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Lehrbuch der Pharmakognosie

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Digitale Bibliothek Braunschweig<br />

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00038692<br />

Anacard. or. Mastix. Cort. Rhois arom. Fo!. Toxicod. GaUae Chin. Fol. Mate. 227<br />

Die Droge riecht angenehm, schmeckt etwas aromatisch, bitter, zusammenziehend<br />

und enthält ätherisches Öl. Sie wird als Fluidextrakt gegen Diabetes nnd Dysenterie<br />

und als Diureticum gebraucht.<br />

Folia Toxicodendri. Giftsumachblätter.<br />

Die nach <strong>der</strong> Blütezeit gesammelten Blätter des in Nordamerika heimischen, auf.<br />

rechten o<strong>der</strong> klimmenden Strauches Rh u s t 0 x i c 0 den d r 0 n L. Sie sind langgestielt,<br />

dreizählig, ihre Blättchen eirund, oben spitz, 8~ 15 cm lang, 5--10 cm breit, am Rande<br />

buchtig gezähnt o<strong>der</strong> weitläufig gekerbt, unterseits weichhaarig, zart, dünn; das<br />

mittlere ist etwas größer, gestielt, die seitlichen kurzgestielt o<strong>der</strong> sitzend. Beide Epi<strong>der</strong>men<br />

bestehen aus wellig buchtigen Zellen, nur die untere besitzt Spaltöffnungen.<br />

Das Mesophyll besteht aus einer Schicht Palisaden, einer Sanunelzellschicht mit<br />

deutlich konischen Zellformen und einem flacharmigen Schwammgewebe. In <strong>der</strong><br />

Palisadenschicht riesige Oxalateinzelkristalle in großer Zahl, im übrigen Mesophyll<br />

zahlreiche Drusen. Das Leptom <strong>der</strong> Gefäßbündel wird von Milchröhren begleitet.<br />

Die Behaarung besteht aus starkwandigen, 6~8zelligen, glatten Deckhaaren und keuligen<br />

Drüsenhaaren mit ein- o<strong>der</strong> mehrzelligem Stiel und ein- bis dreizelligem Köpfchen.<br />

Das Pulver ist durch die sehr großen Oxalateinzelkristalle, die kleinen Drusen, die<br />

welligen Epi<strong>der</strong>miszellen, die Milchröhren und die keuligen Drüsenhaare charak~erisiert.<br />

Die Droge ist geruchlos und schmeckt scharf, schwach adstringierend. Uber die<br />

Bestandteile <strong>der</strong> Droge ist Endgültiges noch nicht bekannt. Sie enthält viel Gerbstoff,<br />

ist in frischem Zustande sehr scharf und sehr giftig, dürfte getrocknet aber hin·<br />

sichtlich ihrer Bestandteile Abweichungen gegenüber dem lebenden Zustande auf·<br />

weisen. Man bereitet eine Tinktur aus ihr.<br />

Sie kann mit den Blättern von Ptelea trifoliata<br />

L. (Rutaceae) verwechselt werden. Bei<br />

diesen ist das mittlere Blättchen, wie die seitlichen<br />

sitzend, im Mesophyll finden sich große<br />

schizolysigene Ölräume.<br />

Gallae Chinenses et Japonicae.<br />

Chinesische und Japanische Gallen<br />

sind blasige Auswüchse, welche durch eine<br />

Blattlaus, Aphis chinensisJ. Bell (auch Schlechtendalia<br />

chinensis Lichtenstein genannt) an<br />

den Zweigspitzen und Blattstielen von Rh us<br />

semialata l1furray, eines im nördlichen und<br />

nordwestlichen Indien und in China in <strong>der</strong><br />

Form Rhus Roxburghii De Candolle, sowie in<br />

Japan in <strong>der</strong> Form Rhus Osbeckii De Candolle<br />

einheimischen Baumes, verursacht werden.<br />

Sie sind hohle blasenförmige, leichte, 2~8 cm<br />

lange und bis 4 cm dicke Gebilde von außerst Abb. 32(j. Gallae Ohincnses. a von anllen<br />

mannigfacher Gestalt (Abb. 226), mit vielen<br />

b geoffnet.<br />

hohlen Fortsätzen und Höckern versehen und<br />

-. weil vor dem Trocknen abgebrüht ~ von sprö<strong>der</strong>, hornartiger Konsistenz. Sie<br />

enthalten Gerbsaure in großer Menge, sowie Gallussaure, Fett, Harh und Asche und<br />

werden hauptsächlich zur Herstellung von Tinten gebraucht.<br />

Familie Aquif"oliaceae.<br />

Folia JHate. Mateblätter. Paraguaytee.<br />

Die Droge stammt von mehreren im südlichen Brasilien heimischen Arten <strong>der</strong><br />

Gattung Ilex, hauptsächlich von I. paraguariensis St. Hil. Die länglichen, le<strong>der</strong>artigen<br />

Blätter dieser Pflanzen, aber auch die jungen, öfters sogar schon deutlich<br />

verholzten Zweige werden gesammelt, über Feuer geröstet und so dann grob zerkleinert.<br />

Ihr Verbrauch als Tee findet im großen Maßstabe fast ausschließlich in Siidamerika<br />

statt, nur recht geringe Mengen gelangen nach Europa zum Export. Sie enthalten<br />

bis I % Coffein, besitzen aber nur sehr wenig Aroma und einen herben, rauchiCfen<br />

Geschmack (von dem Rösten über freiem li'eucr).<br />

b<br />

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