28.02.2014 Aufrufe

Lehrbuch der Pharmakognosie

Lehrbuch der Pharmakognosie

Lehrbuch der Pharmakognosie

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Digitale Bibliothek Braunschweig<br />

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00038692<br />

XXVI<br />

Einleitung.<br />

charakteristischen beträchtliche Mengen teeriger Produkte aus den Drogen<br />

sublimieren, weil diese die Kristallisation hin<strong>der</strong>n und die mit dem Sublimat<br />

anzustellenden Reaktionen undeutlich o<strong>der</strong> unmöglich machen. Endlich<br />

ist festzuhalten, daß die Mikrosublimation nur zeigen kann, ob <strong>der</strong> gesuchte<br />

Stoff vorhanden ist o<strong>der</strong> nicht; über seine Menge, d. h. hinsichtlich <strong>der</strong><br />

Wertbestimmung <strong>der</strong> Droge, und über die Reinheit und Echtheit <strong>der</strong> Droge<br />

gibt sie aber keine Auskunft.<br />

5. Die Mikrodestillation ist bei <strong>der</strong> Prüfung von Fruct. Anisi<br />

auf Coniumfrüchte beschrieben.<br />

6. Um für mikro chemische Reaktionen die Ganzdrogen leichter schneidbar<br />

zu machen, läßt man sie, in kleine aber noch handliche Stücke zerbrochen,<br />

einen bis mehrere Tage in einem mit Wasser gefüllten Exsikkator<br />

Feuchtigkeit anziehen. Einweichen darf man sie natürlich nicht, da die<br />

wirksamen Bestandteile herausgelöst werden würden.<br />

7. Die quantitative Bestimmung <strong>der</strong> Alkaloide o<strong>der</strong> eines bestimmten<br />

Alkaloids in den diese Stoffe enthaltenden Drogen erfolgt entwe<strong>der</strong><br />

gravimetrisch o<strong>der</strong> titrimetrisch. Sie werden nach einem ihren<br />

Löslichkeitsverhältnissen entsprechenden Verfahren den Drogen entzogen.<br />

Meist stellt man eine Lösung <strong>der</strong> freien Basen in Äther o<strong>der</strong> Chloroform<br />

dadurch her, daß man die Drogen mit diesen Lösungsmitteln unter Zusatz<br />

freien Alkalis mazeriert. Da beim Schütteln <strong>der</strong> so erhaltenen Lösung<br />

mit verdünnter Säure die Alkaloide rasch und vollständig, Begleitstoffe<br />

aber nur in geringer Menge in die saure Flüssigkeit übertreten und da<br />

ferner bei Ausfällung <strong>der</strong> Alkaloide aus <strong>der</strong> sauren Lösung mit Hilfe von<br />

Alkali o<strong>der</strong> Alkalikarbonat und anschließen<strong>der</strong> Ausschüttelung <strong>der</strong> alkalischen<br />

Flüssigkeit mit Äther, Chloroform o<strong>der</strong> Petroläther nur äußerst<br />

geringe Mengen von Begleitstoffcn mit den Alkaloiden zusammen in das<br />

organische Solvens übergehen, so ist durch <strong>der</strong>artige Ausschüttclungen<br />

eine weitgehende Reinigung möglich. Bei <strong>der</strong> gravimetrischen Bestimmung<br />

wird das organische Solvens verjagt und <strong>der</strong> Rückstand als Alkaloid gegewogen,<br />

bei dcr titramctrischen wird nochmals mit einer ,bestimmten,<br />

überschüssigen Menge Säure von bekanntem Gehalt erschöpfend ausgeschüttelt<br />

und <strong>der</strong> Säureüberschuß titriert. Aus dem Molekulargewicht<br />

des Alkaloids o<strong>der</strong> dem empirisch festgestellten, durchschnittlichen Molekulargewicht<br />

des Alkaloidgemisches, aus dem an die Alkaloide gebunden<br />

gewesenen Teil <strong>der</strong> angewandten Säuremenge und aus <strong>der</strong> Menge <strong>der</strong> verwendeten<br />

Droge läßt sich <strong>der</strong> Prozentgehalt berechnen.<br />

8. Zur quantitativen Bestimmung von Glykosiden in Drogen<br />

wird vielfach folgendes Verfahren benutzt. Man bestimmt in einem aliquoten<br />

Teil eines Drogenauszuges die etwa darin vorhandene Menge Zucker polarimetrisch<br />

o<strong>der</strong> nach Fehling. In einem an<strong>der</strong>en aliquoten Teil wird, meist<br />

durch Behandlung mit verdünnter Säure in <strong>der</strong> Wärme, das Glykosid<br />

gespalten und die nun vorhandene Zuckermenge wird in gleicher Weise<br />

bestimmt. Nach <strong>der</strong> Zersetzungsgleichung des Glykosids muß <strong>der</strong> Zunahme

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!