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Lehrbuch der Pharmakognosie

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Digitale Bibliothek Braunschweig<br />

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00038692<br />

Gossypium depuratuIll. Cortex Gossypii radicis. Semen Cacao. 245<br />

Hier erkennt man sehr deutlich zahlreiche feine Schichten, welche die<br />

gequollenen Zellwandverdickungsschichten darstellen. Mit Jodjodkaliumlösung<br />

färbt sich ganz reine Baumwolle rötlichbraun, bei nachherigern<br />

Zusatz von Schwefelsäure rein blau (Beweis für reine Cellulose); Chlorzinkjodlösung<br />

färbt sie braunrot o<strong>der</strong> violett bis blau.<br />

Um zu zeigen, wie leicht sich im allgemeinen Baumwolle von den meisten<br />

an<strong>der</strong>en Faserstoffen mikroskopisch unterscheiden läßt, wurde Abb. 243<br />

beigege ben.<br />

Bestandteile. Die Bestandteile <strong>der</strong> rohen Baumwolle sind 91-92 %<br />

reine Cellulose und 0,4 % Fett.<br />

Priifung. Außer den natürlichen Verunreinigungen kommen aber bei<br />

<strong>der</strong> gereinigten Baumwolle noch die vom Entfcttungs- und Bleichverfahren<br />

etwa herrührenden Verunreinigungen in Betracht. Vor allem muß gereinigte<br />

Baumwolle vom Fettgehalt so befreit sein, daß sie, auf ~Wasser geworfen,<br />

sich sofort benetzt und untersinkt; siedendes Wasser darf ihr keine<br />

Lackmus verän<strong>der</strong>nden Substanzen entziehen (Alkalien aus dem Entfettungs-<br />

o<strong>der</strong> Säuren aus dem Bleichprozeß). Der Aschegehalt soll nicht<br />

über 0,3 % betragen.<br />

Geschichte. Gossypium-Arten waren Kulturpflanzen <strong>der</strong> alten In<strong>der</strong>,<br />

ebenso wie <strong>der</strong> Eingeborenen von Peru lange vor <strong>der</strong> Entdeckung Amerikas.<br />

Die Baumwollkultur hat in <strong>der</strong> Neuzeit eine stets zunehmende Bedeutung<br />

erlangt.<br />

Anwendung. Gereinigte Baumwolle findet in <strong>der</strong> Verbandstoff-Technik<br />

ausgedehnte Verwendung.<br />

Cortex Gossypii radicis. Bau m wo 11 wu rzelrin deo<br />

Die Wurzelrinde von Gossypium herbaccum L. Sie bildet lange, etwa I CIll<br />

breite, einen halben Millimeter dicke, außen gelbrote, innen weißliche, leicht vom Kork<br />

zu befreiende, zahe Streifen, <strong>der</strong>en Querschnitt unter <strong>der</strong> Lupe die hellen, sich nach<br />

außen wesentlich verbreiternden Markstrahlen erkennen läßt. Der Kork besteht aus<br />

einigen Reihen großer, dünnwandiger, tafclförmiger Zellen. Die primäre Rinde ist<br />

schmal, und enthält kleine Gruppen von Gerbstoffzellen, hie und da auch Einzelkristalle<br />

von Oxalat und große Sekretbehälter mit braunem, in Alkohol, Ather und<br />

~\lkalien löslichen Inhalt, im übrigen Stärke. Die sekundare Rinde besteht aus ziemlich<br />

breiten, nach außen sich verschmälernden, durch nach außen sich erwciternde Markstrahlen<br />

getrenntcn Rindenstrahlen, in welchen zahlreiche, große, tangential gestreckte<br />

Fasergruppen mit meist obliteriertes Leptom entha.Itenden Parenchymstreifen abwechseln.<br />

Die Fasern sind nur Illaßig verdickt, weitlumig, lang, mit spitzen Enden<br />

versehen. In den Markstrahlen liegen dieselben Sekretbehälter, wie in <strong>der</strong> primären<br />

Rinde. Das Parenchvm enthalt Stärke, Gerbstoff und Oxalatdrusen. Die Stärke ist<br />

einfach, rundlich, selten zusammengesetzt.<br />

Das Pulver ist charakterisiert druch die weitlumigen Fasern, dünnwandiges Parenchym,<br />

Oxalatdrusen, wenig Einzelkristalle, Starke, dünnwandigen Kork, Sekretbehälter<br />

und Sekretmassen und das Fehlen von Steinzellen.<br />

Die Droge ist geruchlos, schmeckt schwach zusammenziehend und scheint phytochemisch<br />

noch nicht untersucht zu sein.<br />

Familie Sterc .. lia(~eae.<br />

Semen Cacao. Kakaobohnen.<br />

Kakaobohnen sind die Samen <strong>der</strong> im nördlichen Südamerika einheimischen und<br />

jetzt in dpn meisten Tropengegenden kultivierten, baumartigen Theo broma cacao L.<br />

(Abb. 244). Bei <strong>der</strong> zweimal im Jahre erfolgenden Ernte werden die Samen aus den<br />

gurkenartigen Früchten herausgenommen und meist, nachdem sie einem unterbrochenen

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