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Lehrbuch der Pharmakognosie

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Digitale Bibliothek Braunschweig<br />

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00038692<br />

Herba Hyperici. Gutti. Dammar. Herba Violae tricoloris. 261<br />

absetzen. Beim Neutralisiel'en des Ammoniaks scheidet· sich unter<br />

Entfärbung <strong>der</strong> Flüssigkeit das Harz wie<strong>der</strong>um in gelben Flocken ab.<br />

100 Teile Gummigutt sollen nach dem Verbrennen nicht mehr als 1 Teil<br />

Asche hinterlassen.<br />

Geschichte. Gutti kam zuerst anfangs des 17. Jahrhun<strong>der</strong>ts nach Europa,<br />

worauf es sehr bald arzneilich verwendet vmrde.<br />

Anwendung. Es ist ein drastisches Purgiermittel und gehört zu den vorsichtig<br />

aufzubewahrenden Stoffen. Außerdem findet es in <strong>der</strong> Aquarellmalerei<br />

Verwendung.<br />

Familie ])ipterocarpaceae.<br />

Alle Arten <strong>der</strong> Familie besitzen sehizogene Harzgänge.<br />

Dammar. Resina Dammar. Dammar o<strong>der</strong> Dammarharz.<br />

Abstammung. Das Harz von hohen malayischen Bäumen, z. B. von<br />

Shorea \Viesneri Stapf (Sumatra) und sicher noch an<strong>der</strong>en Arten dieser<br />

Gattung und an<strong>der</strong>er Gattungen <strong>der</strong> Dipterocarpaceen. Das Harz tritt<br />

freiwillig o<strong>der</strong> aber nach Verletzungen in großen Mengen aus den Stämmen<br />

aus und erhärtet sehr bald an <strong>der</strong> Luft. (Man glaubte bis vor kurzer Zeit,<br />

daß Dammar, wenigstens zum Teil, von Arten <strong>der</strong> Coniferen-Gattung<br />

Agathis abstammte. Man weiß jetzt sicher, daß diese nicht Dammar,<br />

son<strong>der</strong>n Kaurikopal liefern.)<br />

Beschaffenheit. Das Dammarharz besteht aus gelblichweißen o<strong>der</strong> rötlichweißen,<br />

durchsichtigen, tropfsteinartigen, birn- o<strong>der</strong> keulenförmigen<br />

Stücken von außerorentlich wechseln<strong>der</strong> Größe.<br />

Bestandteile. Dammar enthält 2:3 % Dammarolsäure, 40 % a-Dammar­<br />

Resen, 22,5 % p'-Dammar-Resen.<br />

Prüfung. Das Harz ist leicht lödich in Chloroform und Schwefelkohlenstoff,<br />

nur z. T. in Alkohol und in Ather. Beim Zerreiben entsteht<br />

ein weißes, geruehloses Pulver, welches bei 100° nicht erweicht. Läßt man<br />

1 Teil fein gepulvertes Dammar mit 10 Teilen Ammoniakflüssigkeit unter<br />

Umschüttein 12 Stunde lang stehen und übersättigt das klare o<strong>der</strong> schwach<br />

opalisierende Filtrat mit Essigsäure, so soll eine Trübung nicht eintreten,<br />

was bei Zusatz von Kolophonium <strong>der</strong> Fall wäre.<br />

Geschichte. Dammar gelangt seit Anfang des 19 .• Jahrhun<strong>der</strong>ts in den<br />

europäischen Handel.<br />

Anwendung. Das Harz dient zur Herstellung von Pflastern (Emplastrum<br />

adhaesivum).<br />

Familie Violaceae.<br />

Herba Violae tricoloris. Stiefmütterchenkraut. Freisamkraut.<br />

Dreifal tigkei tskra u t.<br />

(Auch Herba Jaceae genannt.)<br />

Abstammung. Die Droge besteht aus den oberirdischen Teilen von<br />

Viola tricolor L. (Abb. 250), welche auf beinahe <strong>der</strong> ganzen nördlichen<br />

Erdhalbkugel auf Ackern allenthalben verbreitet ist und fast den ganzen<br />

Sommer hindurch, vom Mai bis September, in Blüte steht.

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