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Lehrbuch der Pharmakognosie

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Digitale Bibliothek Braunschweig<br />

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00038692<br />

Durchbrechen eines Rindenstückes<br />

durch Erregen von Niesreiz bemerkbar<br />

macht, Sapotoxin, Lactosin<br />

und Quillaiasäure, ferner Stärke<br />

und 9 bis gegen 18 % Mineralbcstandteile.<br />

Prüfung. Manchmal fanden sich<br />

sehr ähnliche, wahrscheinlich von<br />

nahen verwandten Arten abstammendc<br />

Rinden in <strong>der</strong> Handelsware.<br />

Da diese dieselben wirksamen<br />

Bestandteile enthalten, ist wohl<br />

nicht viel dagegen einzuwenden.<br />

Die Droge kann hämolytisch auf<br />

ihren \Virkungswert geprüft werden.<br />

Sie hämolysiert noch in Verdünnungen<br />

von 1: 5000 bis 1: 11 000.<br />

Geschichte. In ihrer Heimat<br />

fand die Rinde wohl schon seit<br />

langer Zeit Verwendung. Aber erst<br />

seit Mitte dcs vorigen Jahrhun<strong>der</strong>ts<br />

fand sie Eingang in den Arzneitlchatz,<br />

erlangte auch bald ansehnliche<br />

technische Bedeutung (beson<strong>der</strong>s<br />

zur feinen Wäscherei), so daß<br />

sic jetzt einen bedeutenden Ausfuhrartikel<br />

bildet.<br />

Anwendung. Außer zum Waschen<br />

wird Quillaiarinde pharmazeutisch<br />

dort verwendet, wo Saponin<br />

angezeigt ist.<br />

Cortex Quillaiac. Semen Uydüniac. 153<br />

kr<br />

ba<br />

le---1ff'll+:-:t-<br />

Abb. 156. Oortex Quillaiae. Radialer Längsschnitt.<br />

ma ~Iarkstrahl, pa Siebparenchym , kr Kristalle,<br />

ba Bastfasern, s. p. Siebplatte einer Siebrohre (lc).<br />

(Gilg.)<br />

Semen Cydoniae.<br />

Unterfamilie Pomoideae.<br />

Quittensamen. Quittenkerne.<br />

Quittensamen stammen von dem in Südeuropa heimischen und überall in Kultur<br />

genommenen Strauche Cydonia vulgaris Persoon. Sie sind keiIförmig o<strong>der</strong> verkehrt<br />

eiförmig und kantig, hart, rotbraun, meist durch das Trocknen mit ihrem Schleim,<br />

entsprechend ihrer Lagerung in den Fruchtfächern, fest aneinan<strong>der</strong> geklebt, von eingetrocknetem<br />

Schleim wie mit einem weißen Häutchen überzogen. Der Querschnitt<br />

zeigt die Samenschale mit <strong>der</strong> aus senkrecht zur Oberfläche gestellten schmalen, hohen,<br />

farblosen, schleimerfüllten Zellen gebildeten Epi<strong>der</strong>mis und mehreren Lagen <strong>der</strong>bwandiger,<br />

mit braunem festen Inhalt erfüllter Zellen, die gänzlich obliterierten Reste<br />

des Nuzellus (Perisperms), das schmale aus isodiametrischen Zellen gebildete Endosperm<br />

und das Parenchym des Keimlings. Endosperm und Keimling enthalten in<br />

ihren Zellen Öl und Aleuron. Nur einige noch unreife Samen enthalten auch Spur~n<br />

von Stärke. Die Samen schmecken schwach nach bitteren Mandeln und entlassen, III<br />

\Vasser aufgeweicht, eincn reichlichen Schleim aus ihren Epi<strong>der</strong>miszellen und finden<br />

wegen dieses Schleimes Verwendung. Apfel- und Birnenkerne unterscheiden sich durch<br />

ihre spitzeiförmige, niemals durch gegenseitigen Druck eckige Form, ihre glatte, glänzende·<br />

Oberfläche und durch die nahezu quadratische Form ihrer Epi<strong>der</strong>miszellen auf<br />

Querschnitten.

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