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Lehrbuch der Pharmakognosie

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Digitale Bibliothek Braunschweig<br />

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00038692<br />

Cassia fistula. Fructus Ceratoniac. Radix Ratanhiae. 173<br />

(Jnklusen) enthalten, welche mit verdünnter Kalilauge erst gelb bis grün, dann<br />

blau, beim Erwärmen violett, mit starker Kalilauge vorsichtig el'wärmt prachtvoll<br />

blau, mit Vanillin-Salzsäure leuchtend rot werden. Die Samcnfacbcr sind mit einer <strong>der</strong><br />

äußeren ähnlichen, aber querverlaufendcn Faser- und Steinzcllschicht, und einer kleinzelligen<br />

Epi<strong>der</strong>mis ausgekleidet. Die Samenschale besteht aus einer stark verdickten<br />

Palisadenschicht, einer Reihe spindelförmiger Trägerzellen mit bis zum Verschwinden<br />

des Lumens verdickten Wanden und ebenfalls verdicktem Parenchym. Das große<br />

Endosperm hat sehr stark knotig verdickte Wande und umschließt den kleinen Keimlina .<br />

I?ie Früchte enthalten in ihrem rotbraunen, hartfleischigen Fruchtfleische (Mesocarp)<br />

Cln Kohlehydrat Carubin, Zucker, Buttersaure und werden noch häufig als Hustenmittel<br />

genossen o<strong>der</strong> (als Zusatz zu den Species pectorales) angewendet. Die Droge ist sehr<br />

dem Insektenfraß ausgesetzt, daher in dicht schließenden Gefäßen aufzubewahren.<br />

Radix Ratanhiae.<br />

Ratanhiawurzel. Peru- o<strong>der</strong> Payta-Ratanhia.<br />

(Auch Radix Krameriac genannt.)<br />

Abstammung. Diese Wurzel stammt von Krameria triandra Ruiz.<br />

et Pavon, einem auf sandigen Abhängen <strong>der</strong> Cordilleren von Peru wachsenden<br />

kleinen Strauche.<br />

Beschaffenheit. Die Droge besteht aus <strong>der</strong> oben bis faustdicken Hauptwurzel<br />

und <strong>der</strong>en mehrere Meter langen, meist fingerdicken, selten bis<br />

3 cm dicken Nebenwurzeln; diese sind fast zylindrisch, gerade o<strong>der</strong> sehr<br />

schwach gebogen, wenig verzweigt, wenig biegs3"m, hart; die stärkeren<br />

und älteren Anteile sind mit längs- und querrissig<br />

abblättern<strong>der</strong> Borke bedeckt, während die jüngeren<br />

von einer fast ebenen Korkscrucht umhüllt vverden.<br />

Der Bruch <strong>der</strong> Rinde ist kurz- und zähfaserig. Sie gibt,<br />

auf Papier gerieben, einen braunen Strich. Auf dem<br />

Querschnitt (Abb. 174) liegt unter dem dunkelbraunroten<br />

Kork bzw. Borke, die etwas hellere, schmale<br />

und kaum über 2 mm starke, dem Holzkörper fest anhaftende<br />

Rinde. Der an diese angrenzende schmale R.<br />

Splint ist wie<strong>der</strong>um von hellerer Farbe, die des Kern- Abb.174. Raclix Reüanholzes<br />

ist meist dunkler. Die dunkle Farbe des Kern- hiae, Qucrschmtt.<br />

holzes rührt daher, daß in ihm nicht nur die Markstrahlen<br />

und das Holzparenehym, son<strong>der</strong>n auch die Libriformfasern und<br />

selbst die Gefäße von rotbraunen Farbstoffmassen erfüllt sind. Der Holzkörper<br />

ist von ganz außerordentlicher Zähigkeit und grobfaserigem Bruch.<br />

Anatomie. (Vgl. Abb. 175.) Die Wurzel ist an ihrem Außenrande von<br />

einem vielschichtigen, regelmäßigen Korkgewebe (ko) umhüllt, dessen<br />

Zellen einen rotbraunen Farbstoff in großen ::Vlengen enthalten. Die primäre<br />

Rinde ist abgeworfen. Die sekundäre Rinde wird von sehr zahlreichen<br />

schmalen Markstrahlen (ma) durchlaufen, welehe innen meist nur eine Zelle<br />

breit sind, nach außen aber oft etwas verbreitert erscheinen. In den schmalen<br />

Rindensträngen sind die Siebteile (le) sehr klein und außen stets obliteriert.<br />

Sie werden von Siebparenchym (rp) umhüllt, in welchem sich reichlich<br />

kleine Gruppen von sehr langen B:J"stfasern (ba) eingelagert finden. Auch<br />

Kristallschläuehe sind hier haufig, welche größere Binzelkristalle (kr)<br />

o<strong>der</strong> häufig Kristallsand (!er') führen und sich allermeist an die Markstrahlen<br />

anlehnen. Der Holzkörper besteht zum größten Teil 3"US langen,<br />

stark verdickten, schwach getüpfelten I",ibriformfasern. Zwischen ilmen<br />

liegen zahlreiche weitlumige, kurzglie<strong>der</strong>ige, behöftgetüpfelte Gefäße (ge),

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