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Lehrbuch der Pharmakognosie

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Digitale Bibliothek Braunschweig<br />

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00038692<br />

216 Dicotyledoneae. Geraniales. Polygalaceae.<br />

körper besteht aus kurzgliedrigen, kreisförmig bzw. ringförmig perforierten<br />

Tüpfelgefäßen (ge) und dickwandigen, sparlich getüpfelten Tracheiden (ho).<br />

Kristalle und Stärke fehlen vollständig. Dafür enthalten die Parenchymzellen<br />

spärlich fettes Öl im Plasma. Nicht zu dünne Schnitte <strong>der</strong> trockenen<br />

Droge werden im Parenchym <strong>der</strong> Rinde beim Liegen in 80üJoiger Schwefelsäure<br />

sofort gelb, in einer halben bis ganzen Stunde rosa.<br />

Mechanische Elemente. Von mechanischen Elementen finden sich in <strong>der</strong><br />

Droge, abgesehen von den sehr vereinzelten kleinen Steinzellen <strong>der</strong> äußersten<br />

Rinde, nur die massenhaften, behöft getüpfelten Tracheiden des Holzkörpers.<br />

Stärkekörner. Stärke fehlt vollkommen o<strong>der</strong> ist wenigstens nur gelegentlich<br />

in Spuren nachzuweisen. Dafür findet sich in den Parenchymzellen<br />

fettes Öl.<br />

Kristalle. Kristalle kommen in <strong>der</strong> Droge nicht vor.<br />

JUerkmale des Pulvers. Für das Pulver sind bezeichnend: große Massen<br />

von stärkefreien, von ölreichem Plasma erfüllten Parenchymzellen mit<br />

kräftiger Wandung; sehr reichliche Tracheiden, meist in Bruchstücken,<br />

mit ziemlich starker Wandverdickung und behöften Tüpfeln; Gefäßbruchstücke<br />

mit breitovalen behöften Tüpfeln o<strong>der</strong> auch von Netzgefäßen;<br />

Fetzen von Kork und Borke, von gelblicher bis schwarzbrauner :Farbe.<br />

- Beson<strong>der</strong>s charakteristisch für das Pulver ist das Fehlen von Stärke,<br />

Kristallen, Bastfasern und Steinzellen (letztere werden infolgc ihrer geringen<br />

Anzahl im Pulver so gut wie nie beobachtet).<br />

Bestandteile. Senegawurzel hat einen eigentümlichen, ranzigen Geruch<br />

und einen scharf kratzenden Geschmack. Ihre wässerige Abkochung<br />

schäumt beim Schütteln stark. Als wirksame Bestandteile <strong>der</strong> Senegawurzel<br />

werden das saponinartige Glykosid Senegin und die Polygalasaure<br />

(<strong>der</strong> Quillaiasäure nahestehend) angesehen. Ferner sind darin enthalten<br />

6 % fettes Öl, Salicylsäuremethylestel' und Baldriansäuremethylestel'.<br />

Prüfung. Als V erweehselungen, Verunreinigungen o<strong>der</strong> Fälschungen<br />

<strong>der</strong> Senega sind bisher beobachtet worden die Wurzeln von Panax quinquefolius<br />

L., Cypripedilum pubeseens Willd. und parviflorum Salisb., Chlorocodon<br />

Whitei Hook. fil., Ruscus aeuleatus L., Vincetoxicul1l officinale,<br />

Triosteul1l perfoliatum L., Aristolochia Serpentaria L., Hydrastis canadensis,<br />

.Jonidium Ipecacuanha und einiger an<strong>der</strong>er Polygala-Arten, obgleich<br />

diese 'Vurzeln zum größten 'l'eil wesentlich an<strong>der</strong>s aussehen als die<br />

echte Droge. Panax (Araliaceae) hat etwa 6 cm lange, rübenförmige,<br />

außen hellbräunlichgelbe, innen weiße, nicht holzige Wurzeln mit Sekreträumen<br />

in <strong>der</strong> Rinde und radial angeordneten Gefäßreihen im parenchymatischen<br />

Holzkörper ; alles Parenchym ist mit Stärke prall gefüllt; außerdem<br />

sind Oxalatdrusen vorhanden.<br />

Cypripedilum (Orchidaceae) hat ein braunes, kriechendes, mit zahlreichen,<br />

zylindrischen vVurzcln besetztos, verzweigtes, 1;2 cm dickes Rhizom,<br />

das eine z. T. dünnwandige, z. T. stark verdickte Endo<strong>der</strong>mis, die eine<br />

große Zahl leptozentrischer Gefäßbündel umgibt, besitzt. Die Wurzeln<br />

haben eine ebensolche Endo<strong>der</strong>mis, ein hexarehes bis octarches Gefäßbündel<br />

mit engen Gefäßen. vVurzel und Rhizom haben großzellige, mit<br />

kleinkörniger Stärke und Raphidenbündeln erfüllte Rinde. ~,..: r;"<br />

Ruscus (Liliaceae) besitzt ein fingerdickes, knollig geglie<strong>der</strong>tes, blaßbräunliches,<br />

innen weißliches, ringsum mit fe<strong>der</strong>kieldicken Wurzeln besetztes<br />

Rhizom. DieWurzelepi<strong>der</strong>mis ist, wo sie erhalten ist, in allen Zellen zu Wurzel-

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