gelbbraun, fein runzelig, auf <strong>der</strong> Innenseite gelb o<strong>der</strong> gelblich,<br />

seidenglanzend, glatt, auf <strong>der</strong> Schnittflache seidig-faserig. Infolge ihrer Zähigkeit<br />

kann man die Rinde nicht brechen. Kork aus vielen Reihen ein wenig <strong>der</strong>bwandiger<br />

Zellen, gelb, darunter stark tangential gestrecktes, haufig durch sekundäre Wände<br />

geteiltes Phello<strong>der</strong>m, gelb, etwas kollenchymatisch verdickt, nur wenige Lagen. Die<br />

primare Rinde ist ein fast farbloses Parenchym, an dessen Innengrenze Bündel stark<br />

verdickter Fasern verlaufen. Die sekundäre Hinde enthält in den durch einreihige<br />

Markstrahlen getrennten Rindenstrahlen reichlich dünnwandige, aber zähe, infolge<br />

<strong>der</strong> Aw,trocknung in <strong>der</strong> Droge meist mit auf dem Querschnitt gewellten Wanden<br />

versehene, glanzende Fasern neben Parenchym und obliterierten Siebröhren. Die<br />

Fasern liegen in durch eingeschobene Parenchymzellen unterbrochenen, lockeren<br />

Gruppen und Grüppchen beisammen o<strong>der</strong> einzeln. In alteren Rinden, bei denen sich<br />

auch bis in die sekundare Rinde vordringende Borkebildung zeigt, sind auch einzelne<br />

<strong>der</strong> Easern <strong>der</strong> sekundaren Rinde bis zu pnnktförmigem Lumen verdickt. Starke ist<br />

wenig vorhanden, Kristalle fehlen. Auch die Rinden von Daphne Laureola L. und<br />

Gnidium L. sollen gesammelt werden. Sie sind <strong>der</strong> Droge sehr ähnlich nnd gleichwertig.<br />

Seidelbastrinde ist geruchlos, schmeckt scharf und enthalt ein scharfes, blasenziehendes,<br />

harzartiges Glykosid (Daphnin o<strong>der</strong> Mezerein), welchem sie ihre Verwendung<br />

zur Bereitung von Empl. Cantharid. perpetuum, bzw. Drouotschem Pflaster verdankt.<br />

Familie PUllicaceae.<br />

Cortex Granati. Granatrinde.<br />

Abstammung'. Als Granatrinde wird sowohl die Suarnmrinde als auch<br />

die Wurzelrinde von Punica granatum L., des in 'Vestasien heimischen,<br />

in fast allen Län<strong>der</strong>n mit subtropischem und warmem, gemäßigtem Klima<br />

verbreit,eten, beson<strong>der</strong>s häufig im Mittelmeergebiet kultivierten Granat-

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