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Lehrbuch der Pharmakognosie

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Digitale Bibliothek Braunschweig<br />

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00038692<br />

200 Dicotyledoneae. Geraniales. Rutaceae.<br />

Geschichte. Um 1500 kam die Droge nach Europa.<br />

Anwendung. Guajakholz soll als Blutreinigungsmittel wirksam sein<br />

und bildet einen Bestandteil <strong>der</strong> Species Lignorum.<br />

Familie Rntaceae.<br />

Sämtliche Arten dieser Familie sind durch große schizolysigene Öldrüsen<br />

in Hindengewebe, Blättern, Blüten und Früchten ausgezeichnet.<br />

Folia Rutac. Hautenblätter.<br />

Abstammung. Die Droge besteht aus den vor dem Aufblühen <strong>der</strong> Pflanze gesammelten<br />

Laubblättern <strong>der</strong> Ru ta gra ve 0 lens L., einer im Mediterrangebiet heimischen,<br />

bei uns öfters kultivierten Staude. Die Blätter sind gestielt, bis 10 cm lang, bis 6 cm<br />

breit, im Umriß fast dreieckig, doppelt bis dreifach fie<strong>der</strong>teilig mit spatelförmigen<br />

o<strong>der</strong> verkehrt-eiförmigen, oben abgerundeten o<strong>der</strong> ausgerandeten, 6-12 mm langen<br />

Lappen, dunkelgraugrün bis bräunlichgrün, kahl, im durchfallenden<br />

Licht mit hellen Punkten versehen.<br />

Anatomie. Beide Epi<strong>der</strong>men führen Spaltöffnungen, die<br />

oberseitige jedoch nur spärlich, am meisten noch im basalen<br />

Teil <strong>der</strong> Blattabschnitte. Oberseits sind die Epi<strong>der</strong>miszcllen<br />

wenig wellig, o<strong>der</strong> geradlinig begrenzt, unterseits stärker<br />

buchtig. Das Mesophyll besteht aus zwei lockeren, ziemlich<br />

breit- und kurzzelligenPalisadenschichten und einem Schwammparenchym,<br />

dessen unterste Lage sich <strong>der</strong> Palisadenform wie<strong>der</strong><br />

a b<br />

nähert. Im Mesophyll verstreut finden sich Oxalatdrusen. Zahlreich<br />

vorhanden sind große bis an die Epi<strong>der</strong>men reichende<br />

schizolysigene Ölräume. Die 4 sie bedeckenden Epi<strong>der</strong>miszellen<br />

haben meist rhombische Form und sind unter das Nivcau <strong>der</strong><br />

übrigen versenkt. Haare fehlen völlig.<br />

Die Droge riecht stark aber nicht son<strong>der</strong>lich angenehm<br />

aromatisch und schmeckt aromatisch und bitter. Sie enthält<br />

ein Glycosid Rutin und bis 1 % ätherisches Öl mit Methylnonyl-<br />

und Methylheptylketon als Hauptbestandteilen.<br />

Folia Bucco. Buccoblätter. Buchublätter.<br />

Die Blättchen <strong>der</strong> südafrikanischen Rutaceen: Barosma<br />

bctulina Bartling, B. crenata Kunze, B. crenulata Hooker,<br />

B. sCl'ratifolia Willdenow und Empleurum serrulatum<br />

Aiton (Abb. 198). Erstere drei liefern die breiten, letztere zwei<br />

die schmalen Buchublätter, welche neuerdings allc untermischt<br />

Abb. 198. ]'olia Bucco. im Handel vorkommen. Sie sind eirund bis lanzettlich und<br />

a von Baroslna. betulina, verschieden gerandet, gesägt, gezähnt o<strong>der</strong> gekerbt, gelbgrün,<br />

1) von B. crenata., C VOll obcrseits glänzend und unterseits drüsig punktiert; die obere<br />

B. crenulata, cl von B.<br />

serratifolia. Epi<strong>der</strong>mis besteht aus geradlinig-polygonalen Zellen mit sehr<br />

dicker Außenwand, grobkörniger Cuticula und sehr zarten<br />

Seitenwänden. Unter ihr liegt eine als Wassergewebe dienende<br />

Hypo<strong>der</strong>mis mit schleimigem Inhalt, <strong>der</strong> in Wasser sofort stark quillt. (Die Blätter<br />

sind daher zwecks Anfertigung von Querschnitten nicht in Wasser einzuweichen,<br />

son<strong>der</strong>n in feuchter Kammer (s. Einleitung) zu erweichen, o<strong>der</strong> mit verdünntem Alkohol<br />

zu durchtränken, zwischen Hollun<strong>der</strong>mark zu schneiden und in Glycerin zu<br />

studieren, dem man später erst Wasser zusetzt). In den Zellen <strong>der</strong> Hypo<strong>der</strong>mis findet<br />

man kristallinische Masscn, die für Hesperidin gehalten werden. Das Mesophyll besteht<br />

aus einer Reihe von Palisaden und einem lockeren Schwammgewebe aus gespreiztarmigen<br />

Zellen, dessen unterste Schicht sich wie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Form <strong>der</strong> Palisaden nähcrt,<br />

aber sehr locker gefügt ist. Untere Epi<strong>der</strong>mis ebenfalls geradlinig-polygonal, mit Spaltöffnungen,<br />

diese ohne beson<strong>der</strong>e Nebenzellen. Im Mesophyll große schizolysigene Ölräume<br />

und Oxalatdrusen. Behaarung nur auf den Nerven in Form kurzer, einzelliger,<br />

gekrümmter, starkwandigel' Deckhaare mit warziger Cuticula. Verwechselungen und<br />

Verfälschungen bisher keine. Die Blätter enthalten ätherisches Öl und dienen beson<strong>der</strong>s<br />

als schweißtreibendes Mittel.

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