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Lehrbuch der Pharmakognosie

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Digitale Bibliothek Braunschweig<br />

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00038692<br />

Fruet. Mali. Rhi",. Tormentillae. Fruct. Eu bi Idaei. Folia Agrimoniae. Flores Koso. 155<br />

Folia o<strong>der</strong> Herba Agrimoniae.<br />

O<strong>der</strong>mennigkraut.<br />

Die Droge bestellt allermeist aus den Blattern,<br />

seltener dem Kraut <strong>der</strong> in Deutschland<br />

verbreiteten Staude Agrimonia eupatoria<br />

L. (Abb. HiS).<br />

Die Blatter stehen abwechselnd am Stenge!<br />

und tragen am Grunde halbpfcilfönnige, eingeschnitten<br />

gesagte Kebenblatter; ihre Spreite<br />

ist unterbrochen leierförmig gefie<strong>der</strong>t, zottig<br />

behaart, die größeren Blättchen sind Ianglich,<br />

grob gesägt. Der Geruch ist angenehm, <strong>der</strong><br />

Geschmack gewürzhaft bitter.<br />

Flores Koso.<br />

Kosoblüten. Kussohlüten.<br />

(Auch oft Flores Brayerae genannt.)<br />

Abstammung. !{osoblüten sind die _~lJh. 138. Agtimullm eU]latUl'lH.<br />

ZU Ende <strong>der</strong> Blütezeit o<strong>der</strong> nach dem<br />

Verblühen gesammelten, getrockneten Blüten weiblicher Exemplare von<br />

Hagenia a byssinica Willdenow (Syn.: Brayera anthelmintica K1lnth<br />

o<strong>der</strong> Bankesia abyssinica Bruce). Nur die weiblichen (Abb. 159 C, D)<br />

sind wirksam, da, wie es scheint, <strong>der</strong> Sitz <strong>der</strong> wirksamen Bestandteile die<br />

jungen Samen sind. Die Pflanze, ein bis 20 m hoher Baum, ist in Abyssinien,<br />

am Kilimandscharo und in den Gebirgen von Usambara (Deutsch­<br />

Ostafrika) heimisch. Da Hagenia zweihausig (polygamdiöcisch) ist, so<br />

ist es beim Einsammeln leicht, die mit weiblichen Blütenständen besetzten<br />

Exemplare von denen mit männlichen zu unterscheiden: die Kelchblätter<br />

<strong>der</strong> weiblichen Blüten sind nach dem Verblühen groß und rotviolett, die<br />

<strong>der</strong> männlichen Blüten hingegen klein und grünlich. Die weiblichen Blüten<br />

werden entwe<strong>der</strong> lose getrocknet, o<strong>der</strong> es werden gewöhnlich die ganzen<br />

weiblichen Blütenstände (vgl. Abb. 159 A) zu mehreren in zylindrische<br />

Bündel gepackt und mit gesp'Lltenen Halmen eines Cypergrases (Cyperus<br />

articulatus L.) spiralig umwickelt.<br />

Handel. Aus Abyssinien gelangt die Droge zunächst gewöhnlich nach<br />

Aden, von wo sie nach Europa verschifft wird.<br />

Beschaffenheit. Die Blütenstände bestehen aus einer bis 1 cm dicken,<br />

behaarten Hauptachse, an weleher auf geknickten, ebenfalls dicht behaarten,<br />

1 mm dicken Stielen ziemlich dicht gedrängt die weiblichen Blüten<br />

ansitzen. Bei frischer Droge habcn die ganzen Blütenstände ein mehr rötliehcs,<br />

bei älterer und deshalb weniger wirksamer Droge ein mehr braunes<br />

Aussehen.<br />

Die weiblichen Blüten (Abb. 159 C u. D) werden von zwei runden,<br />

Htengelumfassenden, netza<strong>der</strong>igen Vorblättern (nur aus den Blüten und V 01'­<br />

blättern darf die Droge bestehen!) an <strong>der</strong> Basis umgeben, welche an <strong>der</strong><br />

Droge beim Aufweichen deutlich sichtbar sind. Die Blüte selbst umhüllen<br />

zwei 4- o<strong>der</strong> 5-g1ie<strong>der</strong>ige Kelchbhttwirtel. Die Kelchblätter des äußeren<br />

Kreises sind nach dem Verblühen zu nahezu 1 cm langen, sehr auffallenden<br />

rötlichen bis purpurroten, hervortretend gea<strong>der</strong>ten und am Grunde borstig<br />

behaarten, länglichen Blattgebilden ausgewachsen, während die Kelchblätter

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