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Lehrbuch der Pharmakognosie

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Digitale Bibliothek Braunschweig<br />

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00038692<br />

Folia l\Ialvae. Flores l\Ialvae. 243<br />

"llierkmale des Pulvers. Im Pulver findet man dieselben Bestandteile<br />

(auch die Pilz sporen) wie beim Eibischblattpulver. Doch sind die Büschelhaare<br />

viel seltener.<br />

Geschichte. Schon im Altertum waren die :Malvenblätter aLl Heilmittel<br />

bekannt.<br />

Bestandteile und Anwendung. Der Geschmack <strong>der</strong> Malvenblätter ist<br />

schleimig; dem Schleimgehalt verdanken sie ihre pharmazeutische Verwendung<br />

als reizlin<strong>der</strong>ndes und erweichendes Mittel. Braun gefärbte Blätter<br />

sind verdorben.<br />

Flores Malvae. Malven bl ü ten. Käsepappel bl ü ten.<br />

Ahstammung. Malvenblüten stammen von Malva silvestris L.,<br />

einer in Mitteleuropa sehr verbreiteten Pflanze. Sie werden im Juli und<br />

August von dieser an Wegen, auf Grasplätzen wild wachsenden Pflanze<br />

gesammelt.<br />

Abb. 241. Flores l\Ialvae. ..cl Knospe C:: 4), B Blüte von <strong>der</strong> Seite, 0 VOll oben gesehen (3/4), D Staubgefaßrühre<br />

aus <strong>der</strong> Knospe, llut den noch fest zusannnensitzenden, geschlossenen Staubbeuteln und<br />

tief darinnen stecken<strong>der</strong> Narbe (1°/1)' E dIeselbe nach denl Verbluhen nut ,veit heraus ragenden Griffeln<br />

und anseinan<strong>der</strong> spreizenden, entleerten Ant,heren eid, F Pollenkorner (6°/1)' - (Gilg.)<br />

Beschaffenheit. Die Blüten (Abb. 241) besitzen einen 5-8 mm hohen,<br />

fünfspaltigen Kelch, welcher von einem Außenkelch, bestehend aus drei<br />

lanzettlichen, längsgestreiften, borstigen Hochblättern, umgeben ist. Die<br />

Blumenkrone besteht aus fünf 2-2,5 cm langen, verkehrteiförmigen, oben<br />

ausgerandeten und an <strong>der</strong> verschmälerten Basis bei<strong>der</strong>seits mit einer Haarleiste<br />

versehenen, zarten, blau· violetten Kronenblättern, welche am Grunde<br />

mit einer langen, bläulich gefärbten, den Fruchtknoten umhüllenden und<br />

etwa 45 gestielte Antheren tragenden Staubfadenröhre verwachsen sind.<br />

Die Antheren besitzen nur 2 Pollensäcke. Der Fruchtknoten ist zehnfächerig,<br />

flach kuchenförmig und trägt einen säulenförmigen, sich oben<br />

in zehn violette Narbenschenkel teilenden Griffel. Die zart blauviolette<br />

Farbe <strong>der</strong> Blumenblätter geht beim Befeuchten mit Säuren in Rot, mit<br />

Ammoniak in Grün über.<br />

Bestandteile. Malvenblüten sind geruchlos und reich an Schleim.<br />

Prüfung. Die Blüten von Malva neglecta Wallr. und Ylalva rotundifolia<br />

L. unterscheiden sich dadurch von <strong>der</strong> Droge, daß ihre Blumenblätter<br />

kleiner und nur so lang o<strong>der</strong> höchstens doppelt so lang sind als <strong>der</strong> Kelch.<br />

Geschichte. Die Droge ist in Deutschland seit dem 17. Jahrhun<strong>der</strong>t<br />

gebräuchlich.<br />

~\nwendung. Die Malvenblüten verdanken dem Schleimgehalte ihre<br />

Anwendung in <strong>der</strong> Pharmazie ab schleimiges, einhüllendes NIittel.<br />

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