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Lehrbuch der Pharmakognosie

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Digitale Bibliothek Braunschweig<br />

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00038692<br />

228 Dicotyledoncae. Sapindales, Sapindaceae. Rhamnales. Rhamnaceae.<br />

Familie Sapindaceae.<br />

Guarana. Pasta Guarana. Guarana.<br />

Die aus den zerquetschten, reifen, nach dem Enthülsen schwach gerösteten Samen<br />

des brasilianischen Kletterstrauches Paullinia cupana Kth. (= P. sorbilis Marti1l8)<br />

durch Zusammenkneten mit Wasser bereitete Masse, welche nach dem Trocknen<br />

meist in walzenrunden Stangen in den Handel kommt. Die Stücke sind schwer und<br />

fast steinhart, rotbraun, etwas glanzend und zeigen muscheligen, mit eingesprengten,<br />

mattweißlichgrauen Körnern durchsetzten Bruch. Der bitterliche und zugleich schwach<br />

zusammenziehende Geschmack rührt von Gerbstoffen, Harz und CoffeIn her. Von<br />

letzterem soll <strong>der</strong> Gehalt nicht unter 4 % betragen. Die Droge findet wegen ihres hohen<br />

Coffeingehaltes gegen Kopfweh Anwendung.<br />

Reihe Rhamnales.<br />

Familie Rbamnaceae.<br />

Fructus Rhamni catharticae. Kreuzdornbeeren. Kreuzbeeren.<br />

Gelbbeeren.<br />

(Auch Baccae Spinae eervinae genannt.)<br />

Abstammung. Sie sind die reifen Früchte von Rhamnus cathartica L., einem<br />

fast in ganz Europa verbreiteten Strauche. Sie werden zur Reifezeit, im September und<br />

Oktobcr, in größter Menge in Ungarn, gesammelt und finden in frischem Zustande,<br />

sowie getrocknet, Verwendung.<br />

Beschaffenheit. Sie bilden in frischem<br />

Zustande fast schwarze, annähernd kugelige<br />

Körper von ungefähr 1 cm Durchmesser<br />

(Abb. 227). Am Grunde haftet<br />

Abb. 227. Frnctus Rhamni cathartieae.<br />

A Vrische Frucht von oben, B von untell<br />

gesehen, C dieselbe im Querschnitt (l/l)'<br />

D Samen von Ller Außen-(Rapheseit.e),<br />

E von <strong>der</strong> Innenseite ('/.). F Samen im<br />

tangentialen Längsschnitt (,/.). (Gilg.)<br />

Abb. 228. Fm"tus Rhamni catharticae. Querschnitt.<br />

ep Epi<strong>der</strong>mis, fl FleischschlCht, a.us dunnwandigem<br />

Parenchym bestehend, endne Bndokarp (Hartschichten),<br />

sa.seh Samenschale, cot KeimlJlatter, endoBp Endosperm,<br />

br.z GIllppen von Sekretzellen. Vergr. '/.. (Gilg.)<br />

die bis 3 mm im Durchmesser erreichende, flache, runde, achtstrahlige Kelchscheibe mit<br />

dem Stiel fest an, an <strong>der</strong> Spitze befindet sich die Narhe des Griffels. DieFruchthüllschicht<br />

ist dunkelviolett, die Fleischschicht grünlich. Vier sehr zarte, an <strong>der</strong> Spitze sich rechtwinklig<br />

kreuzende Furchen kennzeichnen schon außerlich die vier Fachwände, welche<br />

die ~Frucht in ebenso viele regehmißige Facher mit je einem von pergamentartigen<br />

o<strong>der</strong> knorpeligen Hartschichten umgebenen Samen teilen.<br />

Der Samen besitzt etwa eiförmige Gestalt. Charakteristisch ist für ihn, daß die<br />

Raphe auf seinem Rücken tief in den Samen einschneidet (vgI. Abb. 228). Das Nahrgewebe<br />

(endosp) ist, geradeso wie <strong>der</strong> ziemlich große Embryo (cot), um die Raphenfurche<br />

herumgebogen.<br />

Getrocknete Kreuzdornbeeren unterscheiden sich von frischen dadurch, daß sie<br />

runzelig sind, d. h. daß die gleichmaßig fast schwarze Fleischschicht eingeschrnmpft<br />

ist. Sie besitzen auch nur 5~8 mm Durchmesser, und die Kelchscbeibe ist nur ntwa<br />

2,5 mm breit.

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