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Lehrbuch der Pharmakognosie

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Digitale Bibliothek Braunschweig<br />

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00038692<br />

Semen Crotonis. Kamala. Semen Ricini. 223<br />

durch welche sie an den Frücht.en aufsaßen. Sie besit.zen 40-110 fl Durchmesser<br />

und best.ehen, wie sich unt.er dem :Mikroskop in konz. Chloralhydrat.lösung<br />

(am best.en nach Entfernen des Harzes durch Ausziehen<br />

mit. Chloroform) leicht. erkennen läßt., aus 20-60 von <strong>der</strong> St.ielzelle st.rahlig<br />

ausgehenden, kopfförmig vereinigten Zellen von keulenähnlicher Gest.alt..<br />

Aus ihnen t.ritt. ein rot.es harziges Sekret. aus, welches die die Drüsenzellen<br />

umhüllende Cuticula blasig auftreibt. (Abb. 221). - Eine unvermeidliche<br />

a<br />

Abb. 221. Kamala, 200fach vergrößert. Drüsenhaare a von ohen,. b von <strong>der</strong> Seite gesehen;<br />

c Büschelhaar.<br />

Beimengung <strong>der</strong> Kamaladrüsen sind die charakterist.isch gestalt.et.en, dick<br />

wandigen, vielst.r·ahligen Büschelhaare <strong>der</strong> Frucht.schale (c).<br />

Bestandteile. Kamala ent.hält. 80 % eines Harzes, welches sich in Äther,<br />

Chloroform, Alkohol und Schwefelkohlenstoff löst. Aus dem Harze wurden<br />

die auch in Wasser löslichen Säuren Rot.t.lerin und Isorot.tlerin dargest.ellt.<br />

Ferner ist. in <strong>der</strong> Droge ein gelbrot.cr Farbst.off ent.halten. Siedendes<br />

Wasser wird von Kamala nur blaßgelblich gefärbt.; I~isenchloridlösung färbt.<br />

diesen Auszug braun, Alkalien dunkelrot..<br />

Prüfung. Von Blat.t.- und St.engelrest.en, sowie von Gewebeelement.en<br />

<strong>der</strong> Frucht. muß Kamala durch Absieben möglichst. sorgfältig befreit. sein,<br />

ebenso t.unlichst. von mineralischen Beimengungen; solche dürfen nach<br />

dem Arzneibuche nur bis zu einem Aschegehalt. von 6 % im Pulver ent.halt.en<br />

sein, da die reine Droge nur 2,5 % Asche hat., eine nicht. zu st.renge For<strong>der</strong>ung.<br />

Außer mineralischen Beimengungen sind folgende Fälschungen bekannt.<br />

geworden: Blüt.enpulver von Carlhamus t.inct.orius, nachweisbar<br />

durch die dreiseit.igen, warzigen Pollenkörner, Zimt.pulver, nachweisbar durch<br />

St.einzellen und Fasern, rotgefärbt.es Stärkemehl einer Scit.aminee (Jodprobe)<br />

und die als Warras bezeichnet.en Haare von den Frücht.en <strong>der</strong> Moghania<br />

rhodocarpa Ktze. (Leguminosae). Es sind bis 200 fl lange, ellipsoidische,<br />

rote Drüsenhaare mit. vielen, in mehreren Etagen gelegenen Zellen,<br />

daneben einfache, spit.ze Deckhaare mit. sehr kurzer Basalzelle und langer<br />

Haarzelle, event.uell noch gemischt. mit. st.ärkehalt.igen Zellen des Keimlings<br />

o<strong>der</strong> Element.en <strong>der</strong> Schale des Samens <strong>der</strong>selben Pflanze.<br />

Die Aschebest.immung ist. wegen des st.arken Aufblähens <strong>der</strong> verkohlenden<br />

Droge mit Vorsicht auszuführen.<br />

Anwendung. Kamala dient. in <strong>der</strong> Pharmazie als Bandwurmmit,tel.<br />

Semen Rieini. Ricinussamen.<br />

Sie stammen von Ricinus comm unis L., einer Pflanze, welche sicher im tropischen<br />

Afrika einheimisch ist und jetzt in allen Tropengcbieten in sehr zahlreichen Variptäten

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