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Lehrbuch der Pharmakognosie

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Digitale Bibliothek Braunschweig<br />

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00038692<br />

236 Dicotyledoneae. Malvales. Malvaceac.<br />

Beschaffenheit. Die bis 30 cm langen Stücke sind bis 2 cm dick, ziemlieh<br />

gerade, oft etwas gedreht und zeigen rein weiße o<strong>der</strong> gelblichweiße,<br />

vom Eintrocknen wellig längsfurchige Oberfläche, welche nur hier und da<br />

von den bräunliehen ~arben <strong>der</strong> Wurzelfasern unterbrochen ist. Der<br />

Querbruch <strong>der</strong> Wurzeln ist mehlstäubend, am Rande von dünnen verfilzten<br />

Bastbündeln weichfaserig, im Inneren uneben und körnig. Auf<br />

<strong>der</strong> weißen Querschnittsfläche (Abb. 234) zeichnet sich nur das Cambium<br />

(ca) deutlich als hellbraune Linie ab; diese liegt im äußeren :Fünfte] des<br />

Wurzeldurchmessers. Die strahlenförmig im Mittelpunkt sich vereinigenden<br />

Gefäßreihen (ge) treten beim Befeuchten des Sehnittes mit Phloroglucinlösung<br />

und Salzsäure als schmale Reihen zarter roter Punkte hervor. In<br />

<strong>der</strong> schmalen Rinde erblickt man zwischen den Markstrahlen bei <strong>der</strong> Betrachtung<br />

mit <strong>der</strong> Lupe zarte dunklere Querzonen, welche von Bastfasergruppen<br />

gebildet werden. Beim Betupfen des Querschnittes mit verdünnter<br />

Jodlösung färbt sich dieser sofort blauschwarz und läßt, bei Betrachtung<br />

mit <strong>der</strong> Lupe anfänglich noch deutlich eine scharf markierte<br />

radiale Streifung von abwechselnd dunkelblauen und gelben Zellreihen<br />

bzw. Gefäßreihen erkennen. Beim Betupfen mit Ammoniakflüssigkeit<br />

färbt sich <strong>der</strong> Querschnitt sofort gelb.<br />

Anatomie. (Vgl. Abb. 235.) Primäre Rinde fehlt <strong>der</strong> Droge vollständig.<br />

Die Holz und Rinde durchziehenden Markstrahlen (rna) sind 1-2 Zellen<br />

breit. In den Rindensträngen wechseln tangentiale Parenchymstreifen<br />

(mit den Siebsträngen) mit Gruppen von Bastfasern (bf) nicht sehr regelmäßig<br />

ab; die Bastfasern sind lang und zähe, aber verhältnismäßig dünnwandig<br />

und von unregelmäßiger Gestalt, ziemlich reichlich linksschief getüpfelt,<br />

ganz o<strong>der</strong> fast unverholzt. In allen parenchymatischen Teilen<br />

(auch des Holzkörpers) finden sich Zellen mit Oxalatdrusen (dr) und Schleimzellen<br />

(schl). Der stark in die Dicke gewachsene Holzkörper besteht zum<br />

größten Teil aus unverdicktem Holzparenchym, ferner aus vereinzelten<br />

o<strong>der</strong> in Gruppen zusammengelagerten ~etz- und Tüpfelgefäßen (ge), welche<br />

von kleinlumigeren Tracheiden umgeben werden; spärlich finden sich auch<br />

kleine Fasergruppen (bf). - Es ist bemerkenswert, daß durch Chlorzinkjod<br />

alle Elemente <strong>der</strong> Wurzel mit Ausnahme des Korks, <strong>der</strong> Gefäße und Tracheiden<br />

blau gefärbt werden, d. h. aus reiner Cellulose bestehen.<br />

Mechanische Elemente. Es kommen in <strong>der</strong> Altheewurzel von mechani.schen<br />

Elementen nur Bastfasern und Libriformfasern vor. Diese sind<br />

sehr lang, schmal, oft eigenartig zugespitzt und mit Auswü.chsen versehen,<br />

verhältnismäßig dünnwandig, ziemlich reichlich (linksschief) getüpfelt.<br />

Stärkekörncr. Das Parenchym <strong>der</strong> Droge ist mit Stärke in Einzelkörnern,<br />

selten in Form von zusammengesetzten Körnern gefüllt. Die Körner sind<br />

in <strong>der</strong> Größe sehr verschieden und wechseln zwischen 5 und 25 ,[( in <strong>der</strong><br />

Länge. Sie sind entwe<strong>der</strong> kugelig, o<strong>der</strong> aber meist eiförmig bis nierenförmig<br />

o<strong>der</strong> sogar schmal keulenförmig und zeigen im Zentrum stets eine<br />

deutliche Kernhöhlung, die oft zu einem Spalt verlängert ist.<br />

Kristalle. Von Kristallen kommen nur Oxalatdrusen vor.<br />

Merkmale des Pulvers. Das weiße o<strong>der</strong> gelblichweiße feine Pulver (Sieb VI) besteht<br />

zum großen Teil aus freiliegenden Stärkekörnchen, fein vermahlenen, farblosen, dünnwandigen<br />

Parenchymtrümmern, farblosen Schleimzellbruchstücken, sehr kleinen<br />

Bruchstücken <strong>der</strong> farblosen bis gelblichen Bastfasern, aus den Zellen ausgefallenen<br />

Schleimballenbruchstücken, winzigen farblosen Protoplasmakörnchen, Gefäßbruchstückehen,<br />

spärlichen Kristalltrümmern. Dazwischen liegen in großer Menge kleinere

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