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Lehrbuch der Pharmakognosie

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Digitale Bibliothek Braunschweig<br />

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00038692<br />

Radix Liquiritiae. Lignum Santali rubrum. Kino. 189<br />

schwarzer, rotbrauner, bräunlicher bis gelbbrauner Farbe), sowie gelblichbräunliches<br />

o<strong>der</strong> bräunliches bis braunes Parenchym o<strong>der</strong> Trümmerehen<br />

aus diesen beiden Geweben (aus schlecht geschälter Droge o<strong>der</strong> spanischem<br />

Süßholz, ferner großkörnige o<strong>der</strong> in <strong>der</strong> :Form abweichende Stärke, Steinzellen,<br />

Drusen in dem Pulver nicht vorhanden sein. Für Pulver ist ferner<br />

eine Aschebestimmung (normal sind 3-6 % Asche) und eine Kieselsäurebestimmung<br />

(normal 0,0-0,5 %), endlich eine Bestimmung des wässerigen<br />

Trockenextrakts (26-38 %) empfehlenswert.<br />

Geschichte. Süßholz ist eine schon den alten Griechen und Römern<br />

bekannte, auch im Mittelalter viel gebrauchte Droge.<br />

Anwendung. Sie ist ein Hustenmittel und findet auch als Geschmacksverbesserungsmittel<br />

Anwendung in Pulvis gummosus und Spec. Lignorum.<br />

Ersterem Zwecke dient sie in Species pectorales und Pulvis Liquiritiae<br />

comp., smvie in den Präparaten Extr. Liquiritiae und Sirupus Liquiritiae.<br />

Sehr große Mengen <strong>der</strong> Droge werden zur ]1~abrikation des Succus liquiritiae<br />

crudus in den Produktionsgebieten selbst (Italien, Sizilien) verbraucht.<br />

Lignum Santali rubrum. Rotes Sandelholz.<br />

Eotes Sandelholz stammt hauptsächlich von dem in Ostindien und auf den Philippinen<br />

einheimischen Pterocarpus santalinus L. t., einem hohen, sehr stattlichen<br />

Baume. Das Kernholz dieses Baumes kommt in großen Blocken in den Handel; es<br />

ist sehr dicht, mittelschwer, leicht spaltbar, geruch- und geschmacklos, äußerlich<br />

schwärzlich-rot, innen sattrot, seidig glanz end und zeigt auf dem Querschnitt grobe<br />

Gefäßporen, zahlreiche, tangentiale, hellere Linien von Holzparenchym und äußerst<br />

feine radiale Markstrahlen. Wirkliche Jahresringe sind nicht vorhanden. Auf dem<br />

radialen Langsschnitt erkennt man die horizontal verlaufenden Markstrahlen und die<br />

senkrechten feinen Parenchymstreifen. An Tangential8chnitten erkennt man eine<br />

feine, horizontale Streifung, ahnlieh <strong>der</strong> von Lign. Quass. Jamaic., die ebenfalls ihren<br />

Grund in <strong>der</strong> Lagerung <strong>der</strong> Markstrahlen in gleicher Höhe hat. Das Holz besteht zumgrößten<br />

Teil aus lang zugespitzten, ziemlich dünnwandigen und weitlumigen Fasern,<br />

die schichtenweise verschieden schräg zur Vertikalen verlaufen. Sie wechseln ab mit<br />

tangentialen auf beträchtlichen Strecken in <strong>der</strong> Vertikalen und Horizontalen verfolgbaren<br />

Parenchymbän<strong>der</strong>n aus schwach verdickten, einfach getüpfelten Zellen. Diese<br />

Parenchymbän<strong>der</strong> treten auch an die sparlichen, z. T. bis zu 400 fl weiten, mit<br />

großen, zahlreichen Tüpfeln versehenen, ziemlich kurzgliedrigen Gefäße heran. Die<br />

Markstrahlen sind außerordentlich zahlreich, 9-12 Zellen hoch, fast ausnahmslos<br />

1 Zelle breit und stehen in Horizontallinien nebeneinan<strong>der</strong>. Parenchym und Markstrahlen<br />

führen als Inhalt rote Harzkörnchen, z. T. auch ziemlich' große Oxalateinzelkristalle,<br />

die Gefäße sind mit einer rotbraunen Harzschicht ausgekleidet, alle<br />

Zellwände sind rot gefarbt.<br />

Das leichte, lockere, hochrote Pulver ist gekennzeichnet durch massenhafte Bruchstücke<br />

dünnwandiger Fasern, weniger Trümmer von Parenchym, spärliche Gefäßbruchstücke<br />

und Oxalateinzelkristalle, und durch die Rotfärbung aller seiner Elemente.<br />

Es färbt Äther und Chloroform gelb mit grünlicher Fluoreszenz, Alkalien purpurviolett,<br />

Alkohol gelbrot, und gibt an Wasser nur sehr wenig ab.<br />

Die Droge enthält Santal, Santalin, Pterocarpin und Homoptero2arpin. Sie wird<br />

zu manchen Spezies gebraucht, ist als Kaliaturholz in <strong>der</strong> Kunsttischlerei sehr<br />

geschatzt und wird auch in <strong>der</strong> Färberei vielfach verwendet.<br />

Kino. Kino.<br />

Der eingetrocknete Saft hauptsächlich aus <strong>der</strong> Rinde des in Vor<strong>der</strong>indien und<br />

auf Ceylon wachsenden Baumes Pterocarpus marsupium Roxburgh. Man läßt<br />

den Saft durch Einschnitte aus <strong>der</strong> Einde ausfließen und in den zum Auffangen dienenden<br />

Gefaßen eintrocknen. Die Droge bildet kleine, kantige Stücke von schwarzbrauner<br />

o<strong>der</strong> dunkelroter Farbe; sie sind undurchsichtig, unter dem Mikroskop in dünnen<br />

Splittern blutrot, mit kleinmuscheliger, fast glasglanzen<strong>der</strong> Bruchfläche. Das Pulver

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