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Lehrbuch der Pharmakognosie

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Digitale Bibliothek Braunschweig<br />

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00038692<br />

Folia Sennae. Folliculi Sennac. 171<br />

papillöser Vor wölbung <strong>der</strong> Epi<strong>der</strong>misaußenwände (ähnlich wie die untere<br />

Epi<strong>der</strong>mis <strong>der</strong> Cocablätter) versehen. Coriaria hat dickere, le<strong>der</strong>ige, wenigstens<br />

im Basalteil deutlich dreinervige Blätter, <strong>der</strong>en Mesophyll zwei<br />

Palisadenschichten und ein geringes, aus undeutlich armigen Zellen bestehendes<br />

Schwammgewebe umfaßt. Beide Epi<strong>der</strong>men geradlinig-polygonal,<br />

mit Spaltöffnungen. Diese mit 2 zum Spalt parallelen Nebenzellen,<br />

und an den Polen zwei zum Spalt senkrechten Zellerl. Cuticula deutlich<br />

gestreift. Behaarung fehlt. Tephrosia-Blätter sind filzig behaart. Wichtiger<br />

als diese beiden Ailanthus (vgl. auch Belladonna). Diese Blättchen<br />

sind durch die eigenartige, unregelmäßige Fältelung <strong>der</strong> Cuticula, durch<br />

die Drüsenhaare mit vielzelligen kugeligen Köpfchen und durch Kristallkammerfasern<br />

mit Oxalatdrusen auch im Pulver nachzuweisen. Alle<br />

diese Verfälschungen enthalten keine Anthrachinone und sind, wenn eine<br />

Probe nur aus ihnen bestehen sollte, was leicht möglich ist, an dem Ausbleiben<br />

<strong>der</strong> Bornträgerschen Heaktion kenntlich: Wird ein. wässeriger<br />

Am;zug von Sennesblättern mit Äther, Chloroform, Benzol o<strong>der</strong> Benzin<br />

ausgeschüttelt, dann das abgetrennte organische Solvens wie<strong>der</strong> mit Ammoniak<br />

ausgeschüttelt, so färbt sich dieses rot. Diese Probe ist, etwas<br />

modifiziert, auch zur quantitativen Wertbestimmung heranziehbar. (Vergl.<br />

die kolorimetrische NIethode in dcr Einleitung.)<br />

Es wurden 1,8 bii-;<br />

2,1 % Anthrachinone gefunden. In Pulvern ist Aschebestimmung notwendig,<br />

da in Ganzdroge fast stets unter 10 %, in Pulvern oft bis 20 %<br />

Asehe gefunden werden. Das Arzneibuch läßt 12 % Asche zu. Besser<br />

wäre es, neben <strong>der</strong> Asehe den Kieselsäuregehalt zu bestimmen und nü;ht<br />

mehr als 11 % Gesamtasche und höchstens 1 % Si0 2 zu gestatten. Die<br />

Bestimmung des wässerigen JExtraktgehaltes gibt unserer Erfahrung nach<br />

nur geringen Anhalt für die Reinheit des Pulvers. Er beträgt ziemlieh<br />

gleichmäßig etwa 30 %.<br />

Die grüne, oft durch mehr o<strong>der</strong> weniger starke Auflagerung von vVachs<br />

auf die Cutieula <strong>der</strong> Epi<strong>der</strong>mis etwas graue o<strong>der</strong> bläuliehe Farbe <strong>der</strong> Sennesblätter<br />

darf nieht in gelblieh o<strong>der</strong> bräunlich übergegangen sein. Solehe<br />

vVare ist zu pharmazeutisehem Gebrauch zu alt.<br />

Geschichte. Im frühen Mittelalter wurden von den arabisehen Ärzten<br />

die Hülsen von Cassia obovataColl. verwendet. Seit dem 11. Jahrhun<strong>der</strong>t<br />

kamen jedoeh die Sennesblätter immer mehr zur Benutzung. Es sei jedoch<br />

nicht unerwähnt gelassen, daß neuerdings die Hülsen (Polliculi Sennae)<br />

immer mehr wie<strong>der</strong> in Aufnahme kommen und manehmal mehr als die<br />

:Folia Sennae Anwendung finden.<br />

Anwendung. Die Droge wird als Abführmittel gebraueht und findet<br />

Anwendung zur Bereitung von Eleetuarium e Senna, Infusum Sennao<br />

('omp., Pulvis Liquiritae eomp., Sirup. Sennae und Specics laxantes. Durch<br />

Spiritus wird den Sennesblättern ein Leibschmerzen erregende Stoff cntzogen,<br />

unbeschadet ihrer \Virkung als Abführmittel.<br />

Folliculi Sellllae. Fructus Sennae. Sennes bälge.<br />

Sennes bälge (Abb. 165 und 166 f) sind die Früchte (Hülsen) <strong>der</strong> beiden die Sennes·<br />

blätter liefernden Cassia·Arten. Sie werden mit den Sennesblättern vom Stocke<br />

gestreift und dann beim Sortieren ausgelesen. Früher wurden sie ausschließlich verwendet,<br />

später traten lange Zeit die Folia Sennae an ihre Stelle und nur in <strong>der</strong> Volksmedizin<br />

wurde ihnen noch ein Heilwert beigemessen; neuerdings werden sie vielfach

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