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Lehrbuch der Pharmakognosie

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Digitale Bibliothek Braunschweig<br />

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00038692<br />

Copa!. Pulpa Tamarindorum. Folia Sennae. 165<br />

Kopal, ist das Produkt von Trachylo bium verrucosum (Lam.) Oliver, eines<br />

hohen Baumes, <strong>der</strong> an <strong>der</strong> Küste des tropischen Ostafrika verbreitet ist. Das vom<br />

Baume abgenommene Harz besitzt jedoch nur geringen Wert; seine spezifischen Eigenschaften<br />

erhält es erst durch vieljähriges Lagern im Boden. Deshalb kann man dieses<br />

Harz, wie die meisten an<strong>der</strong>en Kopale, als ein subfossiles Harz bezeichnen. Die Kopale<br />

sind dem Bernstein ähnlich, schwer löslich, hart, klingend, farblos, gelblich bis bräunlich,<br />

durchsichtig bis durchscheinend, im Bruch muschelig, glasglänzend, geruch- und geschmacklos,<br />

erst bei hohen Wärmegraden schmelzbar. - Sie bilden das wichtigste<br />

Material zur Herstellung guter, harter Firnisse.<br />

Pulpa Tamarindorum. Fructus Tamarindi. Tamarindenmus.<br />

Abstammung. Die Droge ist das braunschwarze Fruchtfleisch <strong>der</strong> bis<br />

20 cm langen, breitgedrückten, meist mehrere (bis 12) Samen an angeschwollenen<br />

Stellen enthaltenden, nicht aufspringenden Hülsen von Tamarindus<br />

indiea L. (Abb. 163), einem Baum, welcher im tropischen Afrika<br />

heimisch, durch Kultur jedoch über fast alle Tropengebiete<br />

verbreitet ist. Zur Gewinnung des Muses werden<br />

die }1~rüchte von <strong>der</strong> zerbrechlichen Schale (Exo­<br />

ep<br />

karp <strong>der</strong> F;rucht, ep), ferner den stärkeren, das Fruchtmus<br />

durchziehenden Gefäßbündeln und teilweise auch<br />

von den Samen befreit; darauf wird eiie zähe, braunschwarze,<br />

weiche Füllmasse (Mesokarp, me) <strong>der</strong> Hülsen,<br />

welche noch vereinzelte Samen, die pergamentartigen<br />

Samenfächer (Endokarp, en), bloßgelegte Gefäßbündelstränge<br />

und vereinzelte Bruchstücke <strong>der</strong><br />

spröden, graubraunen Hülsenschalen enthält, in :Fässer<br />

verpackt und zum Versand gebracht.<br />

Bestandteile. Tamarindenmus schmeckt rein und Abb. 163. Tamarindenfrucht.<br />

ep Fruchtschale,<br />

stark sauer; es enthält Weinsäure, Zitronensäure und<br />

me Fruchtmus, en Samer;fach,<br />

8 Samen.<br />

Äpfelsäure, sämtlich zum Teil als Kalisalze gebunden,<br />

ferner Zucker und Stärke.<br />

Prüfung. Werden 20 g Tamarindenmus mit 190 g Wasser übergossen<br />

und durch Schütteln völlig ausgezogen, so sollen nach dem Abdampfen<br />

von 100 g des Filtrates mindestens 5 g trockenes Extrakt zurückbleiben.<br />

Geschichte. Die Droge wllrde im Mittelalter durch arabische Ärzte nach<br />

Europa gebracht und in Deutschland schon im 15. Jahrhun<strong>der</strong>t gehalten.<br />

Anwendung. Rohes Tamarindenmus (Pulpa Tamarindorum cruda)<br />

gelangt erst nach seiner Verarbeitung zu Pulpa Tamarindorum depurata<br />

zu arzneilicher Verwendung. Es ist ein Abführmittel.<br />

Folia Sennae. Sennesblätter.<br />

Abstammung und Handel. Sennesblätter sind die Fie<strong>der</strong>blättchen mehrerer<br />

Cassia-Arten. Unter diesen kommt hauptsächlich in Betracht<br />

Cassia angustifolia Vahl (Abb.164), von welcher eine bestimmte Varietät<br />

im südlichen Teil von Vor<strong>der</strong>indien angebaut ist, <strong>der</strong>en Blättchen im Juni<br />

bis Dezember gesammelt werden; sie kommen unter <strong>der</strong> Bezeichnung<br />

Folia Sennae Tinnevelly (Abb. 165) aus dem Hafen Tuticorin zur Verschiffung<br />

und über England in den Handel. Die ursprüngliche Heimat<br />

dieser Cassia-Art ist ebenso wie die <strong>der</strong> folgenden das nordöstliche Afrika;<br />

sie ist verbreitet im ganzen Küstengebiet des Roten Meeres und in Ostafrika<br />

südlich bis zum Zambesi. Die unter <strong>der</strong> Bezeichnung Folia Sennae

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