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Lehrbuch der Pharmakognosie

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Digitale Bibliothek Braunschweig<br />

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00038692<br />

234 Dicotyledoneae. Malvales. 'riliaceae. Malvaceae.<br />

Pulver. :Bur das Pulver sind folgende Elemente bezeiehnend: SteinzeIlen<br />

und Steinzellnester, Bastfasern und ihre Bruehstüeke, von Kristallkammern<br />

umgeben, Fetzen <strong>der</strong> Korksehieht, Parenehymfetzen mit spärliehem<br />

Stärkeinhalt und vereinzelten Drusen. Setzt man einem Pulverpräparat<br />

Kalilauge zu, so färben sieh alle Parenehymzellen rot bis purpurrot.<br />

Bestandteile. Bestandteile ähnlieh wie bei Cortex Frangulae. Der Gerueh<br />

erinnert etwas an Lohe, <strong>der</strong> Gesehmack ist bitterlich und schwach 'Schleimig.<br />

Prüfung. Bei vollkommenem Ausziehen mit einer ;\iIischung aus<br />

3 Teilen Weingeist und 7 Teilen Wasser soll die Rinde mindestens 24 %<br />

Trockenextrakt geben. Ihr Aschegehalt darf höchstens 6 % betragen.<br />

Geschichte. Die Rinde ist in ihrer Heimat offenbar sehon lange in Gebrauch.<br />

Erst seit den achtziger Jahren des vorigen Jahrhun<strong>der</strong>ts gelangte<br />

sie allmählich in immer steigen<strong>der</strong> Menge in den europäischen Handel,<br />

obgleich sie offenbar keinerlei Vorteil vor Cortex Frangulae bietet.<br />

Anwendung. Anwendung wie bei Cortex Frangulae. Auch sie muß<br />

vor <strong>der</strong> Verwendung mindestens ein Jahr lang gelagert haben.<br />

Reihe ~Ialvales.<br />

Alle hierher gehörigen Formen sind durch großen Sehlcimgdwlt ,tu8-<br />

gezeichnet ..<br />

Familie Tiliaceac.<br />

Flores Tiliae. Lindenblüten.<br />

Abstammung. Sie stammen von den beiden als Alleebäume in fast ganz<br />

Europa angepflanzten (hier auch einheimischen) Lindenbäumen, <strong>der</strong> Winterlinde,<br />

Tilia cordata Miller (= T. ulmifolia Scop. und T. parvifolia<br />

Ehrh.) und <strong>der</strong> durchschnittlich 14 Tage früher blühenden Sommerlinde,<br />

Tilia platyphyllos Scop. (= T. grandifolia Ehrh.). Von beiden werden<br />

die ganzen, voll entwickelten Blütenstände mit den Hochblättern (Bracteen)<br />

im Juni und Juli gesammelt.<br />

Beschaffenheit. Den Trugdolden bei<strong>der</strong> Arten ist ein gelblichgrünes,<br />

<strong>der</strong> Blütenstandsachse bis zur Hälfte angewachsenes papierdünnes und<br />

deutlich durchscheinendes, zungenförmiges Hochblatt gemeinsam (Abb. 23:3).<br />

Die Blütenstände <strong>der</strong> Sommerlinde setzen sich aus :3~7, die <strong>der</strong> Winterlinde<br />

aus zahlreicheren, bis 15 Blüten zusammen. Die Blüten <strong>der</strong> Winterlincle<br />

sind weißgelb, die <strong>der</strong> Sommerlinde etwas dunkler (gelblichbraun). Der<br />

Kelch besteht bei beiden aus fünf leicht abfallenden, innen und am Rande<br />

filzig behaarten Kelchblättern; mit diesen alternieren die fünf spateIförmigen<br />

kahlen Kronenblätter, welche mit Honigdrüsen versehen sind.<br />

Das Androeceum besteht aus 30-40 in fünf Gruppen angeordneten Staubgefäßen<br />

mit langen Staubfäden und <strong>der</strong> Länge nach aufspringenden Antheren,<br />

das Gynaeceum aus einem oberständigen kugeligen meist fünffächerigen,<br />

dicht behaarten Fruchtknoten und einem langen Griffel mit<br />

fünflappiger Narbe. Die Pollenkörner sind fein punktiert und zeigen :3<br />

Austrittsstellen.<br />

Bestandteile. Trockene Lindenblüten besitzen einen eigentümlichen,<br />

aber mit dem <strong>der</strong> frischen Blüten nicht mehr identischen, angenehmen<br />

Geruch, welcher von Spuren ätherischen Öles herrührt. Sie enthalten<br />

außerdem viel Sehleim und dienen als Volksheilmittel.

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