Lehrbuch der Pharmakognosie

Digitale Bibliothek Braunschweig
http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00038692
170 Dicotyledoneac. Ho~a1es. Legurninotiae.
Prüfung. Alle Sennesblätter, auch die zuweilen zwischen den Alexandrinischen
vorkommenden Fiederblättchen von Cassia obovata Colladon
(verbreitet im ganzen tropischen Afrika und im tropischen Westasien),
zeichnen sich dadurch aus, daß die Blattfläche am Grunde nicht symmetrisch
ist, d. h. nicht an beiden Seiten auf gleicher Höhe am Blattstiele
ansitzt.
Folia Scnnae Alexandrina, Ägyptische Sennesblätter (Abb.
166), sind bis 3 cm lang und bis 1,3 cm breit, eiförmig bis eilanzettlich,
stachelspitzig, weichflaumig behaart und von bleicher, oft fast bläuliehgrüner
Farbe. Nach Wasicky sollen sie sich dadurch unterscheiden, daß
die Höhen der beiden Epidermen zusammen bei Tinnevelly-Senna nur
etwa 1/7 des Blattquerschnitts, bei Alexandriner Blättern bis zu Yz de;.;
Blattquerschnittes einnehmen. Tinnevelly-Senna ist außerd6m sehr viel
weniger behaart als Alexandriner ·Ware. Im feinsten Pulver dürfte eine
Unterscheidung nicht wohl möglich sein. Trifft man Epidermisfetzen an,
die auf je 10-12 Zellen 2 oder mehr Haare oder Haarenthalten,
so liegt Alexandriner Senna vor. Beigemischt
sind den Alexandriner Blättern infolge der herrschenden
Handelsgebräuche öfters mehr oder weniger reichlich
die steiflederigen , verbogenen und höckerigen F 0 1 i a
Arghel, Blätter der Asclepiadacee Solenostemma arghel
Hayne (= Cynanchum arghel Delile), welche durch ihre
grau-grüne Farbe und ihren kurzen, steifen Haarbe;.;atz
kenntlich sind (Abb. 171). Anatomisch sind sie besonders
durch mehrzellige, derbwandige, spitze Haare
und die mit intensiv braunem Inhalt erfüllten Milchsaftschläuche
im Mesophyll ausgezeichnet, an denen sie auch
AlJlJ. 171. ]