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Lehrbuch der Pharmakognosie

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Digitale Bibliothek Braunschweig<br />

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00038692<br />

178 Dicotyledoneae. Rosales. LeguminoRae.<br />

2:3[J , VerseifungHzahl des Balsams mindestens 224,6) als zuverläi:li:liges Kriterium<br />

für die Reinheit des Perubalsams erwiesen.<br />

Geschichte. Als die Spanier Zentralamerika erreichten, fanden sie den<br />

Perubalsam schon von den Eingeborenen angewendet. In Peru ist <strong>der</strong><br />

Balsam niemals gewonnen worden; er gelangte jedoch, wie die meisten<br />

Produkte <strong>der</strong> pazifischen Küste Amerikas, auf dem Handelswege zunächst<br />

nach <strong>der</strong> Hafenstadt Callao in Peru, von wo er dann nach Spanien ausgeführt<br />

wurde.<br />

Anwendung. Perubalsam wird äußerlich gegen Hautkrankheiten angewendet,<br />

ferner als Zusatz zu Pomaden und zu Parfümeriezwecken.<br />

Radix Ononidis. Hauhechelwurzel.<br />

Abstammung. Die Droge ist die wenig verzweigte Hauptwurzel <strong>der</strong><br />

in fast ganz Europa an trockenen Wiesen- und Wegrän<strong>der</strong>n wildwachsenden<br />

Ononis spinosa L., welche an ihrem oberen Ende meist ein mehr o<strong>der</strong><br />

weniger großes Stück des unterirdischen Stammorgans trägt. Sie wird<br />

im Herbste von meist vieljährigen Exemplaren gesammelt.<br />

Beschaffenheit. Der meist mehrköpfige,<br />

kurze Wurzelstock geht ganz<br />

allmählich in die wenig verzweigte<br />

Hauptwurzel über. Diese bildet bis<br />

30 cm lange, 1-2 cm starke Stücke<br />

von grauer bis schwarzbrauner Farbe;<br />

sie sind meist stark gekrümmt, oft<br />

fast bandartig , sehr unregelmäßig<br />

zerklüftet und oft um ihre Achse gedreht.<br />

Die Quersschnittsfläche (Ab­<br />

A bb. 178. Radix OnGmJis. I,llpenbild eines<br />

Qllerochnittes durch eine altere Wurzel. ri Rinde, bildung 178) <strong>der</strong> sehr zähen und in<br />

110 Holz, Ja Jahresringe, ma ~larkstrahlen. ('/,,)<br />

(eilIg)<br />

Rinde und Holz sehr faserigen Droge<br />

ist nie rund, ihr Umfang meist zerklüftet.<br />

Unter <strong>der</strong> fast schwarzen Borkeschicht bildet die Rinde nur eine<br />

sf:hmale, kaum 1 mm starke, graue Linie von hornartigem Gefüge. Das<br />

Holz ist von gelblicher Farbe und durch verschieden breite, weiße Markstrahlen<br />

scharf radial gestreift. Der organische Mittelpunkt liegt häufig<br />

stark exzentrisch. Die Holzstränge sind etwas dunkler und durch weitc<br />

Gefäßöffnungen gekennzeichnet. Die bei stärkerer Lupenvergrößerung,<br />

namentlich bei Eintritt <strong>der</strong> Ligninreaktion durch Phloroglucinlösung und<br />

Salzsäure sichtbaren konzentrischen Ringlinien sind Jahresringe. Mit Jodlösung<br />

betupft färben sich die Gewebe infolge ihres Stärkegehaltes blau.<br />

Durch Betupfen mit Ammoniak wird das Holz gelb. Auf dem Querbruche<br />

<strong>der</strong> Wurzel ragcn die Bastfasergruppen als feine, haarartige Fasern hervor.<br />

Anatomie. (V gl. Abb. 179.) An <strong>der</strong> Rinde ist sehr charakteristisch<br />

die aus abgestorbenem Gewebe bestehende Schuppenborke. An beliebigen,<br />

oft sehr tief gelegenen Stellen <strong>der</strong> Rinde bildet sich ein Phellogen, wodurch<br />

die äußeren Partien <strong>der</strong> Rinde zum Absterben gebracht werden (phell).<br />

Die Markstrahlen (ma) sind sehr breit, oft 20-30 Zellagen in <strong>der</strong> Breite.<br />

Einige ihrer Zellen, die durch Wände in 2, 3 o<strong>der</strong> mehr meist übereinan<strong>der</strong><br />

liegende Kammern geteilt sind, enthalten in je<strong>der</strong> Kammer einen Einzelkristall<br />

(kr). In den Siebsträngen finden sich zum größten Teil obliteriertes

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