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Lehrbuch der Pharmakognosie

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Digitale Bibliothek Braunschweig<br />

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00038692<br />

176 Dicotyledoneae. Rosales. Leguminosac.<br />

sehr feine Markstrahlen. Der wässerige, frisch bereitete Auszug aus dem Holze ist<br />

schwach rot; durch Zusatz von Kalkwasser wird die :Färbung viel intensiver. Der<br />

rote :Farbstoff wird durch Bleizucker, Alaun o<strong>der</strong> Eisenvitriol gefallt.<br />

Abb. 177. Lignum<br />

Campechianum. Teil<br />

des Querschnitts,<br />

vierfach vergroßert.<br />

Lignum Campechianum o<strong>der</strong> Ugnum Haematoxyli.<br />

Blauholz. Campecheholz.<br />

Campecheholz (Abb. 177) ist das dichte, braunrote , außen<br />

violette o<strong>der</strong> violett-schwarze Kernholz des in Westindien und<br />

Zentralamerika einheimischen und dort auch vielfach kultivierten<br />

Baumes Haematoxylon campechiauum L. Es ist sehr schwer,<br />

hart und grobfaserig. Der Querschnitt zeigt eine sehr undeutliche<br />

und unregelmäßige konzentrische Schichtung und feine Markstrahlen.<br />

Das Holz ist von angenehmem Geruch und süßlichem,<br />

spatel' herbem Geschmack. Es enthält Hämatoxylin und findet<br />

zuweilen als adstringierendes Mittel pharmazeutische Anwendung.<br />

Hauptsachlich aber dient es zum Färben.<br />

Unterfamilie Papilionatae.<br />

Balsamum 'l'olutanum. Tolubalsam.<br />

Abstammung. Dieser Balsam ist <strong>der</strong> erhärtete Harzsaft<br />

von Myroxylon balsamum (L.) Harms, val'. genuinum<br />

Baillon. Im nördlichen Südamerika, beson<strong>der</strong>s am Unterlauf<br />

des Magdalenenstroms, wo <strong>der</strong> Baum sehr verbreitet<br />

ist, gewinnt man den Balsam, indem man in die Rinde in<br />

großer Zahl je zwei sich nach unten spitzwinkelig treffende (V-förmige)<br />

Einschnitte macht und das freiwillig austretende und sich an dem Schnittpunkt<br />

<strong>der</strong> Einschnitte ansammelnde Harz in Flaschen, ausgehöhlten Fruchtschalen<br />

o<strong>der</strong> auf Blättern auffängt. Frischer Tolubalsam ist braungelb<br />

und zähflüssig, in dünnen Schichten durchsichtig; im Handel aber ist er<br />

meist zu rötlich-braunen, vielfach kristallinisch glänzenden Stücken erstarrt,<br />

welche sich leicht zu gelblichem Pulver zerreiben lassen. Er ist<br />

von feinem Wohlgeruch und gewürzhaftern, kaum kratzendem, leicht<br />

säuerlichem Geschmack.<br />

Bestandteile. Er enthält neben Harz Zimtsäure und Benzoesäure<br />

sowohl frei wie als Benzylester gebunden, ferner wenig Vanillin.<br />

Prüfung. Tolubalsam ist in Weingeist. Chloroform und Kalilauge klar<br />

löslich, in Schwefelkohlenstoff fast unlöslich. Die weingeistige Lösung<br />

rötet blaues Lackmuspapier. Saurezahl soll 112,3-168,5, Verseifungszahl<br />

154,4-~ 190,9 sein.<br />

Geschichte. Der Balsam wurde durch die Spanier zur selben Zeit in<br />

Europa bekannt wie <strong>der</strong> Perubalsam, war aber lange Zeit, obgleich er infolge<br />

seines feinen 'Wohlgeruches beliebter war wie dieser, sehr selten.<br />

Erst gegen Ende des 17. Jahrhun<strong>der</strong>ts gelangte er häufiger in den Handel.<br />

Anwendung. Tolubalsam dient als Auswurf beför<strong>der</strong>ndes und reizmil<strong>der</strong>ndes<br />

Mittel bei Brustleiden, ferner zu Parfümeriezwecken.<br />

Balsamum Peruvianum. Perubalsam.<br />

Abstammung. Perubalsam ist ein durch künstliche Eingriffe in den<br />

Lebensprozeß des Baumes gewonnenes, pathologisches Produkt des in<br />

Zentralamerika (San Salvador) heimischen Baumes Myroxylon balsamum<br />

(L.) Harms, val'. Pereirae (Royle) Baillon. Zur Gewinnung wird

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