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Lehrbuch der Pharmakognosie

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Digitale Bibliothek Braunschweig<br />

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00038692<br />

Folia Laurocerasi. Fructus Cerasi acidac. Flores Acaciae. Gummi arabicum. 161<br />

das Emulsin, in Blausäure, Traubenzucker und Bittermandelöl (Benzaldehyd)<br />

zerlegt wird.<br />

Geschichte. Schon im alten Testament wird <strong>der</strong> Mandelbaum gerühmt.<br />

Die Griechen und Römer kannten schon süße und bittere Mandeln. Bittere<br />

Mandeln wurden schon im 6. Jahrhun<strong>der</strong>t medizinisch angewendet, während<br />

Bittermandelwasser erst im 18. Jahrhun<strong>der</strong>t in Gebrauch kam.<br />

Anwendung. Süße Mandeln dienen zur Herstellung von Oleum<br />

Amygdalarum und Mandelmilch, bittere zur Gewinnung von Aqua<br />

Amygdalarum amararum ; beide außerdem zu Sirupus Amygdalarum.<br />

Folia Laurocerasi. Kirschlorbeerblatter.<br />

Die frisch verwendeten, im .Juli und August gesammelten Blätter des in West·<br />

asien einheimischen und in den gemäßigten Gebieten Europas vielfach kultivierten,<br />

immergrünen Strauches Prun us la urocerasus L. Sie sind kurzgestielt, le<strong>der</strong>artig,<br />

bis 20 cm lang und 8 cm breit, an <strong>der</strong> Basis abgerundet, oben kurz zugespitzt,<br />

am Rande schwach gesägt und etwas umgebogen, ganz kahL Dic Oberseite ist glatt,<br />

glänzend, dunkelgrün, die Unterseite heller. In <strong>der</strong> Nähe <strong>der</strong> Basis finden sich auf <strong>der</strong><br />

Unterseite mehrere (3-7) deutliche, vertiefte, bräunliche Drüsenflecken. Dic obere<br />

Epi<strong>der</strong>mis führt keine, die untere zahlreiche Spaltöffnungen, beide bestehen aus <strong>der</strong>b·<br />

wandigen Zellen mit welligen Seitenwänden. Das Mesophyll umfaßt 2-3 Palisadenschichten<br />

und 6-8 Lagen von Schwammzellen. In beiden finden sich zahlreiche,<br />

große Drusen und z. T. ungewöhnlich große Einzelkristalle. Die Drüsenflecke,<br />

extraflorale Nektarien, sind nach Winkler Stellen, an denen die Cuticula durch<br />

von den Epi<strong>der</strong>miszellen sezernierten Zuckersaft abgehoben und zum Platzen gebracht<br />

ist. Die Blätter entwickeln beim Zerreiben mit vVasser Blausäure und Benzaldehyd<br />

und dienen zur Bereitung des dem Bittermandelwasser gleichwertigen Kirschlorbeerwassers,<br />

Aq. Laurocerasi. Verweehselungen mit den gleichfalls ein Nitrilglykosid<br />

enthaltenden Blattern von Prunus Padus L., serotina Ehrb., virginiana L. und Persica<br />

Jess. können an <strong>der</strong> Kleinheit <strong>der</strong> Blätter, am Fehlen <strong>der</strong> Drüsen auf <strong>der</strong> Blattfläche,<br />

und an <strong>der</strong> weniger o<strong>der</strong> gar nicht le<strong>der</strong>igen Konsistenz erkannt werden.<br />

Fructus Cerasi acidae. Sauere Kirschen.<br />

Sie stammen von dem Sauerkirschenbaum Prunus cerasus L. Die Früchte sind<br />

kugelig, am Grunde etwas vertieft, kahl, glatt, mit saftigem, hell- bis dunkelrotem<br />

Fruchtfleisch und glattem, kugeligem Kern (Steinfrucht) ; sie sind von süßsaurem<br />

Geschmack. Sie enthalten Zucker und Fruchtsäuren und werden zur Herstellung<br />

von Sirup. Cerasorum gebraucht.<br />

Flores Acaciae. Schlehen blü ten.<br />

Die auf kahlen Stielen sitzenden Blüten von Prunus spinosa L. 5 Kelchblätter,<br />

breitlanzettlieh, ganzrandig, bis 2 mm lang, 5 gelbJiehweiße, bis 4 mm lange, längliche<br />

Blumenblätter und etwa 20 Staubgefaße, die z. T. langer als die Blütenblatter sind,<br />

stehen auf dem Rande <strong>der</strong> beeherförmigen, außen glatten, innen mit einer grünlichgelben<br />

drüsigen Schicht bekleideten Blütenachse, in <strong>der</strong>en Grunde sich <strong>der</strong> eiförmige,<br />

glatte aus einem Karpell gebildete, zwei Samenanlagen enthaltende Fruchtknoten<br />

mit langem Griffel und kopfiger Karbe frei erhebt. Die Droge ist geruchlos und schmeckt<br />

schwach bitter und enthalt etwas Amygdalin. Sie soll nicht mißfarbig sein, ist auch<br />

leicht dem Insektenfraß ausgesetzt. Die Blüten von Prunus Padus L. unterscheiden<br />

sich durch zurückgeschlagene, drüsig-gesägte Kelchblatter, oberwärts gezähnte Blumenblätter<br />

und viel kürzere Staubgefaße.<br />

Familie I ... eguIDinosae.<br />

Vnterfamilie Mimosoideae.<br />

Hummi arabicum. Gummi Acaciae. Gummi.<br />

Arabisches Gummi. Akaziengummi.<br />

Abstammung. Gummi stammt von mehreren in Afrika heimischen<br />

Acacia-Arten. Hauptsächlich ist es Acacia senegal (L.) Willdenow<br />

Gilg H. B ran d t, <strong>Pharmakognosie</strong>. 3. Auf!. 11

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