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Lehrbuch der Pharmakognosie

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Digitale Bibliothek Braunschweig<br />

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00038692<br />

180 Dicotyledoneae. Rosales. Leguminosae.<br />

Kristallzellen <strong>der</strong> Rinde, sowie in den Kristallkammerfasern des Holzkörpers<br />

vor.<br />

1)Ierkmale des Pulvers. Das braune Pulver ist durch folgende Elemente<br />

gekcnnzeichnet: Die Hauptmasse bilden die schmalen, oft stark verbogenen,<br />

fast vollständig verdickten, ungetüpfelten Bastfaserbruchstücke, ferner<br />

Fetzen dcs gelblichbraunen bis schwarzbraunen Korks und <strong>der</strong> Borke,<br />

Parenchymfetzen mit Stärke o<strong>der</strong> die freiliegende Stärke in großen Mengen,<br />

Bruchstücke <strong>der</strong> behöft-getüpfelten Gefäße, Stücke <strong>der</strong> Kristallkammerfasern<br />

o<strong>der</strong> ausgefallene Kristalle.<br />

Bestandteile. Der Geschmack <strong>der</strong> Hauhechelwurzel ist kratzend, etwas<br />

herb und zugleich süßlich, <strong>der</strong> Geruch schwach an Süßholz erinnernd. Sie<br />

enthält die Glykoside Ononin und das dem Glycyrrhizin ähnliche Ononid,<br />

ferner den sekundären Alkohol Onocerin o<strong>der</strong> Onocol, endlich Gummi,<br />

Harz, fettes Öl und Mineralsalze.<br />

Prüfung. Als Verwechselungen kommen Ononis repens L. und arvensis<br />

L. in Bctracht. Ferner wUl'den in den Schnittformen nicht selten die oberirdischen<br />

Stengel <strong>der</strong> Stammpflanze gefunden. Die Wurzeln <strong>der</strong> beiden<br />

an<strong>der</strong>en Ononis-Arten sind viel dünner, nicht gefurcht. Die Stengel <strong>der</strong><br />

Ononis spinosa sind nur 5-7 mm dick, stielrund, stets zentrisch gebaut<br />

und besitzen ein großes Mark o<strong>der</strong> auch eine Markhöhle. Im Pulver ist<br />

diese unzulässige Beimengung an den großen, rundlichen, stark verholzten,<br />

grob gctüpfelten Markzellen nachweisbar.<br />

Da dic Borke in ihren Rissen, überhaupt die Wurzel in ihren Furchen<br />

Sandkörnchen sehr festhält, ist <strong>der</strong> Asche- und beson<strong>der</strong>s Kieselsäuregehalt<br />

<strong>der</strong> Droge größer, als er <strong>der</strong> Wurzel selbst eigentümlich ist. In guter<br />

Ware wurden 2,7 bis gegen 5 % Asche und nur etwa 0,5 % Si0 2 , in gewöhnlicher<br />

Handelsware 3,8-7,7 % Asche und bis 3 % Si0 2 gefunden.<br />

Pulver sind unbedingt auf Aschegehalt und insbeson<strong>der</strong>e auf den in Hel<br />

unlöslichen Teil (SiOz) zu prüfen. Mehr als 3 % braucht davon nicht<br />

zugelassen zu werden.<br />

Geschichte. Hauhechelwurzel ist in Deutschland seit Mitte des 16. Jahrhun<strong>der</strong>ts<br />

gebräuchlich.<br />

Anwendung. Die Droge wirkt schwach harntreibend.<br />

Semen Foenugraeci. Semen Foeni graeci. Bockshornsamen.<br />

Abstammung. Dic Samen stammen von <strong>der</strong> in Westasien heimischcn,<br />

einjährigen Trigonella foenum graecum L. Diese wird in Thüringen,<br />

im sächsischen Vogtlande und im Elsaß, sowie in vielen außerdeutschen<br />

Län<strong>der</strong>n auf Fel<strong>der</strong>n angebaut und im Herbst geschnittcn; sodann werden<br />

aus ihren trockenen, langen, sichelförmigen, am Ende in eine lange, feine<br />

Spitze auslaufenden Hülsen die Samen ausgedroschen.<br />

Beschaffenheit. Die harten Samen sind außen hellbraun bis gelblichgrau<br />

und feinnarbigpunkticrt, 3-5 mm lang, 2-3 mm breit und dick<br />

und von eigentümlicher, flach rautenförmiger bis unregelmäßig gerundeter<br />

Gestalt (Abb. 180). Etwa in <strong>der</strong> Mitte <strong>der</strong> einen langen Schmalseite befindct<br />

sich <strong>der</strong> etwas vertiefte, helle, kleine Nabel, von welchem sich nach<br />

<strong>der</strong> einen Seitc die Raphe als ein kurzer, dunkler Strich hinzieht. An <strong>der</strong><br />

an<strong>der</strong>en Seite befindet sich ein durch eine flache diagonale Furche markierter,<br />

nach dem Nabel hin zugespitzter Abschnitt, welcher das Würzelchen

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