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Lehrbuch der Pharmakognosie

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Digitale Bibliothek Braunschweig<br />

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00038692<br />

~ Herba Bursae pastoris. Styrax. Cortex Hamamelidis. 149<br />

Balsam wird namentlich auf <strong>der</strong> Insel Rhodos gewonnen. Er kommt<br />

über Smyrna in den Handel.<br />

Beschaffenheit und Prüfung. Der flüssige Styrax bildet eine trübe,<br />

klebrig-zähe, angenehm benzoeartig ricchende Masse von grauer bis brauner<br />

:Farbe und dem spez. Gew. 1,112 bis 1,115. Er sinkt dcshalb in ·Wasser<br />

unter; an <strong>der</strong> Oberfläche des vVassers zeigen sich hierbei nur höchst vereinzelte<br />

farblose Tröpfchen. Mit dem gleichen Gewicht Alkohol liefert<br />

Styrax eine graubraune, trübe, nach dem Filtrieren klare, sauer reagierende<br />

Lösung, welche nach dem Verdampfen des Alkohols eine in dünner Schicht<br />

durchsichtige, halbflüssige, braune ::\Iasse zurückläßt. Dieser Rückstand<br />

soll von 100 Teilen Styrax mindestens 65 Teile betragen und in Äther,<br />

Schwefelkohlenstoff und Benzol fast völlig, in Petroleumbenzin aber nur<br />

zum Teil löslich sein.<br />

Der nach dem vollkommenen Lösen von 100 Teilen Styrax mit siedendem<br />

Alkohol hinterbleibende Rückstand soll nach dem Trocknen höchstens<br />

2,5 Teile <strong>der</strong> ursprünglichen Masse betragen. Zum Gebrauche befreit man<br />

Styrax durch Erwärmen im Wasserbade von dem größten Teil des anhängenden<br />

Wassers, löst ihn in gleichen Teilen Alkohol auf, filtriert die<br />

Lösung und dampft sie ein, bis das Lösungsmittel verflüchtigt ist. Der so<br />

gereinigte Styrax stellt eine braune, in dünner Schicht durchsichtige<br />

Masse von <strong>der</strong> Konsistenz eines dicken Extraktes dar . War dem Styrax<br />

Terpentin beigemischt, so werden sich alsbald nach dem Erkalten Kristalle<br />

zeigen. Gereinigter Styrax löst sich klar in gleichen Teilen Alkohol und bit;<br />

auf einige Flocken in Äther, Schwefelkohlenstoff und Benzol. Die weingeistige<br />

Lösung trübt sich bei Zusatz von mehr Weingeist. Wird 1,0 g Styrax<br />

mit 3 g konz. Schwefelsäure verrieben und mit kaltem Wasser geknetet,<br />

so muß eine zerrei~~iche Masse entstehen. Bleibt diese schmierig, so ist<br />

dem Styrax fettes 01 beigemischt.<br />

'Vird ein Tropfen Styrax auf eine weiße Porzellanfläche gestrichen und<br />

mit einem Tropfen roher Salpetersäure in Berührung gebracht, so soll<br />

<strong>der</strong> Balsam an <strong>der</strong> Berührungsstelle eine schmutzig-grüne Färbung annehmen.<br />

Mit Terpentin verfälschter Balsam wird bei dieser Prüfung intensiv<br />

blau; an<strong>der</strong>e fremde Harze geben braune o<strong>der</strong> braunrote Färbungen.<br />

Geschichte. Der Balsam wurde schon zur Zeit <strong>der</strong> alten Griechen durch<br />

die Phönizier nach Europa gebracht.<br />

Bestandteile und Anwendung. Flüssiger Styrax enthält Styrol, Styracin<br />

und an<strong>der</strong>e l

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