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Lehrbuch der Pharmakognosie

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Digitale Bibliothek Braunschweig<br />

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00038692<br />

240 Dicotyledoneae. Malvales. Malvaceae.<br />

kommen weniger in Betracht. Auffallend sind aber meist zahlreiche Uredound<br />

Teleutosporen von Puccinia Malvacearum.<br />

Bestandteile. Der wesentliche Bestandteil <strong>der</strong> Blätter ist Schleim. Sie<br />

sind geruch- und geschmacklos.<br />

Prüfung. Eibischblätter wurden ganz o<strong>der</strong> teilweise ersetzt angetroffen<br />

durch die Blätter von Lavatera t.huringica (Malvaceae). Bei dicser sind<br />

die Blattzähne doppelt<br />

so breit wie lang, und<br />

auf <strong>der</strong> Unterseite des<br />

Hauptnerven sitzen die<br />

Büschelhaare auf erhabenen<br />

Gewebepolstem,<br />

während sie bei Althaea<br />

einfach in die Epi<strong>der</strong>mis<br />

eingesenkt sind.<br />

Im Pulver ist diese<br />

Verwechselung nicht<br />

nachweisbar, höchstens<br />

durch etwa vorhandenen<br />

kleinkörnigen,<br />

gel blichen Pollen vom<br />

Malvaceentypus.<br />

B<br />

Abb. 237. FolIa Alth.1eae, Querschnitte durch das Blatt.<br />

A Vergr. "/,; B Vergr. "'/,. st.h Buschelhaare mit verholzten<br />

lind getüpfelten Basalteilen, d.h Drüsenhaar, 0 ep obere Epidennis<br />

mit Schleimzellen (schl), dr Oxalatdrusen, pal Palisadengewebe, schi<br />

Schleimzellen im ~Iesophyll, ge Getaße eines kleinen Blattgefäßbündels<br />

(Rippe), schw SchwamrnparenchYlll J u.ep untere Epi<strong>der</strong>mis,<br />

sp SpalWffmmg. (Gilg.)<br />

Geschichte. Die alten<br />

Griechen kannten<br />

den Eibisch schon als<br />

Heilmittel. Nach<br />

Deutschland kam die<br />

Pflanze durch Verordnung<br />

Karls des Großen<br />

im 9 . Jahrhun<strong>der</strong>t in<br />

die Gärten.<br />

Anwendung. Sie sind<br />

wegen ihres Schleimgehaltes<br />

ein gegen Husten<br />

gern angewendeteR<br />

Volksmittel.<br />

Flores Malvae arboreae. Stockrosen bl ü ten.<br />

Sie sind die getrockneten Blüten <strong>der</strong> in Garten häufig kultivierten, ausdauernden<br />

Althaea rosea Cavanilles, und zwar <strong>der</strong> Form mit dunkelviolettroten Blüten. Sie<br />

haben einen 6-9spaltigen Außenkelch mit eiförmigen, spitzen Zipfeln, einen fünfspaltigen<br />

Kelch, dessen Zipfel den Außenkelch überragen, beide graugrün und dicht<br />

mit Büschelhaaren bekleidet, eine fünfblätterige schwarzpurpurne Krone, <strong>der</strong>en Blätter<br />

quer breiter, bis 4 cm lang, fast verkehrt herzförmig, oben meist ausgerandet, am kurzen<br />

weißen Nagel gebärtet sind, zahlreiche mit ihren Fäden und den Kronblattnägeln<br />

verwachsene Staubgefäße mit je einer Antherp, und zahlreiche im Kreise gelagerte<br />

Fruchtknoten mit verwachsenen Griffeln und freien :Narben. Sie schmecken schleimig<br />

und herbe und enthalten einen wasserlöslichen, mit Säuren hellrot, mit Alkalien grün<br />

werdenden Farbstoff, neben reichlich Schleim. Sie werden einerseits gegen Husten<br />

in <strong>der</strong> Volksmedizin angewendet, an<strong>der</strong>seits dient ihr Auszug als unschädliches vegetabilisches<br />

Färbemittel, welches eine <strong>der</strong> Farbe des Rotweines sehr ahnlicheFarbe li<strong>der</strong>t.

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