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Lehrbuch der Pharmakognosie

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Digitale Bibliothek Braunschweig<br />

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00038692<br />

XXIV<br />

Einleitung.<br />

Diese Kieselsäurebestimmung ist nur approximativ, da bei dem geschil<strong>der</strong>ten<br />

Verfahren die Trennung <strong>der</strong> Kieselsäure von den übrigen<br />

Bestandteilen <strong>der</strong> Asche nicht quantitativ zu sein braucht, wie die Chemie<br />

lehrt. Da aber diese Bestimmung dem Apotheker nur ein Bild von dem<br />

Verschmutzungsgrade geben soll, so ist eine quantitative Abscheidung <strong>der</strong><br />

Kieselsäure nicht erfor<strong>der</strong>lich.;<br />

Die Bestimmung des Aschegehaltes allein gibt bei weitem nicht in allen<br />

Fällen ein richtiges Bild von <strong>der</strong> Reinheit einer Droge. Dies wird erst durch<br />

gleichzeitige Kieselsäurebestimmung gewonnen. Zum Beispiel verlangt<br />

das Arzneibuch bei Rhabarber einen Aschehöchstgehalt von 12 %. Es<br />

wurden schlechte Sorten mit 5 % Asche beobachtet. Eine solche an sich<br />

schon schlechte Sorte könnte durch Zusatz von vollen 7% Sand noch weiter<br />

verschlechtert werden, ohne daß das bei <strong>der</strong> Aschebestimmung bemerkt<br />

würde. Bei <strong>der</strong> Kieselsäurebestimmung würde die Verschrnutzung aber<br />

festgestellt werden. Von Ausnahmefällen abgesehen, braucht mehr als<br />

1 % Kieselsäure nicht zugelassen zu werden.<br />

Asche- und Kieselsäurebestimmung werden bei Ganzdrogen nur selten<br />

mit Vorteil herangezogen (Fruct. Anisi etwa), sind auch bei Schnittformen<br />

nur selten am Platze (Rad. Althaeae, Solanaceenblätter), können aber bei<br />

<strong>der</strong> Untersuchung <strong>der</strong> Pulver, ganz beson<strong>der</strong>s von unterirdischen Pflanzenteilen,<br />

unter keinen Umständen entbehrt werden.<br />

3. Extraktgehalt. Hierunter versteht man den prozentualen Betrag<br />

des Rückstandes, welcher verbleibt, wenn eine Droge mit einem bestimmten<br />

Menstruum unter bestimmten Bedingungen ausgezogen, und <strong>der</strong> Auszug<br />

zur Trockne gebracht wird. Wie sehr <strong>der</strong> Extraktgehalt von dem befolgten<br />

Verfahren abhängig ist, zeigt folgende Versuchsreihe:<br />

Extr. Ofo ic<br />

Rad Althaeae<br />

Mit Wasser 24 Stunden<br />

kalt extrahiert<br />

33,0<br />

Rad Althaeae<br />

1/2 Stunde heiß<br />

extrahiert<br />

47,4<br />

Rad Al thaeae'<br />

2 Stunden heiß<br />

extrahiert<br />

51,2<br />

Beim heißen Ausziehen war Stärke mit in Lösung gegangen. Ohne Angabe<br />

des angewandten Verfahrens sind also Mitteilungen über den Extraktgehalt<br />

wertlos. Die nach verschiedenen Verfahren erhaltenen Resultate sind<br />

nicht vergleichbar. Die in diesem Buche angegebenen Zahlen sind, soweit<br />

nichts Beson<strong>der</strong>es bemerkt ist, nach dem folgenden, von uns in<br />

vielen Versuchen als das einfachste und beste erprobten Verfahren gewonnen<br />

worden.<br />

Verwendet werden nur Drogenpulver. Von Ganzdrogen o<strong>der</strong> Schnittformen<br />

sind durch Zerstoßen o<strong>der</strong> durch Mahlen in einer Secalemühle<br />

(die <strong>der</strong> Reinigung wegen völlig auseinan<strong>der</strong>nehm bar sein<br />

muß) mittelfeine Pulver herzustellen. 1,0000 g Pulver wird in einem<br />

Schälchen ganz genau abgewogen und mit einem Pinselehen quantitativ<br />

in einen Erlenmeyerkolben gefegt, mit 50 g Lösungsmittel (meist destilliertem<br />

Wasser) unter öfterem Umschwenken des verschlossenen Kolbens<br />

1) Am besten die für die AEchebestimmung empfohlenen quantitativen Filter.

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