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Lehrbuch der Pharmakognosie

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Digitale Bibliothek Braunschweig<br />

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00038692<br />

Folia Theae. 249<br />

die obere ist ohne Spaltöffnungen, die untere enthalt <strong>der</strong>en sehr zahlreiche, jede von<br />

4 o<strong>der</strong> 3 schmalen Nebenzellen umgeben. An ihr stehen auch die 300-500 Il lanO"en<br />

kurz über <strong>der</strong> Basis rechtwinklig umgebogenen, einzelligen, <strong>der</strong>bwandige~, glatte~<br />

Haare. Dits Mesophyll besteht aus 2 Palisadenschichten o<strong>der</strong> einer solchen und einer<br />

in ihrer Form und ihrer dichten Lagerung sich den Palisaden sehr nahernden Sammelschicht<br />

und einem betrachtlichen Schwammgewebe aus flacharmigen Zellen mit meist<br />

nur kurzen Armen. Im Mesophyll verstreut sind zahlreiche Oxalatdrusen. Reichlicher<br />

im Nervparenchym, weniger zahlreich im :Vlesophyll, übrigens in ihrer Zahl wechselnd,<br />

finden sich vielarmige, oft von oberer zu unterer Epi<strong>der</strong>mis reichende, dickwandige,<br />

in jungen Blattern auch noch dünnwandige Steinzellen, .Idioblasten.<br />

Die wichtigsten Bestandteile des Tees sind Coffein und Gerbstoff.<br />

Betreffend <strong>der</strong> Prüfung sind von den. deutschen Nahrungsmittelchemikern<br />

die folgenden For<strong>der</strong>ungen aufgestellt<br />

worden: 1. fremde, pflanzliche Bei<br />

mengungen dürfen nicht vorhandm,<br />

sein, 2. 8-12% Feuchtigkeitsgehalt,<br />

3. höchstens 8% Asche, davon mindestens<br />

die Half te in Wasser löslich,<br />

4. grüner Tee mindestens 29%, schwarzer<br />

Tee mindestens 24% wasseriges<br />

Trockenextrakt, 5. mindestens 1 % Coffein.<br />

Die österreichische Pharmokopö e<br />

stellt etwas abweichende For<strong>der</strong>ungen.<br />

tber die Untersuchungsmethotik s.<br />

"Vereinabnmgen zur einheitlichen Untersuchung<br />

und Beurteilung von Nahrungs-<br />

und Genußmitteln sowie Uebrauchsgegenstanden<br />

für das Deutsche<br />

Reich, Berlin, .Julius Springer 1902' '.<br />

Ahb. :?48. Thca sinensis. Bluhen<strong>der</strong> Zweig.<br />

Abb. 24ü. Folia Theae. Shickchen des BlattraJHles<br />

nnt den charakteristLschen Zahn ehen .<br />

(n/,.) (Gilg)<br />

TeefalschunO"en sind: Schon einmal gebrauchter Tee, meist aufgefarbt mit Katechu,<br />

Kino, Kampecheholz; Färbung des grünen Tees mit Indigo, Berlinerblau, Curcuma;<br />

Beschweruna ; Beimengung <strong>der</strong> Blätter an<strong>der</strong>er Pflanzen. Liegen nur extrahierte<br />

Teeblätter o<strong>der</strong> nur Blatter an<strong>der</strong>er Pflanzen ('l'eesurrogate) vor, so ist <strong>der</strong> Xachweis<br />

durch Mikrosublimation leicht zu erbringen. Echter Tee liefert mehrere Sublimate<br />

kristatllinischen Coffeins, das durch die lVIurexidreaktion identifiziert wird, die ausgezogenen<br />

o<strong>der</strong> falschen Blatter nicht. In Mischungen ergibt sich die Beimengung<br />

extrahierten und wie<strong>der</strong> geschönten Tees durch Erniedrigung <strong>der</strong> Kennzahlen für<br />

Extrakt und Coffein, aber nicht immer. Beschwerung wird durch die Aschebestimmung<br />

angezeigt. Havarierter Tee ist gesundheitssehadlich und wird durch Erhöhung des<br />

Chlorgehaltes <strong>der</strong> Blätter über 0,114% und durch qualitativen Bleinachweis (aus den<br />

Teekisten) nachgewiesen. Von fremden Blättern kommen die <strong>der</strong> Weiden, von Epilobium<br />

angustifolium (Oenotheraceae), Lithospermum officinale L. (Borraginaceae),<br />

Vaccinium Arctostaphylos L. (Ericaceae) und an<strong>der</strong>e in Betracht. Neuerdings ist

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