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Lehrbuch der Pharmakognosie

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Digitale Bibliothek Braunschweig<br />

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00038692<br />

182 Dicotyledoneae. Rosales. Leguminosae.<br />

3 Palisadenschichten und etwa 8 Schwammschichten , letztere aus ellipsoidischen<br />

Zellen, auf.<br />

l\lerkmale des Pulvers. Das hell-goldgelbe Pulver zeigt folgende charakteristische<br />

Elemente: Die Hauptmasse des Pulvers besteht aus den<br />

meist sehr stark zertrümmerten Zellen des Embryos. Nicht selten trifft<br />

man dazwischen jedoch die auffallenden Elemente <strong>der</strong> Samenschale an:<br />

die Palisadenschicht und die Trägerschicht, meist in Fetzen o<strong>der</strong> Trümmern,<br />

oft beide Schichten noch in Zusammenhang miteinan<strong>der</strong>; auffallend<br />

sind ferner die Schleimklumpen bzw. -ballen des Endosperms.<br />

Bestandteile. Die Samen besitzen einen eigentümlichen aromatischen<br />

Geruch und einen zusammenziehend bitteren und zugleich schleimigen<br />

Geschmack. Sie enthalten die Alkaloide Cholin und Trigonellin, einen<br />

gelben :Farbstoff, fettes Öl, Schleim und Mineralbestandteile.<br />

Prüfung. Verfälschun~en des Pulvers mit stärkemehlhaitigen Samen<br />

sind unter dem Mikroskop beim Befeuchten mit wässeriger Jodlösung<br />

leicht erkennbar. Mineralische Beimengungen, Staub usw. werden durch<br />

Asche- und Kieselsäurebestimmung festgestellt. 3,5-7,0 % Asche und<br />

höchstens 1 % Si0 2 sind zulässige Zahlen. Für die Qualität dürfte die<br />

Bestimmung des wässerigen Trockenextrakts Anhaltspunkte geben. Normalzahlen<br />

sind 30 bis 40 %. Neuerdings haben wir stark faserhaitige, grünliche,<br />

wahrscheinlich durch Vermahlung <strong>der</strong> ganzen Hülsen o<strong>der</strong> Zweigspitzen<br />

hergestellte Pulver angetroffen.<br />

Geschichte. Schon die alten Ägypter, Griechen und Römer kannten diese<br />

Pflanze bzw. Droge, welche als Viehfutter und Gemüse Verwendung fand. Im<br />

Mittelalter wurden die Samen medizinisch gebraucht. Die Pflanze wurde<br />

durch Verordnung Karls des Großen nach Deutschland eingeführt.<br />

Anwendung. Die Droge findet in <strong>der</strong> Tierheilkunde zu Viehpulvern<br />

Anwendung.<br />

Herba l\leliloti. Steinklee.<br />

Abstammung. Steinklee besteht aus den Blättern und blühenden<br />

Zweigen von Melilotus officinalis (L.) Desrousseaux und M. altissimus<br />

Thuillier, zweijährigen Kräutern unserer heimischen Flora, welche durch<br />

ganz Mitteleuropa und Vor<strong>der</strong>asien verbreitet sind und auf Wiesen und an<br />

Gräben gedeihen, in Thüringen und in Nordbayern angebaut und im Juli<br />

und August während <strong>der</strong> Blütezeit gesammelt werden.<br />

Beschaffenheit. Die Blätter <strong>der</strong> bis 1,5 m hohen Pflanzen (Abb. 182)<br />

sind dreizählig und mit einem feinbehaarten, bis 1 cm langen, gemeinsamen<br />

Blattstiel versehen; das Endblättchen ist etwas größer und auch meist<br />

länger gestielt. Die Spreite <strong>der</strong> einzelnen bis gegen 4 cm langen Fie<strong>der</strong>blättchen<br />

ist länglich bis elliptisch, am oberen Ende gestutzt, mit sehr<br />

kleinem Endspitzchen, am Grunde keilförmig, kahl, o<strong>der</strong> nur unterseits<br />

längs <strong>der</strong> Nerven behaart; <strong>der</strong> Rand ist scharf und spitz gezähnt. Am<br />

Grunde des Blattstiels stehen 2 pfriemliche, ungeteilte Nebenblättchen.<br />

Die in einseitswendigen, lockeren, achselständigen Trauben stehenden<br />

Blüten sind gelb und von dem Bau <strong>der</strong> Schmetterlingsblüten; sie stehen<br />

auf dünnen, kurzen, seidenhaarigen Stielchen in <strong>der</strong> Achsel kleiner, rötlich<br />

gewimperter Deckblättchen. Der feinbehaarte Kelch ist fünfzähnig und<br />

umgibt auch nach dem Verblühen die kleinen, ein- bis zweisamigen, zusammengedrückten,<br />

kahlen o<strong>der</strong> zerstreut behaarten, querrunzeligen, ge-

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