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Lehrbuch der Pharmakognosie

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Digitale Bibliothek Braunschweig<br />

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00038692<br />

Herba Meliloti. 183<br />

netzten, braunen, kurzen Hülsenfrüchte. - Die Droge kommt allermeist<br />

gerebelt, d. h. von den Stengelteilen befreit, in den Handel.<br />

Anatomie. Beide Blattepidemien bestehen aus wellig-buchtigen Zellen,<br />

das Mesophyll umfaßt eine Reihe ,Palisaden und ein etwa ebenso breites<br />

Schwammgewebe. Die Behaarung ist charakteristisch: kleine Köpfchenhaare<br />

mit zweizelligem Kopf und dreizellige Haare mit zwei dünnwandigen<br />

unteren und englumiger, dickwandiger Ii:ndzelle mit kräftigen Cuticularknoten.<br />

Die Gefäßbündel sind von Faserbündeln mit Kristallkammerscheiden<br />

umgeben, <strong>der</strong>en Kammern<br />

große Einzelkristalle enthalten.<br />

Die Antherenepi<strong>der</strong>mis<br />

ist mit langen Cuticularstacheln<br />

besetzt, <strong>der</strong> Pollen trocken länglich,<br />

dreifurchig, in Wasser eHipsoidisch<br />

mit 3 hervortretenden<br />

im kleineren Aquator liegenden<br />

Austrittstellen.<br />

Merkmale des Pulvers. Beson<strong>der</strong>s<br />

bezeichnend für das Pulver<br />

sind sehr zahlreich vorkom -<br />

mende, spitze, fast bis zum Verschwinden<br />

des Lumens verdickte,<br />

unregelmäßig knotig angesch wollene<br />

Härchen (an allen oberen<br />

Organen <strong>der</strong> Pflanze vertreten),<br />

ferner reichlich BastfaserbündeL<br />

die von Kristallschläuchen begleitet<br />

werden.<br />

Bestandteile. Steinklee riecht<br />

stark tonkabohnenartig infolge<br />

seines Gehaltes an Cumarin;<br />

Melilotsäure, Spuren eines ätherischen<br />

Öles, Gerbstoff und Mineralbestandteile<br />

sind die sonstigen<br />

Bestandteile des Krautes;<br />

G<br />

es schmeckt salzig und bitter.<br />

Prüfung. Das Kraut soll von<br />

gröberen Stengelteilen frei sein,<br />

das Pulver soll demgemäß weite<br />

Gefäße nicht enthalten. Verwechsclungen<br />

sind Melilotus al­<br />

B ganze Blüte von <strong>der</strong> Seite gesehen (4/1), C Fahne,<br />

Abb.182. MelIlotus offleinalls. A Bluhen<strong>der</strong> )';weig (,/,),<br />

D Fhigel,E Schiffchen ('/,), li'Kelch mit Staubblattsällic<br />

bus Desr. mit weißen Blüten und und Griffel (5/,), G reife Frucht ('/,), (Gilg.)<br />

1\'1. dentatus Persoon. Letzterer<br />

hat zwar auch gelbe Blüten, ist aber geruchlos und wird, wenn unvermümht,<br />

daran erkannt. In Mischungen mit echter Droge kann er an den eingeschnitten<br />

gezähnten Nebenblättern erkannt werden. :H'ür die Qualitätsprüfung ist eine<br />

Cumarinbestimmung vorgeschlagen worden (Z. f. anal. Chern. 1913. 172).<br />

Geschichte. Die Droge ist seit <strong>der</strong> Zeit <strong>der</strong> alten Griechen und Römer<br />

(wahrscheinlich sogar schon früher) ständig in medizinischem Gebrauch.<br />

Anwendung. Sie findet zur Bereitung von Species emollientes Verwendung.

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