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Lehrbuch der Pharmakognosie

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Digitale Bibliothek Braunschweig<br />

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00038692<br />

Radix Senegae. Herba Polygalae. 217<br />

haaren ausgewachsen. Die ziemlich dünnwandige Hypo<strong>der</strong>mis besitzt einige<br />

nach außen O-förmig verdickte Durchlaßzellen. Das Rindenparenchym<br />

besteht, von den äußeren Lagen abgesehen, aus eigenartig dickwandigen,<br />

im Querschnitt runden, axial gestreckten Parenchymzellen und ist stärkefrei,<br />

enthält aber Zellenzüge mit Oxalatnadeln. Der polyarche Zentralstrang<br />

besitzt eine kleine Markhöhle, Tüpfelgefäße und ist von einer dickwandigen<br />

Endo<strong>der</strong>mis umgeben. Das Rhizom besitzt leptozentrische<br />

Gefäßbündel.<br />

Triosteum perfoliaturn (Caprifoliaceae) hat ein dickes, knorriges Rhizom<br />

und zylindrische, gel blich -grau bra une Wurzeln, <strong>der</strong>en Rinde teil weise ringsum<br />

eingerissen und vom Holzkörper abgesprungen ist. Die primäre Rinde ist<br />

häufig durch eine zweite, an ihrer Innengrenze sich bildende Korkschicht<br />

abgeworfen, die sekundäre Rinde ist breit, radial gestreift, Oxalatdrusen<br />

und Stärke enthaltend. Aristolochia Serpentaria, Hydrastis canadensis s. die<br />

betr. Artikel, Jonidium Ipecacuanha s. bei Ipeeacuanha, Vincetoxicum<br />

s. bei Valeriana. Von Polygala-Arten kommt zunächst eine unbestimmte,<br />

dünne, weißliche Wurzel in Betracht, <strong>der</strong>en Holzkörper durch die aus<br />

spitzen, in <strong>der</strong> Nähe <strong>der</strong> Enden kreisförmig perforierten Glie<strong>der</strong>n aufgebauten<br />

Gefäße und durch den Bau <strong>der</strong> Markstrahlen dem <strong>der</strong> Ipecacuanha<br />

ähnlich ist. Polygala mexieana Mor; (= scoparia H. B. K.) hat eine <strong>der</strong><br />

Senega sehr ähnliche Wurzel. Polygala tenuifolia ist wahrscheinlich die<br />

Stammpflanze <strong>der</strong> mit <strong>der</strong> Senega nicht ähnlichen japanischen Senega,<br />

Polygala alba Nutiall enthält zwar Senegin, weicht aber durch die dickwandigen<br />

Korkzellen ab. In Italien soll eine <strong>der</strong> Senega ähnliche, aber<br />

unwirksame Polygala-Art kultiviert werden. Auch Polygala sanguinea L.<br />

aus Pensylvanien soll als Senega vorkommen.<br />

Bei Untersuchung des Pulvers ist also beson<strong>der</strong>s auf Vorkommen von<br />

Stärke, Oxalatdrusen, Raphiden zu achten. Eine Wertbestimmung <strong>der</strong><br />

Senega ist, da die Senega-Saponine hämolytisch wirken, nach Ko berts<br />

hämolytischem Verfahren möglich: Auszüge <strong>der</strong> Droge hämolysieren noch<br />

in Verdünnungen von I: 2000 und mehr. Eine Asche- und Kieselsäurebestimmung<br />

ist unserer Erfahrung nach für das Pulver unerläßlich ; zulässige<br />

Zahlen sind bis etwa 5 % Gesamtasche, bis 1,0 % Si0 2 •<br />

Geschichte_ Die Droge wurde von den nordamerikanischen Indianern<br />

als Mittel gegen Schlangenbiß gebraucht und kam anfangs des 18. Jahrhun<strong>der</strong>ts<br />

nach Europa.<br />

Anwendung. Sie findet als Hustenmittel, namentlich in Dekokten, Anwendung.<br />

Herba Polygalae. Kreuzblumenkraut.<br />

Kreuzblumenbraut (Abb. 217) ist die zur Blütezeit gesammelte auf Hügeln in<br />

Deutschland stellenweise einheimische ganze Pflanze Polygala amara L. Die<br />

dünne, ästige, hellbraune Wurzel treibt mehrere einfache, bis 10 cm hohe, beblätterte,<br />

mit einer Blütentraube endende Stengel. Die unteren Blatter sind rosettenförmig<br />

gehäuft, spateIförmig o<strong>der</strong> verkehrt eiförmig und stets weit größer als die wechselständigen,<br />

lanzettlichen o<strong>der</strong> keilförmig-Ianglichen Stengelblätter. Alle Blätter ganzrandig,<br />

wie die Stengel meist flaumhaarig. Die kleinen blauen o<strong>der</strong> weißen, zygomorphen<br />

Blüten <strong>der</strong> Blütentraube sind mit 3 außeren, kleinen, grünen und 2 eigentümlichen,<br />

flügelförmigen, blumenblattartigen inneren Kelchblättern versehen, <strong>der</strong>en<br />

Seitennerven nicht netzig verbunden sind. Die drei bis fünfblättrige Blumenkrone<br />

hat ein vor<strong>der</strong>es, helmartiges mit zerschlitztem Anhängsel versehenes, mit den an<strong>der</strong>en<br />

Kronenblättern seitlich verwachsenes Blatt (Kiel). Staubgefäße 8, verwachsen, Fruchtknoten<br />

aus 2 Karpellen mit je einer Samenanlage.

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