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Lehrbuch der Pharmakognosie

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Digitale Bibliothek Braunschweig<br />

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00038692<br />

Einleitung.<br />

XXIII<br />

Kriege notwendigerweise geduldeten o<strong>der</strong> gar amtlich zugelassenen Ersatzund<br />

Streckungsmittel für Nahrungs- und Genußmittel und frage sich,<br />

ob von diesem Ersatz- und Streckungsbestreben allein wohl die Drogen<br />

ganz unberührt geblieben sein sollten. Man denke an die zum Teil unerhörten<br />

Betrügereien mit Chemikalien (z. B. Natriumchlorid als Kokain<br />

verkauft mit Originaletikette einer bekanntermaßen die Alkaloide in größter<br />

Reinheit darstellenden Firma!) und frage sich, ob die Originalpackungen<br />

und Signaturen unserer vertrauenswürdigen Großdrogenhäuser nicht<br />

auch gestohlen o<strong>der</strong> nachgeahmt werden können, und man wird erkennen,<br />

daß heute die Verwendung nicht o<strong>der</strong> mangelhaft vom Apotheker<br />

selbst nachgeprüfter Drogen eine schwere Pflichtverletzung<br />

und eine Versündigung am leidenden Teil <strong>der</strong><br />

Bevölkerung darstellt.<br />

Außer den bei den einzelnen Drogen angegebenen, nur für diese brauchbaren<br />

spezifischen Prüfungsvorschriften (zu denen - den Identitätsreaktionen<br />

<strong>der</strong> Chemikalien vergleichbar - auch die morphologischen<br />

und anatomischen Beschreibungen gehören), gibt es auch häufig<br />

wie<strong>der</strong>kehrende, bei vielen Drogen mit Nutzen zu verwendende Prüfungen.<br />

Sie sind im folgenden zusammengestellt.<br />

1. Ase heb e s ti m m u n g. Etwa 1 g <strong>der</strong> Droge wird in einem vorher kurz<br />

geglühten, im Exsikkator erkalteten und etwa 10 Minuten im Wagekasten<br />

stehen gebliebenen, sorgfaltig gewogenen Tiegel genau abgewogen, über<br />

kleiner Flamme verkohlt, erkalten lassen und mit destilliertem Wasser ausgezogen.<br />

Der Auszug wird durch ein Filter mit bekanntem Aschegehalt 1)<br />

in einen Kolben filtriert, das Filter wird nachgewaschen, nach dem völligen<br />

Abtropfen in den Tiegel zurückgebracht, über kleiner Flamme getrocknet,<br />

dann verascht. Nach dem Abkühlen wird die Lösung in den Tiegel gegeben,<br />

<strong>der</strong> Kolben nachgespült, und die Flüssigkeiten werden auf dem Wasserbade<br />

verdampft, üher kleiner Flamme kurz geglüht; nach dem Erkalten<br />

im Exsikkator und nach 10 Minuten langem Verweilen des Tiegels im<br />

Wagekasten wird gewogen. Ist A das Gewicht des Rückstandes, a das<br />

Gewicht <strong>der</strong> Filterasche, d das Gewicht <strong>der</strong> angewandten Drogenmenge,<br />

(A-a) 100<br />

80 ist <strong>der</strong> Prozentgehalt <strong>der</strong> Droge an Asche = -~-(r~~.<br />

2. Kieselsäure bestimm ung. Die nach 1. gewonnene Asche wird mit<br />

2 bis 3 Tropfen Salzsäure, die man an <strong>der</strong> Tiegelwandung herablaufen läßt,<br />

durchfeuchtet, <strong>der</strong> Brei mit destilliertem Wasser versetzt, das Ganze einige<br />

Minuten auf dem \Vasserbade erwärmt und durch ein Filter mit bekanntem<br />

Aschegehalt 1) filtriert. Das Filter wird mit destilliertem Wasser sorgfältig<br />

gewaschen, nach dem Abtropfen im Tiegel getrocknet und verascht,<br />

in gleicher \Veise wie bei 1. erkalten und im Wagekasten stehen gelassen;<br />

endlich wird gewogen. Ist S das Gewicht des Rückstandes, so ist <strong>der</strong> Prozentgehalt<br />

<strong>der</strong> Droge an in Salzsäure unlöslicher Asche (Kieselsäure) =<br />

(S-a) 100<br />

- -- - -.-----<br />

d<br />

1) Schleicher und Schüll, Düren, Filter Nr. 589,9 cm 0. Weißband, Aschegehalt<br />

0,00011 g, sei empfohlen.

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