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Lehrbuch der Pharmakognosie

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Digitale Bibliothek Braunschweig<br />

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00038692<br />

Folia Hamamelidis. Cortex quillaiae. 151<br />

Beschaffenheit. Die zu pharmazeutischem Gebrauche verwendete Rinde<br />

bildet große, bis 1 m lange, oft 10 em breite und meist bis 1 em dicke, vorwiegend<br />

flache, zuweilen etwas rinnenförmige Stücke von gelblich weißer<br />

Farbe, die auf <strong>der</strong> Außenseite grob längsgestreift, auf <strong>der</strong> Innenseite glatt<br />

sind. Zuweilen hängen ihnen an <strong>der</strong> Außenseite Reste des nicht völlig<br />

entfernten, roten, äußeren Rindengewebes an. Der Querbruch <strong>der</strong> ziemlich<br />

zähen Rinde, die sich leicht in dünne Platten spalten läßt, ist überaus<br />

splitterig; nur die innerste Partie bricht fast glatt. Oft schon mit bloßem<br />

Auge, noch besser mit <strong>der</strong> Lupe, lassen sich auf dem ge faserten Bruche zahlreiche<br />

lebhaft glitzernde, prismenförmige Kalkoxalatkristalle erkennen.<br />

Die Querschnittfläche <strong>der</strong> Rinde (Abb. 154) erscheint unter <strong>der</strong> Lupe<br />

quadratisch gefel<strong>der</strong>t, indem<br />

große Bastfasergruppen (ba)<br />

durch konzentrisch angeordnete,<br />

parenchymatisehe<br />

J1indenelemente einerseits<br />

und durch die Markstrahlen<br />

(rna) an<strong>der</strong>erseits voneinan<strong>der</strong><br />

getrennt werden. Mit<br />

Phloroglucin-Salzsäure färben<br />

sich die Bastfasergruppen<br />

dunkelrot, mit Salzsäure<br />

allein rosa. Die innerste<br />

weiche, leicht schneidbare<br />

Schicht <strong>der</strong> Rinde entbehrt<br />

jedoch <strong>der</strong> Fasern. Die<br />

Abb. 154. Cortex Quillaiae. a.sec.ri = üußere seklludare<br />

ganze Droge besteht nur Rinde, 'Lsec ri = innere Rekundare Rinde, ba Ea,stfasel<br />

R<br />

aus Cambialzu wachs (sekundärer<br />

Rinde).<br />

bundel, nw l\larkstrahlen. Vergr. 15/1 (Gilg.)<br />

><br />

Anatomie. (V gl. Abb. 155 u. 156.) Die innere, ,veiehe Zone besteht<br />

aus den jüngsten, erst neuerdinga von Cambium erzeugten Partien. 'ViI'<br />

erkennen unter dem Mikroskop 4-5 Zellreihen breite Marhtrahlen (rna) ,<br />

zwischen welchen Parenchympartien mit großlumigen Siebröhrengruppcn<br />

(le) abwechseln. Hier trifft man zahlreiche, in <strong>der</strong> Längsrichtung <strong>der</strong><br />

Rinde gestreckte Zellen, von denen jede ein mächtiges, 70-100, seltener<br />

bis 150 /t langes Kristallprisma (kr) umschließt. In den äußeren Partien<br />

<strong>der</strong> Rinde sind die Parenchymzellen zwischen den Siebelemcnten allmählich<br />

zu dicken, groben, knorrigen, sehr kurzen Bastfasern (ba) geworden. Diese<br />

bilden dann tangentiale, große, vielzellige, auf dem Rindenqucrschnitt<br />

rechteckige o<strong>der</strong> mehr o<strong>der</strong> weniger quadratische Gruppen zwischen den<br />

Markstrahlen, welche nach außen und innen durch die obliterierten und<br />

nicht mehr deutlich nachweisbaren Sieb elemente voneinan<strong>der</strong> getrennt<br />

werden. Sie sind von den eben geschil<strong>der</strong>ten Kristallzellen überall umgeben<br />

und durchsetzt. Nicht selten werden auch die an die Bastfaserbündlj]<br />

angrenzenden Markstrahlzellen zu mäßig verdickten Steinzellen (ste).<br />

Die parenchymatischen Elemente sind mit Stärke (stä) erfüllt.<br />

"IlIechanische Elemente. Die Rinde ist ausgezeichnet durch ungemein<br />

große Mengen von eigenartigen, knorrigen, kurzen Bastfasern (Abb. 156 ba).<br />

Die wenigen (an die Markstrahlen angrenzenden) Steinzellen kommen<br />

diagnostisch nicht in Betraeht.

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